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Downhill Demesne Nordirland 2019
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Reisebericht

Stellplatz plus 18.6.2022

Sarn, Heinzenberg, GR

Kurzfristig haben wir gestern Abend unsere sieben Sachen zusammengepackt und fuhren in einer knappen Stunde nach Sarn. Dort gibt es einen neuen Stellplatz mit toller Aussicht in den Bergen. Da ich diesen Stellplatz auch schon beraten habe und wir von Wohnmobilland Schweiz schon vor zwei Jahren Kontakt hatten, wird es nun Zeit, dass wir diesen Stellplatz anfahren.

In Thusis geht es gerade über den Kreisel und dann steil den Berg hoch. Die Strasse ist tipptopp und in der oberen Hälfte sind schon blaue Womo-Wegweiser aufgehängt. Als wir auf den Platz fahren, sind wir echt überrascht, 25 Womos stehen hier, alle hatten die gleiche Idee wie wir: flihen von der Hitze im Tal.

Wir werden freundlich empfangen, viele kennen uns und mit inkognito den Stellplatz erkunden ging gründlich in die Hosen. Im kleinen Camperbeizlein mit viel Liebe gestaltet, trifft man sich zum fachsimpeln und darum dauert der gestrige Abend dann auch ziemlich lange. Keine Zeit oder Lust mehr, danach einen Blogeintrag zu schreiben. Das geht alles auch heute noch. «Was du heute kannst besorgen, geht grad so gut auch morgen, es muss nicht heute sein, umsverworgen. Oder auch erst übermorgen?»

Geschlafen haben wir super in der Ruhe hier oben, fast ein bisschen kühl war es. Da kann die Hitze heute durch den Tag ruhig kommen, solange ich Nachts schön kühl haben…

Heute schnüren wir unsere Wanderschuhe und wandern 1 ½ Stunden berghoch zum Bergrestaurant Parsiras. Dort kühlen wir uns mit einem extrem erfrischenden Lindenblüten-Eistee mit Apfel, unbedingt zu empfehlen. Danach bestellen wir noch einen Wurstsalat und geniessen die Aussicht und die Gespräche mit anderen Wohnmobilisten, die mit dem E-Bike hochgefahren sind. Die Restaurants in der Umgebung spüren diesen Stellplatz übrigens schon jetzt bei den Konsumationen. Genau so bekommt der Stellplatz immer mehr Fürsprecher bei der lokalen Bevölkerung. Danke allen Wohnmobilisten, die jeweils das lokale Gewerbe berücksichtigen.

Überhaupt, der Stellplatz ist wirklich super eingerichtet. Es wurde ein Dusch- und WC-Container aufgestellt, das Skibeizli im Winter wurde zum Camperkiosk umfunktioniert und die WC-Kassettenentsorgungsstation ist auch in Betrieb. Nur das Frischwasser muss per Giesskanne gefüllt werden und falls man Grauwasser ablassen muss, muss man dies mit einem Becken zur Entsorgungsstation tragen. Dieser Stellplatz könnte zu einem unseren Lieblingsplätze werden, wer etwas weniger Infrastruktur will, kann in den nahegelegenen Stellplatz in Oberurmein umziehen, mit quasi der identischen Aussicht ins Tal.

Mitte Nachmittag sind wir dann wieder bei unserem Womo, treiben seit langem die Markise wiedermal raus und geniessen den Nachmittag im Schatten und erfreuen uns am Leben. Unsere neue Aussendusche funktioniert übrigens perfekt, die können wir bei dieser Hitze sehr gut brauchen, hin und wieder die Füsse mit fast kaltem Wasser abspritzen wirkt jeweils Wunder.

Übernachtung

Sarn - Plus****
Stellplatz

sehr freundliche Betreiber, tolle Aussicht, tolle Ausstattung

Koordinaten: 46.72322,9.4035663
N 46° 43' 23.6"  E 9° 24' 12.8"
letzter Besuch: 6.2022

Willkommenskultur 20.6.2022

Wie sie sein sollte

Wir blieben viel länger auf dem Stellplatz, als wir je vor hatten. Wir haben uns einfach wohlgefühlt und haben uns das heute überlegt, was denn dieser Stellplatz (und natürlich ein paar andere) anders machen, damit man sich irgendwie einfach wohl fühlt. Schlussendlich kamen wir zur Einsicht, dass es gerade die Willkommenskultur ausmacht. Ein paar Beispiele:

Ich bin keiner, der unbedingt überall eine Beiz braucht und mich an einem Stammtisch wohlfühle. Ich bin gerne alleine für mich, brauche niemanden, um glücklich zu sein. Und doch ertappte ich mich, wie ich mich stundenlang im kleinen Stellplatzkiosk aufhielt, mit anderen Gästen diskutierte und es einfach schön hatte. Es ist eben doch gut, wenn man weiss, dass man irgendwo hin kann, ob das jetzt nur eine Bank und Tisch, ein kleines Beizli oder ein anderer Treffpunkt ist. Wenn man dorthin geht, weiss man, dass die andern auch hier sind um zu reden, diskutieren und Erfahrungen auszutauschen. Einfach herrlich, und man muss nicht zu den anderen Wohnmobilien und diejenigen Wohnmobilisten stören, die eigentlich gerne alleine sein würden.

Dazu kommt hier auf dem Heinzenberg auch der Platzwart, der immer eine Ausflugsidee bereit hat, die Gegend super kennt und immer wieder Tipps verteilt. Ob jetzt eine Person physisch hier ist und einem die Tipps direkt gibt, oder ob irgendwo ein Zettel aufliegt mit Ausflugstipps, kommt eigentlich nicht darauf an. Aber es wird so gezeigt, dass man sich um die Gäste kümmert und sich die Mühe macht, ihnen Tipps zusammen zu stellen.

Dazu gehört auch, dass wir bei Ankunft einen Gutschein bekommen haben, wo wir im 300m entfernten Restaurant eine Reduktion von 10% auf die Konsumation bekommen. Es geht hier nicht um die 10%, aber es zeigt, dass wir dort gerne gesehen sind und sie sich über Wohnmobilisten freuen und uns nicht als Gäste zweiter Klasse taxieren, was leider eben auch oft vorkommt. Die Geste zählt, und dass wir eben Willkommen sind.

Dazu die vielen Kleinigkeiten, dort ein Blumensträusschen, eine kleine Zeichnung oder sonst irgend etwas kleines, Nebensächliches, das schlussendlich doch enorm wichtig ist. Es sind diese Kleinigkeiten, die es ausmachen, dass man sich zu Hause fühlt.

All diese Wohlfühlpunkte trugen dazu bei, dass wir gestern nicht wie geplant nach Hause fuhren, sondern nochmals eine Nacht blieben und heute zum Mittagessen extra noch das Restaurant besuchten. Und wir haben es echt nicht bereut!

Jetzt im Nachhinein, überlege ich, welche Stellplätze genau so sind in der Schweiz, und dabei merke ich, dass es genau diejenigen sind, die wir eben öfters und nicht nur einmal anfahren.

Wenn ich diese nun aufzähle, nicht abschliessend, da ich noch lange nicht alle kenne und die Stellplätze aufzähle, die mir im Gedächtnis hängen bleiben, sind es genau diese mit der Willkommenskultur, und da gibt es nun wieder einen mehr!

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Übernachtung

Sarn - Plus****
Stellplatz

sehr freundliche Betreiber, tolle Aussicht, tolle Ausstattung

Koordinaten: 46.72322,9.4035663
N 46° 43' 23.6"  E 9° 24' 12.8"
letzter Besuch: 6.2022

E-Bikes und Wohnmobil 23.6.2022

Wir steigen jetzt auch auf Motor um

Jetzt ist es endlich soweit: wir steigen auf E-Bikes um und die Frage, wie bringen wir die in die Garage!

Lange haben wir uns gesträubt, dann gespart und schliesslich gekauft. Die Begeisterung für E-Bikes erwischte uns mit voller Wucht im Sommer 2019. Wir erhielten zwei Test-Bikes für unsere zwei Wochen Engadinferien mit dem Wohnmobil. Schon dazumal waren wir begeistert und merkten, dass unser Aktionsradius einfach viel grösser und nicht von Steigungen eingeschränkt wird. Auf der letzten Reise in Belgien ging es ja noch top ohne Motor, aber auf dem Heinzenberg letzte Woche, na ja, da nahmen wir die Velos gar nicht mit. Dass wir uns E-Bikes kaufen wollten, wussten wir also schon vor drei Jahren. Aber da sie ja nicht wirklich Schnäppchen sind und im Vorbeigehen gekauft werden können (für uns jedenfalls) hat es nun drei Jahre gedauert, bis wir das Geld ausgaben und die E-Bikes nun vor uns stehen. Und wir haben eine riesen Freude! Wir wollen unbedingt sofort auf eine Velotour!

Die Bikes sind nun schwer, 50kg zusammen, und ganz ehrlich, ich traue unsere Rückwand am Wohnmobil nicht, dass 50kg mit Hebelwirkung und Veloständer auf die Dauer keine Schäden daran verursacht. Einmal eine Bodenschwelle übersehen, und dann wirkt ein vielfaches der Kräfte auf diese Rückwand. Die E-Bikes müssen also in die Garage, da wir keine Anhängerkupplung haben und doch auch auf das Gewicht achten müssen.

Unsere Garage hinten hat bei der Türe eine Lichte Höhe von 110cm, innen noch etwas höher. Mein Bike hätte eine Höhe von 109,5cm, passt perfekt, wenn nicht die neue idiotische Vorschrift in der Schweiz wäre, dass nun alle E-Bikes mit Licht fahren müssen. Mit dem Licht ist es nun 113cm hoch… Also Fall eins ist klar, dass ich das Licht ummontieren muss, irgendwie gegen abwärts oder so (wer braucht auf einem Bike in den Bergen Licht bei Tage?). Das Problem ist aber zu lösen.

Für den Veloständer in der Garage habe ich die Konstruktion von Charly als die beste unserer Lösungen angeschaut. Ein wirklich geniales Konstrukt, um auch in der Breite möglichst wenig Platz zu verlieren. Da habe ich nun nächstens einen Termin. 

Problem Nummer drei: Wohin mit dem Grümpel in der Garage? Am besten einfach ausladen und zu Hause lassen. Meine zwei grossen Bodenbretter kann ich schon mal ausbauen und spare da schon einen Teil der Kilogramme der neuen Bikes. So muss ich nur noch eine Konstruktion machen, um die Stühle und den Tisch stehend montieren zu können. In der Garage stehen also in den nächsten Tagen Umbauarbeiten an.

Wir berichten, sobald wir die E-Bikes schon in unserer Garage versorgen können. Ach ja, eine Steckdose um die Bikes zu laden, muss ich in der Garage auch noch machen. Gibt alles wahrscheinlich mehr Arbeit, wie ich momentan denke.

Aber dafür, dass wir dann Ende Sommer in Island auf grosse Biketouren können, lohnt sich das alles.

Wie transportiert ihr eure E-Bikes?

Ach ja, ich will keinen Kommentar lesen, dass ich als ehemaliger Radprofi doch ohne Motor Velofahren soll. Hey, auch für mich werden die Berge immer steiler und höher...

Polieren von Plexiglas-Fenstern 25.6.2022

Es ist ein Wahnsinn, was man da alles herausholen (oder auch falsch machen) kann.

vorher - nachher

Artikel Totalüberarbeitet vom 19.10.2016

Ich habe mein defektes Fenster nun für einige Tests missbraucht und verschiedene Dinge ausprobiert. Da wir in diesem doch schon einige Kratzer von Ästen und Büschen hatten, das perfekte Testobjekt.

Da dieses Plexiglas relativ weich und auch anfällig für gewisse Mittel ist, muss man doch etwas aufpassen.

Poliermittel für Womofenster

In einer Filiale von Fritz Berger habe ich mir Yachticon PVC Scheiben Klar gekauft (Achtung, der Link geht zu Amazon, man findest das Produkt aber wesentlich günstiger). Und weil im Gestell daneben auch noch Acrylglas-Kratzer-Entferner von Fritz Berger selber stand, gleich dazu. So kann ich das teurere Yachticon mit dem günstigeren Hausmarke vergleichen und dabei auch meine bewährten GFK-Poliermittel vom Migros benützt.

Testandordnung

ich habe mit Klebeband Flächen abgetrennt und jede darin einzelne Fläche anders behandelt. Danach habe ich die zwei besten Resultate gemischt und mit dem besten verglichen.

  1. Fläche: Riwax Campground RS 02 (Migros): Kratzer gehen raus, wird aber ganz leicht trüb
  2. Fläche: 02 und dann Riwax Campground RS 06: Kratzer gehen raus, wird aber etwas trüb, weniger wie bei 1.
  3. Fläche: Berger Acrylglas-Kratzer-Entferner: Kratzer gehen etwas weniger raus, aber dennoch etwas trüb, weniger wie bei 2.
  4. Fläche: Yachticon PVC Scheiben klar: Kratzer sind weg und auch keine Trübung

Danach habe ich nochmals zwei Flächen abgetrennt mit einem dicken, fetten Kratzer drin.

  1. Fläche: mit Poliermittel Migros 02, dann 06 und am Schluss Yachticon, glasklar, Kratzer ist ca. zu 90% verschwunden
  2. Fläche: nur mit Yachticon: glasklar, Kratzer ist  etwa zu 75% verschwunden

Resultat

Ich werde in Zukunft bei kleineren Kratzern nur Yachticon benützen, bei einer Generalüberholung oder bei tieferen Kratzern, zuerst mit Riwax Campground RS 02 und dann 06 einen Arbeitsgang machen und zum Schluss noch mit Yachticon darüber. Der Acrylglas-Kratzer-Entferner von Berger werfe ich weg.

Als Hausmittel werden auch Zahnpastas empfohlen, da diese auch feine Polierteilchen enthalten. Aber aufgepasst, es gibt Zahnpastas die Reinigungsalkohol enthalten, man schmeckt ihn zwar nicht und wird auch nicht süchtig, aber Alkohol jeder Art ist wahres Gift für Plexiglas. Und mal ehrlich, 250ml spezialisierter Pflegemittel kosten ca. 9 – 12 €, das Sparpotenzial der Zahnpasta ist also ziemlich gering. Einziger Vorteil: das Fenster riecht danach etwas besser…

Polieren von Wohnmobilfenstern

Zuerst das Fenster nur mit frischem, warmen Wasser und einem sauberen Schwamm reinigen. Trockenreiben oder mit einem Fensterschieber trocken abziehen. Aber schauen, dass weder der Schwamm noch das Tuch oder der Fensterabzieher kratzige Schmutzpartikel enthalten, denn sonst lässt man es lieber bleiben.

Ist das Fenster wieder schön trocken, poliere ich mit dem gröberen Schleifmittel und dem elektrischen Exzenter-Schleifer das gesamte Fenster mit dem Filzaufsatz gründlich durch. Danach mit einem weichen Mikrofasertuch die verbleibende Polierpaste sorgfältig wegpolieren. Der zweite Arbeitsschritt genau gleich, aber die feinere Polierpaste. Als Aufsatz die Lammfellscheibe brachte keinen Unterschied, also habe ich mit einer neuen Filzscheibe weitergemacht. Unbedingt auch die Filzscheibe wechseln, denn auf der alten hat es noch die gröbere Paste und dann würde die feiner ja nichts mehr bringen. Danach wieder die Polierpaste mit Tuch wegpolieren. Und dann wieder ein Arbeitsgang mit einer frischen Scheibe und Yachticon (auch mit der Maschine). Danach der finale Durchgang mit Mikrofasertuch, so dass jedwelcher Polierpaste entfernt ist und das Fenster wie neu glänzt!

Effekt

Der Effekt ist echt eindrücklich. Wenn man mit dem Finger oder dem Tuch über das Fenster fährt, ist der Unterschied zwischen unpolierten und polierten Flächen gewaltig. Die einen sind rauh und bremsen, und bei den polierten Stellen merkt jeder Idiot, wie fein und sauber das ist. Auch der visuelle Effekt ist glasklar und die Kratzer sind verschwunden. 

Es ist also kein Ding, dass in 10 Minuten erledigt ist, aber die Arbeit lohnt sich echt. Meine Fenster sind nun durchsichtiger und so schön, wie beim Kauf.

Was man vermeiden sollte

Unbedingt beim Reinigen keine normalen Fensterputzmittel nehmen, diese zerstören durch den enthaltenen Alkohol das Fenster und es bilden sich Mikrorisse, die soweit gehen können, dass das Fenster unbrauchbar ist.

Beim Waschen des Wohnmobils mit der normalen Waschbürste nicht einfach so über die Fenster fahren. Gibt es kleine Steinchen oder andere Partikel in der Bürste, ist das Fenster viel schneller zerkratzt wie ein Autolack oder der GFK-Aufbau.

Voll erwischt 29.6.2022

Corona noch aktuell

Ich liege wie gerädert im Bett, das Virus hat mich nun erstmals heimgesucht. Bisher habe ich es eher auf die leichte Schulter genommen, wartete geduldig, bis ich 3x geimpft war und zählte mich nicht zu den Risikogruppen. Corona kann mir nichts anhaben. So reiste ich in den letzten zwei Wochen an vier Tagen für längere Zeit mit der SBB an verschiedenste Termine und da musste es mich irgendwo erwischt haben.

Freitags leises kribbeln im Hals, Samstag Hals- und Schluckweh, mulmiges Gefühl im Kopf. Sonntag sturmer Kopf, Gliederschmerzen, frösteln bei 30 Grad, Corona-Selbstest Positiv. Ok, wird ja nicht so schlimm sein.

Nacht auf Montag in Isolation auf dem Sofa im Büro verbracht, Gliederschmerzen im Rücken (vom Sofa oder von Corona?), fast nicht geschlafen. Gliederschmerzen wie nach einer Tour de France Etappe, daran kann ich mich noch erinnern, an meine letzte Grippe nicht.

Und seit Montag quäle ich mich durch den Tag mit Kopfweh, Unwohlsein, Appetitlosigkeit, Husten, Halsweh, das volle Programm. Die Konzentration ist nach 15 Minuten Arbeit weg und ich muss mich hinlegen, aber den ganzen Tag nur liegen ist viel zu langweilig. Aber es gibt auch Vorteile: ich habe schon 2kg abgenommen und wenn andere über die Hitze jammern, hole ich mir ein Jäckchen...

Nur die Nächte sind schlimm: Sofa im Büro nicht bequem, Sofa im Wohnzimmer nicht bequem, Bett im Womo, plötzlich nicht bequem. Dabei wäre der Schlaf doch die beste Medizin. Momentan nehme ich nachts Schmerztabletten, so spüre ich die Muskeln nicht mehr und kann einige Stunden schlafen.

Momentan bin ich einfach sehr froh, dass ich 3x geimpft bin, wer weiss, was passiert wäre, wenn nicht.

Mehr zu denken gibt mir, dass diese Pandemie anscheinend noch nicht wirklich zu Ende ist. Jetzt bin ich mir sicher, dass da noch etwas kommt. Eventuell nicht mit Spitalüberlastungen, aber arbeiten an einem externen Arbeitsplatz wäre momentan völlig unmöglich. Und wenn das bei vielen dann passiert, gibt es noch genug Personal für den Betrieb der Fähre nach Island? Werden die Schrauben wieder angezogen?

Momentan bin ich nicht mehr sicher, ob unsere Reise Ende August nach Island überhaupt stattfinden wird… Oder sehe ich nun im Delirium einfach alles viel zu schwarz?

Ach ja, ich brauche kein Mitleid und auch keine Genesungswünsche. Ich lese sie wahrscheinlich eh nicht und dass ihr alle nur mein Bestes wünscht, vermute ich jetzt einfach mal. Also ihr müsst da keine Kommentare schreiben, liest eh niemand.

E-Bikes 6.7.2022

Garage umgebaut

Seit zwei Wochen haben wir nun unsere neuen E-Bikes zu Hause, ausprobieren konnten wir sie aber noch nicht. Dafür ist jetzt unsere Garage im Womo umgebaut und die E-Bikes werden darin versorgt. Ich traue nämlich der Rückwand nicht, wenn dort ein Radständer befestigt und darauf 50kg montiert sind. Mit der Hebelwirkung über einen Strassenschwelle oder einem Schlagloch kommen da ganz sicher kurzfristig sehr viele Kilos zusammen und ob dies für die Rückwand förderlich ist? Eine Anhängerkupplung haben wir nicht, also müssen die Fahrräder in die Garage. Kriterium: möglichst schnell verladen, nicht zuviel Platz und möglichst ein leichtes System.

und rein damit

Fündig bin ich dann bei Charly geworden, genau so etwas habe ich gesucht. Der Ständer ist keine 9 Kilo schwer, die E-Bikes lassen sich sehr eng aneinander beladen und nehmen so nicht viel Platz in der Garage ein. Der Clou: der Ständer wird mit Rollen aus der ganzen Garage gerollt und jeweils einseitig auf den Boden gehoben. Da man immer nur eine Seite heben muss, ist das Gewicht wie die eines einzelnen E-Bikes. Und wenn der Ständer aus der Garage ist, hat man genug Platz, um die Bikes schön und schnell ohne Kraft zu montieren.

draussen beladen

Unsere Lichthöhe bei der Garage beträgt 110cm, der Ständer inklusive Bikes hat eine Höhe von 108cm, passt also genau ohne irgendwelchen Murks. Allerdings haben wir beim Bike eine absenkbare Sattelstütze, sonst wäre das Ganze noch etwas höher. Aber wir müssen keine Lenker verstellen oder Pedalen abschrauben.

In der Garage musste ich danach nur noch zwei Führungsschienen auf den Boden kleben, damit der Ständer jeweils am richtigen Ort sitzt und eine kleine Arretierung anschrauben. So hat nun der Ständer in der Garage keinen Spielraum mehr und kann nicht auf eine Seite zu rutschen.

Als Luxusoption habe ich nun gestern noch eine Steckdose in die Garage montiert, damit wir die Bikes direkt dort laden können. Den Strom habe ich von der Steckdose beim WC abgezapft und die Leitung konnte ich ohne Probleme und ohne neue Löcher bis in die Garage ziehen. Schon ein Vorteil, wenn man sein Fahrzeug gut kennt.

Steckdose

Jetzt sollten wir nur mal wieder auf einen Stellplatz können und die Bikes in den Bergen ausprobieren.

Corona-Update: ich bin wieder zu 95% einsatzfähig, nur noch etwas verschnupft und ansteckend. Aber nun hat es Anita erwischt, meine Nächte auf dem Sofa haben ausser Rückenschmerzen also nichts gebracht. Sie hat es nicht ganz so schlimm erwischt wie mich, aber Gliederschmerzen, sturmer Kopf und Unwohlsein ist ja auch nicht das, was sie unbedingt braucht. 

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Der Hitze entfliehen 17.7.2022

Wir flüchten in die Berge

Samstagmorgen haben wir noch die Rückwand neu foliert (Bericht folgt noch) und danach sind wir möglichst schnell in die Berge geflüchtet. Da es im Tal brütend heiss werden soll, ist es in den Bergen immer schön angenehmen.

Wir entscheiden uns für den Stellplatz in Oberurmein, eine top Aussicht auf 1540m.ü.M. und direkt vor dem Piz Beverin. Hier oben treffen wir noch zwei befreundete Pärchen und können so den Tag mit guten Freunden verbringen.

Und das wichtigste, Anita und ich können nun endlich unsere E-Bikes ausprobieren. Seit wir die E-Bikes gekauft haben, konnten wir sie noch nie so richtig ausprobieren. Zuerst bekam ich Corona, danach Anita und jetzt seit Samstag sind wir beide wieder ganz gesund. Also fuhren wir den Berg hoch Richtung Glaspass, einfach genial mit Unterstützung des Motors. Klar, wir waren oben dann auch verschwitzt, denn treten muss man genau gleich.

voller Tatendrang

Wir machen einen kurzen Halt beim wirklich sehr schönen Pascuminersee, treten die letzten Meter zum Bischolpass und kehren dann bei der schmucken Alp Bischola ein. Nach einer Stärkung reden wir dann mit den Alpleuten über Island und Womotouren, denn die beiden sind lange Jahre ebenfalls mit dem Wohnmobil quer durch Europa gereist. Auf der kleinsten Alp trifft man Wohnmobilisten.

einfach herrlich

Danach rasen wir über die Wege runter Richtung Stellplatz und sind nach Ende der Fahrt von unseren E-Bikes begeistert. Einfach toll.

Alp Bischola

Danach geht es ans Kochen und gemeinsames Essen in einem fantastischen Bergpanorama mit Freunden. Die Nacht selber wird dann ziemlich kalt, wir liessen sogar die Heizung für 10 Minuten laufen, damit wir wieder etwas warm bekommen.

Nach der erholsamen Nacht genossen wir den heutigen Sonntag mehrheitlich vor dem Womo und genossen die fantastische Aussicht. Nach einer kleinen Spritztour mit dem Bike essen wir in der Skihütte ein extrem feines Rehentrecôte mit Spätzle.

Chillen

Irgendwie ist es einfach toll, wenn wir in der Schweiz die Möglichkeit haben, sehr kurzfristig weg zu fahren und man auf allen Stellplätzen immer freie Plätze bekommt. Hier in Oberurmein waren von den 20 Plätzen 14 noch frei. Man muss also keine Angst bekommen, auch bei schönstem Wetter an einem Wochenende einen Platz zu bekommen. Davon können glaube ich, viele Wohnmobilisten nur träumen.

Morgen geht es dann weiter zu einem anderen Stellplatz in den Bergen.

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Übernachtung

Oberurmein - Oberurmein****
Stellplatz

schöner Stellplatz in den Bergen. Benützung eines WCs möglich.

Koordinaten: 46.69692,9.38572
N 46° 41' 48.9"  E 9° 23' 8.6"
letzter Besuch: 7.2023

Liechtenstein 18.7.2022

Unser 30. Land

Das musste jetzt einfach mal sein. Wir wohnen zwei Kilometer von der Landesgrenze zu Liechtenstein (schreibt man wirklich mit ie und nicht wie Licht) weg, schauen täglich ans Schloss von Vaduz, aber wir haben noch nie in diesem Fürstentum übernachtet. Das wollen wir heute nachholen und fahren vom Berg in Oberurmein steil ins Tal hinunter und dann in Vaduz steil den Berg hoch bis zum hintersten Ecken des Landes nach Malbun. Dort auf dem Parkplatz der Bergbahnen P2 gibt es einen Stellplatz mit 12 Plätzen, jeder Platz hat einen Stromanschluss und ganz neu gibt es eine Frischwasserversorgung, WC-Kassetten- und Grauwaserentsorgung. Einfach toll!

Und irgendwie bin ich auch ein wenig stolz, vor über zwei Jahren habe ich den Kontakt mit verschiedensten Verantwortlichen gesucht, Sitzungenaabgehalten und Begehungen, aber nun ist hier ein vollständig ausgerüsteter Stellplatz. Und einer, der sogar im Winter offen hat, mit den Skis direkt zum Womo fahren und beim Womo morgens die Sko montieren. Wo gibt es das sonst noch? Ach ja, Skitouren kann man auch direkt ab Platz machen.

Aber zurück zu heute, wir haben Hochsommer und eine Hitzewelle und wir stehen als einziges Womo da. Wollen die Leute nicht in die Höhe? Oder haben alle das Gefühl, die Stellplätze sind voll? In der Schweiz auf alle Fälle nicht, hier hat es genügend Platz in den Bergen.

Vom Stellplatz fuhren wir mit unseren E-Bikes ins kleine schnuckelige Malbun (ok, man könnte auch zu Fuss gehen, sind keine 300m) und danach aber weiter den Berg hoch zur Bergstation Sarais. Einfach eine fantastische Aussicht, und dies keine 20km von zu Hause. Warum dauerte es eigentlich so lange, bis wir hier endlich mal übernachten? Wir beschliessen nämlich sofort, dass wir viel öfters hierherkommen, wandern, biken und Abends in eines der Restaurants fein essen. Und wenn das Büro ruft, sind wir ganz schnell wieder zu Hause.

Auf alle Fälle haben wir super Laune, den ganzen Platz für uns alleine, blauer Himmel und Berge. Und noch eines; wenn man die Berge liebt, ist man klar im Vorteil: du kannst irgendwo stehen, die Berge siehst du immer, für Meersicht musst du schon viel mehr Glück haben, dass du es direkt vom Womo aus siehst.

Ach ja, hier in Liechtenstein ist es unser 30. Land, wo wir mit dem Womo übernachten. Ende Sommer kommt dann mit Island das 31. nach. 

Fürstentum Liechtenstein: noch einige Worte zu diesem Ländle. Es ist der 6-kleinste Staat der Erde (sooo klein ist er gar nicht) und am 15. August steigt jeweils ein riesiges Feuerwerk zum Geburtstag des Fürstes, obwohl der Fürst eigentlich am 16. Geburtstag hätte. Aber der 15. ist Mariahimmelfahrt, also schon Feiertag und so muss man nicht nochmals einen machen. Denn die Liechtensteiner haben schon genug Feiertage, nämlich 20 (Kanton St.Gallen gleich daneben nur 12), an denen 99% der Betriebe nicht arbeiten. Und da sind die Brückentage dazwischen noch nicht eingerechnet. Die Liechtensteiner Autofahrer mit den schwarzen Nummern sind im Kanton daneben nicht immer gut angesehen: dicke Autos und immer auf den vordersten Parkplätzen (schaut mal beim Migros Buchs: zuvorderst stehen immer Schwarznummern). Es gibt kein Militärdienst, für Kriege ist die Pfadi Vaduz zuständig, dafür mehr (Briefkasten-)Firmen wie Einwohner. Der Dialekt der Einwohner aus Triesenberg verstehen nicht mal die in Triesen und in Liechtenstein gibt es keine Autobahnmaut, weil die kein einziges Stück Autobahn haben. Die Liechtensteiner sind noch die grösseren Rosinenpicker wie die Schweizer: die Währung und Zoll haben sie mit uns, das Justizwesen mit Österreich und Post eine eigene.

In Liechtenstein erhalten jedes Jahr 105 Ausländer eine Aufenthaltsbewilligung, davon höchstens 17 aus der Schweiz. Für 28 berufstätige aus dem EWR-Raum entscheidet das Los, 28 weitere berufstätige werden je nach Bedürfniss die Bewilligung erteilt… Und unser Marco (Sohn von Anita) fährt ab dem 1. August ebenfalls mit einer schwarzen Autonummer durch die Gegend (grrrrr…), er belastet das Schweizer-Kontigent nicht, denn Anita und ihre Kinder sind auch Liechtensteinische Staatsbürger. Das habt ihr nicht gewusst, gell?

Übernachtung

Malbun - P2****
Stellplatz Koordinaten: 47.10444,9.6059720
N 47° 6' 16"  E 9° 36' 21.5"
letzter Besuch: 7.2022

Bei Julia Storm 20.7.2022

Mami, wir sind zu Hause

Als wir das letzte Mal von Belgien nach Hause kamen, habe ich nicht sofort einen Blogbeitrag geschrieben. Was sollte ich auch schreiben von einer eintönigen Autobahn? Aber danach hat mich mein Mami ziemlich entrüstet angerufen, warum wir nicht schreiben. Sie hätte schon Angst gehabt, dass uns alles gestohlen wurde, wir ohne Handy, Ausweis und Geld irgendwo gestrandet sind und nicht mehr nach Hause kommen. Wir wollen natürlich niemanden in Angst und Schrecken versetzen, darum schreiben wir heute den diesigen Blogbeitrag. 

Wir sind gut nach Hause gekommen!

Na ja, gut, es ist eine Affenhitze und ich hatte heute den ganzen Tag im Büro geschwitzt.

Gestern waren wir übrigens von einer erfolgreichen Buchautorin zum Nachtessen eingeladen. Julia Storm schreibt Fantasygeschichten, ok, nicht grad meins, aber ihr Buch «Verloren ohne Strom» gewinnt täglich an Aktualität und ist spannend zu lesen. Wer also noch eine Geschichte für die Reisen sucht…

Julia ist übrigens eine moderne Bäuerin mit grossem Hof. Schreiben ist ein Hobby und ein Traum von ihr. Am gestrigen Tag während unseres Besuchs sind übrigens grad zwei junge Kälber geboren worden und der Melchroboter ist schon faszinierend. Selbstverständlich erhielten wir eine Hofführung und vieles Mehr. Bei Julia gibt es übrigens keinen Stellplatz, der ist nur für Privat. Schliesslich könnte es sein, dass Julia mal noch ein Familienmitglied von uns wird ;-) 

Externe Links

Rückwand neu foliert 23.7.2022

und die Schiene des Radträgers demontiert

Nun haben wir die Folierung der Rückwand geändert. Da die bestehende etwas zu dunkel geraten war, musste wir alles etwas heller machen. Der Himmel ist nun wieder weiss, die Berge etwas heller, Sterne und Mond sind weg und dafür ein Adler im Himmel, dazu nun zwei Edelweiss als Verzierung.

Der grösste Krampf war aber die Demontage der unteren Schiene des Radständers. Diese Schiene ist mit zwei Schrauben an der Rückwand verschraubt und mit Sikaflex angeleimt. Die Schrauben zu lösen ist kein Problem, aber durch die Schrauben ist diese Schiene sehr eng an der Wand hingedrückt und der Leim verteilte sich in den Zwischenräumen, dadurch hält die Schiene bombenfest und ist so eng an der Wand, dass man fast keine Chance hat, mit einem Schneidedraht zwischen Wand und Schiene hineinzufassen. Ich kann die Schiene von rechts ein paar wenige Zentimeter lösen, danach blockiert es und komme nicht mehr weiter. Ich fluche ziemlich fest, bin fast schon verzweifelt, denn ich habe kein Plan, wie ich weiter verfahren soll, um diese Schiene zu lösen.

endlich weg

Schliesslich wende ich Gewalt an und hole mein Bosch Professional Multi-Cutter, den ich noch von der Demontage der Sat-Schüssel habe (dort aber nichts nützte…). Dieses mal geht es, etwas harzig, aber immerhin. Die Schiene ist nach einer halben Stunde weg, der Multi-Cutter so richtig heiss, und die Oberfläche der Rückwand aber ziemlich verkratzt und verletzt.

auch die Schiene hat beim demonzieren gelitten


Also alles schön reinigen und die bestehenden Schraublöcher mit GFK füllen und die Verletzungen mit flüssigem Gealcoat bepinseln. Als alles trocken ist, mit meinem Schleifer die Flickstelle schön plan schleifen. Der Farbunterschied zwischen altem weiss und neuen weiss (!) ist aber schon heftig, stört mich aber nicht wirklich, da nachher ja die Folie drüber kommt.

schöner ohne Reperatur geht die Schiene nicht weg


Über diese Flickstelle kommt dann die anthrazite metallic Folie, und bei dieser Folie sieht man die allerkleinste Unebenheit darunter. Ich hätte also noch viel schöner schleifen und polieren müssen, denn man sieht einige Wellen durch die Folie hindurch.

Das Folieren danach geht ziemlich gut. Mein Schneideplotter schneidet die einzelnen Farbteilen der verschiedenen Folien zu, die Rückwand mit viel Wasser und Spülmittel bestäuben, ebenfalls die Folie fast triefend nass, und dann jeweils das Folienstück an die Wand drücken. Durch das Spülmittel und das Wasser hat man nun schön Zeit, die Folie zu platzieren und Luftblasen und Wasser unter der Folie hinauszudrücken.

Hat man verschiedene Folien, ist es besser, wenn die eine schon ganz trocken ist und fest hält, bevor man die neue feuchte Folie platziert.


Reisestrecken

unseres Reisestrecke