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Griechenland 2017
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Reisebericht

Regen in der Toscana 1.3.2020

Und ein geschlossener Stellplatz

Endlich können wir heute Morgen um 9 Uhr losfahren. Dass wir das überhaupt können, hat auch mit viel Glück zu tun. Der Sturm wehte gestern Abend noch einen Dachziegel von unsereem neuen Hausdach. Der Ziegel landete natürlich genau auf dem grossen Womofenster über den Fahrersitzen und spickte von dort auf die Strasse in 100 Teile. Als wir spätabends nach Hause kamen, waren wir schon etwas geschockt, aber wie durch ein Wunder hat es weder unsere Womodachhaube noch sonst am Womo irgend etwas gemacht. Nichts kaputt. Also konnten wir dann planmässig auf unsere Reise.

Die Fahrt verlief ruhig, sehr ruhig. Praktisch kein Verkehr rund um Mailand, von Parma bis La Spezia praktisch keine anderen Autos. Der Corona-Virus hinterlässt wohl spuren. Auch in Lucca kamen wir problemlos auf unserem anvisierten Stellplatz an. Im strömenden Regen machte ich mich auf die Suche nach einer zuständigen Person. Aber weder die angegebene Telefonnummer war besetzt, noch fand ich sonst niemanden. Auch das angeschlossene Hotel macht einen ziemlich geschlossenen Eindruck. Also parken wir auf dem Parkplatz vor dem Stellplatz und warten, bis jemand kommt. Wir richten uns ein und hören noch immer die Tropfen auf das Womodach prasseln.

Fussgänger- und Fahrradbrücke

Inzwischen finde ich heraus, dass der Stellplatz im Februar geschlossen ist und erst ab März wieder offen hat. Na ja, heute ist der 1. März, aber wir sind in Italien… Aber egal, uns gefällt es trotzdem hier, der Besuch der Altstadt von Lucca wird auf morgen verschoben, ebenso der Spaziergang am nahen Fluss. Stattdessen schauen wir etwas TV und freuen uns einfach, dass wir nun endlich Ferien haben.

Der Stellplatz wäre eigentlich ganz schön mit Schatten und abgeteilten Standplätzen und auch ziemlich gross. Wenn er offen hätte und schönes Wetter herrschen würde, wäre er der perfekte Stellplatz.

Morgen wollen wir Lucca mit der grossen Stadtmauer besichtigen und dann abends die 40km zum Hafen von Livorno fahren. Unsere Fähre soll planmässig um 23:30 Uhr ablegen, also genügend Zeit morgen und kein Stress.

Übernachtung

Lucca - Il Serchio***
Stellplatz

schöner und grosser Stellplatz

Koordinaten: 43.85018,10.485982
N 43° 51' 0.7"  E 10° 29' 9.5"
letzter Besuch: 3.2020

Altstadt von Lucca 2.3.2020

Umgeben von der grössten Stadtmauer der Welt

Stadttor Santa Donato

Na ja, ob das obige stimmt, weiss ich ehrlich gesagt nicht, aber die Mauer ist wirklich riesig. Im Durchschnitt ist sie 12m hoch und oben mindestens 15m breit, so breit, dass Baumalleen auf der Stadtmauer um die ganze Stadt gepflanzt wurden. Das Bauwerk aus dem 16. Jahrhundert ist vollständig erhalten, führt mehr als 4km rund um die gesamte Innenstadt und wird heute als grosser Stadtpark benützt, autofrei, aber für Fahrradfahrer, Jogger, Spaziergänger und zum Flanieren bestens geeignet. Der breite, befestigte Weg führt auf der Stadtmauer ohne Unterbruch um die ganze Stadt herum. Dazu hat man nach Aussen eine schöne Sicht auf den umgebenden Grünstreifen und nach innen auf die Altstadt mit vielen Türmen.

auf der Stadtmauer

Vom Stellplatz Serchio (so heisst der Fluss um Lucca, und nicht der Stellplatzbesitzer) sind es zu Fuss etwa einen Kilometer bis zum nächstgelegenen Stadttor. Allerdings muss man an einer etwas viel befahrenen Strasse mit schmalen Trottoir entlang laufen, aber wenn man dies geschafft hat, hat man einen prächtigen Ausblick auf die Mauer und natürlich muss man dann grad da hoch und ist erstaunt, wie breit diese Mauer auch wirklich ist. Wir laufen etwas mehr auf die Hälfte auf der Mauer entlang, bis wir dann das Gefühl haben, dass wir nun genug gesehen haben und zweigen nach dem Botanischen Garten in die Altstadt ab. Natürlich laufen wir schnurstracks den Wegweisern zum Torre Guinigi nach uns sind schon kurze Zeit später vor dessen Tor. Wir bezahlen pro Person 5€ Eintritt und kämpfen uns die 44m nach ganz zuoberst. Oben auf dem Turm wachsen ein paar Bäume und man hat eine fantastische Aussicht auf die Stadt. Man ist überrascht, wie viele andere Türme es in Lucca hat, aber die Aussicht auf die Stadtmauer ist nicht ganz so faszinierend, denn dafür ist der Turm dann doch zu niedrig. Der Verteidigungsring sieht man nämlich nicht.

hoch über der Stadt

Nachdem wir uns satt gesehen haben und wieder unten sind, schlendern wir durch die engen Gässchen und landen auf der Piazza Amphitheatro, dem einzigen runden Platz in der streng eckig angelegten Römerstadt. Dort genehmigen wir uns ein Frühstück Italiano, das uns Ernesto empfiehlt. Es ist sein erster Arbeitstag als Kellner und wir sind seine ersten Gäste in seiner Berufslaufbahn. Er gibt sich sehr Mühe, und damit er noch etwas schneller lernt, bestellt Anita noch Rührei und ich eine heisse Schokolade zusätzlich. Ernesto kommt dann etwas ins Schwitzen aber schlussendlich klappt alles reibungslos.

Piazzo Amphitheatro

Als wir draussen auf der Piazza alles verdrückt haben, beginnt es zu regnen und es wird dann auch nicht mehr aufhören. Um uns vor dem Nass noch etwas zu schützen, besichtigen wir die Chiesa San Michele in Foro aus dem 12. Jahrhundert. Wie fast überall in Italien sind die Kirchen jeweils über Mittag geschlossen, also entweder vormittags oder nachmittags kurz reinschauen.

San Michele in Foro

Danach machen wir uns zu Fuss im Regen wieder auf den Heimweg zu unserem Knutschi. Plitschnass kommen wir an, drehen die Heizung nach oben, ziehen uns trocken an und ruhen uns etwas aus. Wir haben noch viel Zeit, denn ca. um 19 Uhr müssen wir von hier Richtung Livorno wegfahren, damit wir heute Nacht die Fähre Richtung Sizilien erreichen. Auf diesen 40km wird hoffentlich nicht mehr viel passieren, so dass wir gut dort ankommen werden.

Ach ja, Coronavirus: man merkt in Lucca absolut nichts, alle Leute verhalten sich normal, die Geschäfte sind offen, keiner trägt eine Schutzmaske. Also alles ganz easy und relaxt. Allerdings wäre Lucca wohl die einfachste Stadt um sie in Quarantäne zu setzen, einfach die sechs Stadttore schliessen und man kommt weder rein noch raus. Denn auch diese Tore sind in Holz und Eisen noch gut erhalten.


Übernachtung

Lucca - Il Serchio***
Stellplatz

schöner und grosser Stellplatz

Koordinaten: 43.85018,10.485982
N 43° 51' 0.7"  E 10° 29' 9.5"
letzter Besuch: 3.2020

Livorno - Palermo 3.3.2020

Schon wieder drei Runden um den Hafen Livorno

Wir fahren von Lucca um etwa 17 Uhr Richtung Pisa weg. Es regnet und da wir nicht vor dem geschlossenen Stellplatz einfach nur warten wollen, könnten wir den Schiefen Turm von Pisa noch besichtigen.

Parkplatz beim Schiefen Turm

Die 30Minuten Fahrt bis zum Turm verläuft problemlos, auch den Parkplatz «Torre pendente» ist praktisch leer um diese Zeit und ist nur gerade 300m vom schiefen Turm weg. Wir verriegeln unser Womo, ziehen die Pelerinen an und laufen auf direktem Weg zum Schiefen Turm. Das Gelände ist praktisch menschenleer, es windet und regnet stark, also nicht wirklich perfektes Besichtigungswetter. Aber der Turm ist schräg, sehr schräg, viel schiefer, wie auf den Fotos, die man so kennt. Wenn wir rauf auf den Turm wollen, müssen wir noch für jede Person 18 € bezahlen. Irgendwie ist das bei diesem Wetter für uns einfach etwas zuviel. Das sparen wir uns heute. Im regen machen wir ein paar Fotos und sind schon 45 Minuten später wieder bei unserem Knutschi. Auf dem Weg für die späte Fähre ab Livorno ein perfekter Zwischenhalt.

schon echt schräg

Hafen Livorno

Das letzte Mal als wir in Livorno auf die Fähre mussten, kreisten wir dreimal von Hafen zu Hafen. Aber dieses Mal wusste ich, dass die Grimaldi-Lines vom Hafen Dorsana Toscana abfährt, also easy. Den Hafen finden wir schnell, also dem Womo-Zeichen nach in die Pampa raus. Bei einem Kreisel ist Endstation und wir müssen wieder zurück. Alles geschlossen. Also zurück, den Wegweisern Fähre nach und nächster Versuch (die Runde war etwa 15km gross). Nächster Anflug und wieder landen wir an der gleichen Endstation. Zum Henker nochmals! Also nochmals eine Runde und 10 Minuten später stehen wir schon wieder hier, allerdings sah Anita kurz vorher noch ein gelbes Schild «Embarqui Grimaldi» in die andere Richtung, aber erst, als es schon zu spät war. Also nächste Runde etwas langsamer und sich auf gelbe Schilder konzentrierend. Und siehe da, dieses Mal klappt es. Einfach die Womozeichen ignorieren und nur den gelben Schildern nachfahren, wäre ziemlich einfach. Irgendwie ist Livorno nicht wirklich unser Hafen…

Das Beladen geht dann etwas mühsam und langsam. Es sind zwei Fähren zur Beladung bereit, nach Sardinien und nach Palermo. Zwischen dem Beladen muss eine Fähre noch umparkieren. Wahrscheinlich funkte ein Kapitän den andern an: «Ciao Giorgo, ich komme niente raus, parcheggiare doch schnell dein Nave um!» «Niente Probleme, vado subito» Und wir andern mussten weitere 45 Minuten warten…

Als wir dann endlich in der Fähre waren, sahen wir, wie alle Lastwagen mit Eisenketten auf dem Boden befestigt wurden. Kein gutes Zeichen für ein ruhiges Meer.

Auf der Fähre

Da es nun schon Mitternacht ist, stürmen wir direkt in die Kabine und legen uns ins Bett. Zum Glück, denn kurz nach der Hafenausfahrt beginnt es so richtig zu schwanken. Aber im Liegen macht es ja viel weniger aus. Wir sind auf Deck 5 und alle paar Minuten wird unser Kabinenbullauge klitschnass. Das müssen richtig hohe Wellen sein.

unsere Luxuskabine

Aber Anita übersteht die Nacht ohne grössere Probleme, sie bekommt langsam Routine, wie mit so einem Wellengang umzugehen ist. Vor der Fährauffahrt nahm sie ein Cinnageron 75mg (Generika von Stugeron) und überlebte die Nacht ohne Schlecht werden. Morgens wurde der Wellengang etwas weniger, aber immer noch so, dass das grosse Schiff recht schwankte und wir nicht wirklich Lust hatten, in den engen Gängen von einer Wand zur anderen schwanken müssen. So liegen wir fast den ganzen Tag auf unseren Betten, schauten in das nichtfunktionierenden TV-Gerät und freuen uns auf die bevorstehende Reise. Um am Laptop zu arbeiten, schaukelt es zu fest, in das Selbstbedienungsrestaurant waren wir auch nicht so wirklich aufgelegt, um uns unter all die Menschen zu mischen. Obwohl, die Fähre war nicht wirklich voll und eigentlich überall, wo mich meine kurzen Erkundungstouren hinbrachten, war es fast menschenleer. Ist glaub nicht wirklich Reisezeit, Corona lässt grüssen. Aber die, die hier sind, kennen nichts, sie küssen und umarmen sich und halten auch keinen Sicherheitsabstand, also alles ganz normal italienisch.

nix los auf dem Oberdeck

Ankunft Palermo

Mit etwas Verspätung kommen wir dann in Palermo an, es ist schon stockdunkel und die Stadt leuchtet schön orange. Wir kommen dann gut von der Fähre und finden dann auch die Strasse zum Monte Pellegrino. Dort habe ich auf Google Map ganz oben einen grossen Parkplatz gefunden und wenn es geht, wollen wir da übernachten.

Die Strasse auf diesen Berg ist erstaunlich breit, aber sehr viele Kurven, und sie ist zwischen 23 und 6 Uhr für Fahrzeuge gesperrt. Also genau richtig für uns.

Wir kommen oben gut auf dem Parkplatz an und entschliessen uns sofort, dass wir hier die Nacht verbringen. Fotos folgen dann morgen, jetzt ist es schon zu dunkel und es beginnt heute das erste Mal zu regnen.


Übernachtung

Palermo - Belvedere di Monte Pellegrino***
frei

Die Strasse ist von 23 - 6 Uhr gesperrt

Koordinaten: 38.17568,13.360540
N 38° 10' 32.5"  E 13° 21' 37.9"
letzter Besuch: 3.2020

Monreale und Segesta 4.3.2020

Ein erster herrlicher Tag auf Sizilien

Tempel von Segesta

Die Nacht war ruhig hoch oben über dem Meer. Aber kein Grund, um keinen Wecker zu stellen. Schon um 7 Uhr klingelte er nicht überhörbar und wir erkundeten unseren Übernachtungsplatz. Schliesslich haben wir gestern nicht gerade viel gesehen, als wir ankamen. Die Aussicht ist herrlich, blaues Meer, die Stadt Palermo mit dem Hafen unter unseren Füssen, das Urlaubsfeeling kam sofort. Nach ein paar Fotos fuhren wir wieder in die Stadt hinunter und kämpften uns durch den Verkehr von Palermo. Ich liebe die Süditaliener und ihr Autofahren. Blinker ist nicht so wichtig, aber die Hupe sollte man im Griff haben und wissen, wo der Warnblinker sitzt. Alles andere ist nebensächlich. Einfach nach vorne schauen und seinen Weg suchen, alle die hinter einem sind, müssen selber schauen und dürfen vom Vordermann keine Rücksicht erwarten. Mit diesen wenigen Regeln schaffen wir es echt gut durch die Sizilianische Hauptstadt und kommen wenige Kilometer später in Monreale an.

Kathedrale von Monreale

Auf dem angeschriebenen Wohnmobilparkplatz kommen wir gut an, aber er ist wohl gratis, aber eng und überfüllt. Also fahren wir 300m weiter bis zum offiziellen Parking, das aber etwas kostet. Eine gute Wahl, wir können problemlos parkieren, haben genügend Platz und müssen erst noch keine Angst um unser Wohnmobil haben.

alles Mosaike

Kurze Zeit später steigen wir den Fussgängerweg hoch, der direkt in die Altstadt und zur Kathedrale führt. Wir bezahlen Eintritt, nehmen auch eine Audioguide mit und betreten die Kirche. Sofort sind wir von den vielen und wunderschön glänzenden Mosaiken überwältigt. Es ist unglaublich, wie schön die gemacht sind.

Die Kirche kann man auch ohne Eintritt besuchen, aber dann darf man nicht ganz überall herumlaufen. Ein Weg führt eine enge Treppe hoch, durch Geheimgänge, Aussenwege übers Dach bis zum höchsten Punkt mit Sicht in die Gärten und den Kreuzgang des angrenzenden Klosters. Es sieht fantastisch aus und wir finden, der Eintritt lohnt sich auch nur für diesen Weg.

Als wir wieder unten sind, spazieren wir auch durch den Kreuzgang des Klosters, warten ab, bis der beginnende Regen wieder abflaut und sind echt froh, dass wir dieses Bauwerk besichtigt haben. Es stand zuerst auf der Kippe, ob wir schon wieder eine Kirche besichtigen wollen, aber es hat sich echt gelohnt.

der Kreuzgang

Danach sind wir schnell wieder bei unserem Knutschi und fahren über die Berge nach Segesta.

Tempel von Segesta

Hier lernen wir dann endgültig die Sizilianische Lebensweise kennen. Wir fahren direkt zum grossen Parkplatz am Berg oben, wo uns Person 1 erklärt, dass wir da nicht parkieren dürfen, wir sollen zum offiziellen Parkplatz weiter unten fahren. Also fahren wir die 3km hinunter, parken unser Knutschi und bezahlen bei Person 2 den Parkplatz, die uns dann erklärt, dass der Bustransfer inklusive ist. Person 3 fährt uns dann mit dem Bus wieder zum oberen Parkplatz und sagt uns, dass ca. jede viertel Stunde der Bus auch wieder runter fährt, Betonung ausdrücklich auf ca. Dann laufen wir zur Person 4, die uns Tickets für den Eintritt verkauft, und uns zu Person 5 schickt, die die Tickets kontrolliert. Allerdings ist das der Kontrolleur für das Amphitheater, denn die Person 6, die die Tickets für den Tempel kontrolliert, sei dort drüben. Sechs Personen finden hier Arbeit, warum sollen sie also nur eine einstellen?

Egal, der Tempel ist echt super, Er ist einer der am besten erhaltenen dorischen Tempel. Das liegt zum einen an seiner isolierten Lage, es gab keinen Versuch, ihn als Steinbruch zu verwenden, zum anderen an dem Umstand, dass er nicht entweiht werden konnte, weil er nicht fertiggestellt und nicht geweiht worden war. Zwar ist er fast fertig gestellt und alle Säulen stehen noch immer seit rund 2500 Jahren an diesem entlegenen Ort.

Amphitheater von Segesta

Ich kann echt die Augen von diesem Tempel nicht lassen, aber wir machen uns dann doch noch zu Fuss auf den Weg zum Amphitheater. Wir könnten diese 1200m auch mit dem Bus der Person 7 fahren, aber Person 7 hat wohl gerade Pause. Aber der Fussmarsch lohnt sich, vor allem, weil man da noch einen besseren Blick auf den Tempel hat, wie wenn man ganz nahe dran ist.

Das Amphitheater ist auch sehr gut erhalten, aber nicht ganz so gewaltig wie die ganz grossen, aber sicher sehenswert. Zurück geht es auch wieder zu Fuss den Berg runter und dort warten wir dann einige Minuten, bis uns der Buss wieder zu unserem Knutschi bringt.

Also auch ein Ausflug, den wir empfehlen möchten.

San Vito lo Capo

Danach geht es mit unserem Knutschi Richtung Capo San Vito. Der Freistehplatz, den ich mir herausgeschrieben habe, sieht traumhaft aus und wäre sicher unsere erste Wahl, aber es windet ziemlich stark und wir könnten nicht vor dem Womo sitzen. Also fahren wir an den Hafen von San Vito, wo wir nicht ganz zufällig Marc von Whatabus treffen.

Freistehplatz, 38.123963, 12.729253

Wir gehen noch unsere Vorräte auffüllen, Kaffee trinken, etwas später Pizza essen und stehen mit unserem Womo direkt auf der Hafenmauer. Es ist noch nichts los, und jetzt darf man das noch...

Und versprochen, morgen kommt der Tagesbericht etwas früher...


Externe Links

Übernachtung

San Vito lo Capo - Hafenmole***
frei

nur ausserhalb der Saison gestattet

Koordinaten: 38.18020,12.733770
N 38° 10' 48.7"  E 12° 44' 1.6"
letzter Besuch: 3.2020

Angekommen 5.3.2020

Wir sind nun definitiv in den Ferien angekommen.

unser heutige Schlafplatz

Die Nacht war herrlich, das Rauschen der Wellen drang alle 15 Sekunden an unser Ohr, kein Wunder, stehen wir doch nur genau 87 cm vom Meer entfernt. Durch die Dachluke sehen wir über uns die leuchtenden Sterne und als es morgens dann hell wird, den blauen Himmel. Was will man in einem Wohnmobil mehr?

Zuerst einen heissen Kaffee und etwas Brot, aber wirklich Hunger haben wir noch nicht. Während wir so dasitzen, diskutieren wir, wohin wir heute fahren sollen und einigen uns auf das Städtchen Erice, das wunderschön sein soll. Marc von Whatabus, der gerade vor uns steht, gibt uns noch einen Tipp mit einem Brunnen in der Nähe, wo sich die Einheimischen jeweils mit Wasser versorgen. Danach verabschieden wir uns und fahren mithilfe des Navis zu diesem Brunnen. Dort schliessen wir unseren Wasserschlauch an und füllen nun den Wassertank. Im Hintergrund das tiefblaue Meer und Sicht auf die Bucht, wo wir gestern kurz gestoppt haben. Währenddem der Brunnen unseren Wassertank mit Wasser füllt, beschliessen wir, nochmals zum gestrigen Stopp zu fahren um nachzusehen, ob es noch ähnlich viel Wind hat.

am Wasser füllen

Mit wieder vollem Wassertank fahren wir nun zum Parkplatz und auch noch etwas weiter dem Meer entlang. Sofort sticht uns ein grosser, ebener Platz mit freier Sicht auf die nahe Brandung auf. Selbstverständlich stoppen wir hier und sind im ersten Augenblick überwältigt: tiefblaues Meer, Berge im Hintergrund, windstill und schön warm. Schnell sind die Campingstühle draussen und wir sitzen an der Sonne.

Es steht noch ein italienischer Camper etwa 50m vor uns und geniesst ebenfalls die Sonne.

Wir haben hier einen Platz direkt am Meer, schön ruhig, tolle Aussicht, Sonne, genug Wasser, genug Strom, die Essensvorräte aufgefüllt, Getränke fehlen auch nicht. Also eigentlich haben wir alles zu hundert Prozent, was ein schönes Freistehplätzchen ausmacht. Sollen wir hier bleiben? Aber wir sind heute erst 7km gefahren! Aber warum weiter, wenn es so schön ist? Besser kann es ja gar nicht werden! Irgendwie wissen wir beide, dass es schade wäre, wenn wir einfach wieder weiterfahren, da verzichten wir lieber auf eine Besichtigung einer Kirche oder eines Städtchens. Also bleiben wir hier und geniessen die Sonne.

Das ist doch Urlaub, machen, worauf man Lust hat und nicht stur einem Plan nachfahren. 

beim Drachen steigen lassen

Nachmittags ist es dann endlich mal Zeit, unseren neuen Drachen hervor zunehmen und ihn auszuprobieren. Wir führen seit längerem einen Lenkdrachen mit, haben ihn aber noch nie ausprobiert, aber hier ist genau der richtige Ort. Keine Gaffer, genug Platz, eine laue Brise. Schnell ist er ausgepackt, die Schnüre verknotet und der Drache steht richtig im Wind. Anita hat etwas Mühe, ihn in die Luft zu kriegen, also muss ich mal ran. Der Drachen ohne Stäbe entfaltet seine Luftkammern, die Schnüre spannen sich und schon ist er in der Luft. Es ist faszinierend, solch einen Gleitschirmdrachen zu lenken und Spass daran zu haben. Wir wechseln uns nun solange ab, bis der Wind ganz zum Erliegen kommt und der Drachen nicht mehr fliegen will. Er ist wirklich cool und irgendwie ein perfektes Spielzeug am Meer. Da er keine Stäbe hat, kann man ihn sehr kein zusammenfalten und er wiegt quasi nix, perfekt für uns Wohnmobilisten.

nicht nur wir geniessen die Sonne

Nachmittags versuchen wir ihn nochmals drei- oder viermal steigen zu lassen, aber es hat einfach keinen Wind… Dazwischen liegen wir an der Sonne, holen uns eine rote Stirn und machen einfach gar nix. Nur geniessen, dem Meer zuschauen und braun werden.

Wie kann das Leben schön sein.

Jetzt kochen wir noch so richtig gute Spaghetti mit einer italienischen Tomatensauce und werfen dann ganz viel Käse darüber…


Externe Links

Übernachtung

San Vito lo Capo - Scaru Brucia****
frei Koordinaten: 38.12234,12.724803
N 38° 7' 20.4"  E 12° 43' 29.3"
letzter Besuch: 3.2020

Erice und Salzsalinen 6.3.2020

Nicht alles läuft optimal, aber wir sind gut gelaunt

Salzmuseum, ausser dem Foto lohnte sich der Halt hier nicht

Nachts um 1 Uhr werden wir wach, in unserem Womo schüttelt es so richtig. Es dauert etwas, bis wir realisieren, dass es draussen so richtig stürmt und der Wind mit ungeheurer Kraft über das Meer peitscht. Zum Glück haben wir die Stühle und alles andere schon früh abends eingeräumt. Den ganzen Tag war es praktisch windstill, aber jetzt nachts muss alles aufgeholt werden. Um 2 Uhr hat es keinen Sinn mehr, wir haben kein Auge mehr zugemacht, also parkiere ich unser Womo um und stelle es mit der Schnauze in den Wind. Sofort wird es mit dem schaukeln besser und wir können weiter schlafen.

Als wir morgens erwachen, stürmt es nicht mehr, aber der Wind bläst doch noch kräftig. Uns hält nun nichts mehr an diesem schönen Platz, wir packen zusammen und fahren Richtung Erice.

Erice

Das Wetter ist bewölkt, manchmal etwas Sonne, manchmal dunkel. Dann beginnt die Strasse zu steigen und führt mit vielen Serpentinen auf 700m.ü. M. Blöd nur, dass die Wolkendecke etwa bei 600m beginnt. Im dicken Nebel fahren wir die letzten Kilometer nach Erice, parkieren dort auf einem markierten Wohnmobilparkplatz und haben Mühe, uns zu orientieren. Im Nebel warten wir etwa eine halbe Stunde, aber er verzieht sich nicht. Also laufen wir fast blind in das Städtchen. Wir sehen echt nichts, nicht mal die Spitze vom Kirchturm, oder ist es eine Burg? Es gibt auch keine anderen Menschen hier, irgendwie sind wir in dieser Stadt ganz alleine, richtig unheimlich. Plötzlich hören wir ein paar Stimmen, aber gar nicht so einfach, aus welcher Richtung sie kommen. Nach Gehör laufen wir dann in die ungefähre Richtung und landen so in einer Pasticceria, wo ein paar einheimische Frauen ihr Kaffeekränzchen abhalten. Wir bestellen uns heisse Getränke und etwas zu essen und beraten was wir hier noch tun sollen. Sehen tun wir nichts, Läden haben keine offen, Touristen sind wir die zwei einzigen, es macht irgendwie keinen Sinn, länger hier zu bleiben.

mehr sahen wir von diesem wahrscheinlich wundervollen Platz nicht

Also laufen wir durch den Nebel zu unserem Knutschi, machen es fahrbereit und fahren die Bergstrasse Richtung Trapani runter. Irgendwann gibt dann der Nebel die Sicht wieder frei und alles wirkt sofort freundlicher. Für Erice selber können wir keine Tipps abgeben, denn gesehen haben wir genau gar nix.

Trapani

Salinen von Trapani

Wir kommen dann problemlos durch Trapani durch und steuern das Salzmuseum der Salinen an. Auch hier, tot Hose, Restaurant macht erst am 8. März auf, das Museum selber finden wir irgendwie überhaupt nicht. Also laufen wir den ausgeschilderten, 1km langen Salzweg kostenlos ab. Das einzige positive ist die nun hervorkommende Sonne, ansonsten kann man sich diesen Ausflug zu diesem Salzmuseum sparen. Aber immerhin haben wir heute endlich mal ein paar gute Fotos im Kasten.

Saline della Laguna Marsala

Danach fahren wir wieder weiter bis zu der Saline della Laguna Marsala. Auch hier beginnt es nicht wirklich erfreulich, immerhin ist eine Empfangsdame da, die uns begrüsst aber im gleichen Atemzug sagt, dass sie wegen Bauarbeiten keine Elektrizität haben und darum keine Tickets ausstellen und keinen Film laufen lassen kann. Es dauere noch 10 Minuten, dann ginge alles wieder. Ich bin leicht angesäuert über den heutigen Tag und wers glaubt, dass es nur 10 Minuten gehen wird, wird seelig. Wir dürfen dann die Windmühle besichtigen und auf die Terrasse rauf und jetzt echt, wirklich nur 10 Minuten später war der Strom da. Wir genossen danach einen super Dokumentarfilm in deutsch über die Salzgewinnung in der Saline. Dazu weitere interaktive Filme über die gebrauchten Werkzeuge und die Tiere in der Saline. Es war echt gut und endlich wissen wir, wie das mit der Salzgewinnung in etwa geht. Nun müssen wir uns auch nicht mehr wundern, warum es überall Wasser hat und wir fast kein Salz sehen. Die Gewinnung beginnt im April und erreicht im Juli den Höhepunkt mit der Salzernte. Da müssen wir unbedingt im Hochsommer mal hin, das muss wahrlich ein Spektakel sein, wenn hier das schneeweisse Salz von Hand und mit Schubkarre eingesammelt wird. Dieser Besuch ist unbedingt zu empfehlen und darf nicht verpasst werden! Selbstverständlich lassen wir uns dann noch über die verschiedenen Salze beraten, degustieren und kaufen dann eines für die kalten Speisen. Man merkt zwischen den weissen Salzen tatsächlich einen Unterschied, das Salz für das Spagettiwasser ist nicht das gleiche, wie für den Salat…

Saline della Laguna Marsala

Höchst zufrieden fahren wir danach weiter durch Marsala hindurch nach Mazara, gehen einkaufen und suchen uns am Lungomare einen Platz zum Übernachten.

Der Platz an der Strasse ist nicht gerade top, aber wir stehen am Strand und 10m vom Meer weg. Im Sommer ist hier sicher etwas los aber jetzt ist der Strand nicht herausgeputzt, schliesslich ist noch Winter. Aber uns ist es egal, wir sehen und hören das Meer, haben Sand vor unserm Womo (in die andere Richtung zur Strasse müssen wir ja nicht schauen) und haben gute Laune. Heute gibt es dann einen selbstgemachten Tomaten-Mozarellasalat mit nur einheimischen Zutaten, sogar das Salz ist regional.


Übernachtung

Mazara del Vallo - Lungomare**
frei Koordinaten: 37.66356,12.553660
N 37° 39' 48.8"  E 12° 33' 13.2"
letzter Besuch: 3.2020

Tempel und Treppe der Türken 7.3.2020

Der Tag war wie das Wetter: sehr abwechslungsreich

kurzer Regenschauer in Selinunt

Anita bestimmt heute das Tempo, auch beim Aufstehen. Sie darf so lange schlafen und liegen blieben, wie sie möchte. Schliesslich feiert sie heute ihren Geburtstag. Also wasche ich schon mal das Geschirr von gestern ab und mache unser Knutschi reisefertig, so dass ich nach der Besprechung, was wir heute unternehmen sollen, bereit bin.

Auf der Karte sehen wir, dass wir ganz in der Nähe von Selinunt sind, dort gibt es einen grossen Archäologischen Park mit Überresten von griechischen Tempeln und einer ganzen Stadt. Wir beschliessen, dass wir die 30km dorthin fahren und uns überraschen lassen, denn wir haben davon schon ganz unterschiedliche Meinungen gehört: von nicht sehenswert bis sehr schön.

Die Fahrt dorthin führt uns auf der Schnellstrasse problemlos zum Parkplatz, manchmal regnet es, manchmal scheint die Sonne, ziemlich wechselhaft. Der Parkplatz ist leer und wir warten zuerst mal eine halbe Stunde in unserem Knutschi, bis sich die Wolke über uns geleert und sich verzogen hat. Denn wir sehen, dass dahinter wieder blauer Himmel im Anmarsch ist.

Selinunt

Beim Eingang werden wir auf Hygienevorschriften aufmerksam gemacht, wie man die Hände desinfiziert und sie waschen soll, allerdings finden wir weder Wasser noch irgend etwas anderes, das in dieser Hinsicht nützlich wäre…

Danach laufen wir die etwa 400m Richtung Tempel E (einen Namen hat der nicht). Er sieht echt imposant aus, man darf überall hinein und umherklettern, um die beste Fotoansicht zu haben. Wir sind ganz alleine und lassen die alten Säulen auf uns einwirken. Echt jetzt, es wäre schade gewesen, wenn wir nicht hier gewesen wären. Der dahinterliegende Tempel F ist nur ein riesiger Steinhaufen, wo noch ein paar ganz wenige Säule in den Himmel ragen, aber nicht gerade das, was uns jetzt begeistert. 

schon schön

Danach überlegen wir, ob wir die etwa 2km zur Stadt Acropoli durch den Park laufen oder zurück zum Womo und in der Anlage zum hinteren Parkplatz fahren sollen. Der Entscheid wird natürlich heute Anita überlassen und so spazieren wir bei schönstem Wetter durch den schönen Park Richtung Ruinen der alten Stadt.

Auch hier gefällt es uns wirklich gut, auch wenn wir ziemliche Vorstellungskraft brauchen, um uns die alte Stadt vorstellen zu können. Aber es sind noch grosse Überreste einer Stadtmauer (oder ähnlichem) und auch eine Front eines andern Tempels erhalten. Das schöne ist wieder, dass man überall hindurch und auch auf Steine klettern darf. Einen ganz kurzen Regenschauer warten wir im Schutz der alten Steine ab, bevor wir dann wieder zurück schlendern.

Unser Fazit: uns hat es hier wirklich gefallen und es wäre Schade gewesen, wenn wir nicht hier gewesen wären. Die 6€ Eintritt pro Person war es auf jeden Fall wert.

Es ist erst kurz nach Mittag, als wir die Karte von Sizilien wieder studieren und uns entscheiden, 80km Richtung Agrigento zu fahren und die Felsformation «Treppe der Türken» anschauen wollen. Das gute dabei, dort gibt es einen Stellplatz, der auch offen sein soll.

endlich eine Tankstelle

Also düsen wir los und können das meiste wieder auf der Schnellstrasse durch die schöne Landschaft fahren. Endlich sehen wir auch Orangenbäume, aber auch, dass unser Dieseltankwarnleuchte orange leuchtet. Die nächste Tankstelle verpasse ich, und dann werde ich langsam etwas nervös, weil lange keine andere kommt. Endlich taucht eine auf und als ich tanken will, ist angeschrieben, dass die Kreditkarten nicht funktionieren. Schöner Mist, aber es wird dann schon noch eine kommen. Kommt aber nicht, mal bis zu dem Zeitpunkt, wo wir im Bergdorf Realmonte von der Schnellstrasse müssen. Wieder so ein Dorf, wo zur Siesta an einem Samstag in März gar nichts los ist. Immerhin finden wir fast im Zentrum eine alte Zapfsäule mit Diesel. Der Pumpendruck ist aber nicht wirklich stark, wir müssen etwa 10 Minuten warten, bis wir 70 l Diesel getankt haben, mehr gibt es nicht her. Beruhigt können wir dennoch weiterfahren.

Scala dei Turchi

Den Stellplatz bei der Scala dei Turchi finden wir problemlos und er hat auch wirklich offen, werden wir doch vom Platzwart begrüsst. Ein wirklich toller Stellplatz mit noch tollerer Sicht auf das Meer weit unten. Es schimmert türkis, ein wundervoller Anblick, bis der nächste Regenschauer über uns niederprasselt.

die Treppe der Türken

Egal, als dieser 10 Minuten später vorbei ist, laufen wir die 600m zum Meer runter und am Sandstrand entlang zu den Felsen Scala die Turchi. Es sieht wirklich aus wie eine weisse Treppe, die aus dem Meer herausragt, im Sommer der perfekte Badeplatz, im Winter wie jetzt, darf man leider nicht auf die Felsen klettern, ist alles abgesperrt. Schade, aber geniessen tun wir die Sonne trotzdem.

Diese Felsen muss man nun vielleicht nicht gesehen haben, so wahnsinnig sind sie nicht. Aber der Stellplatz hier ist definitiv einen Umweg wert.

Allerdings komme ich nun etwas in Not. Ich habe Anita versprochen, dass wir heute zur Feier des Tages eine feine Pizza essen gehen. Aber ausser einer Bar hat nichts offen, auch der Platzwart kann mir keinen Tipp geben. Mist, müssen wir das Geburtstagsessen verschieben?

Als Trost richte ich nun ein kleines Aperoplättchen mit einem Glas Wein für meine Holde Kunigunde.

mein Geburtstagskind


Übernachtung

Scavuzzo - Scala dei Turchi****
Stellplatz

hoch über dem Meer, kein Schatten

Koordinaten: 37.28949,13.478552
N 37° 17' 22.2"  E 13° 28' 42.8"
letzter Besuch: 3.2020

Zwischenfazit Sizilien mit dem Wohnmobil 8.3.2020

Unsere ersten Erfahrungen in Sizilien

Wir sind zwar erst eine Woche auf Sizilien, aber dennoch finde ich es an der Zeit, kurz ein bisheriges Fazit zu ziehen. Dies vor allem, weil wir nun mit Fragen überhäuft werden. Falls wir nicht alle persönlich beantworten, bitten wir um Entschuldigung, schliesslich haben wir Urlaub…

Corona-Virus

Der Virus existiert auch auf Sizilien und ist bei den einheimischen durchaus ein Thema, aber keinesfalls artet es in Panik aus. Die Sizilianer sind da eher pragmatisch, schliesslich haben sie schon die Mafia überlebt und besiegt. Eigentlich merkt man nichts von diesem Virus, in einem grossen Einkaufscenter werden die Kassiererinnen gezwungen, eine Mundmaske zu tragen. Allerdings merkt man ihnen an, dass sie nicht dahinterstehen und ziemlich leger damit umgehen. Vor dem Antritt der Fährfahrt mussten wir einen Zettel ausfüllen, wo wir bestätigen mussten, dass wir kein Fieber und keine Krankheitssymptome aufweisen, die auf diesen Virus schliessen könnten. An einigen Orten wird auf Hygiene hingewiesen, Hände waschen etc. Ansonsten merkt man eigentlich nichts. Obwohl einige Einheimische meinen, dass viele Campingplätze und Restaurant nun verspätet öffnen, da sowiso zu wenige Touristen auf der Insel seien. In den letzten Jahren hätten um diese Zeit schon mehr Betriebe die Saison gestartet.

Update: 8.3.  12:00 Uhr
Alle Sehenswürdigkeiten haben nun ab sofort geschlossen. Wir können weder alte Tempel noch sonstige Museen besuchen. 

Stell- und Campingplätze

Es haben noch nicht viele geöffnet, auch wenn die Webseiten etwas anderes suggerieren. Will man sicher sein, sollte man vorher anrufen. Allerdings ist es problemlos möglich, frei zu stehen. Selten hatten wir so viele Möglichkeiten gefunden, direkt am Meer zu stehen. Die Sizilianer stört dies in der Nebensaison überhaupt nicht.

Restaurants

Ich schätze mal, dass mindestens 80% momentan noch geschlossen sind. Es ist also gar nicht so einfach, irgend etwas zu finden, wo man gut essen kann.

Abfall

Sizilien ist zum grossen Teil nicht schmutziger wie der Rest von Italien. Wir finden sogar, es ist sauberer wie in Griechenland auf dem Festland. Man muss sich also nicht wirklich fürchten, dass man im Abfall versinkt. Allerdings gibt es Strecken, die sind krass schlimm. Da werden Müllsäcke haufenweise deponiert, es stinkt und sieht scheusslich aus. Zum Teil sehen da ganze Haltebuchten wie eine Müllhalde aus. Absolut unwürdig für ein Westeuropäisches Land. Aber eben, das sind gewisse Strecken eher auf den kleineren Strassen ausserhalb grösserer Ortschaften, aber zum Glück nicht der Normalfall. Krass war bisher die Strecke von Monreale ausserhalb Palermos über die Berge nach Patiniccio, einfach nur ecklig.

Ver- und Entsorgung

Zum Glück haben wir ein Trenn-WC, mit der normalen WC-Kassette hätten wir bisher Mühe gehabt, den Inhalt richtig zu entsorgen. Es sind eben noch nicht viele Campingplätze offen. Der Haushaltsmüll ist weniger ein Problem, auf den leeren Parkplätzen vor Sehenswürdigkeiten hat es meist Müllcontainer oder Papierkörbe, wo man seinen Müll nicht gerade sackweise entsorgen kann. Auch haben wir schon einige Müllabfuhrcamions gesehen, die auf ihrer Tour waren und wir ihnen dann einen Sack mitgaben. Wasser füllen war bisher auch kein Problem, es gibt Brunnen/Quellen, wo die Einheimischen ihre Wasserflaschen füllen, da haben wir auch schon unseren Wassertank wieder aufgefüllt. Auf dem gratis Landkarten-App Maps.me z.B. sind diese Trinkwasserstellen blau markiert.

Sehenswürdigkeiten

Griechische Tempel und Kirchen machen bisher anzahlmässig am meisten her, aber wir finden, es ist alles sehr schön herausgeputzt und bisher lohnt es sich meistens. Dazu werden wir aber mehr sagen können, wenn wir wieder zu Hause sind und schon mehr gesehen haben.

Verkehr

Der Verkehr läuft ausserhalb der grossen Städte recht gesittet ab. Die Geschwindigkeiten sollte man grossenteils einhalten, sahen wir bisher doch schon zwei mobile Radarfallen auf 50 km/h Strecken ausserhalb von Ortschaften. Also besser nur 10km/h zu schnell fahren wie dauernd 30. Es gibt Strassen, die ziemlich gut sind und andere. Schachtdeckel sind eher 5cm tiefer als der Rest des Asphalts, aber das ist fast normal.

So, und nun geht es weiter in den Süden


Corona-Virus legt uns lahm 8.3.2020

Ab sofort sind auf Sizilien allen Sehenswürdigkeiten geschlossen

Anita am Shoppen

Das ist nun etwas blöd. Heute konnten wir weder das Tal der Tempel noch die Mosaike der Villa Romana besuchen, alles ist wegen des Virus geschlossen. Jetzt sind alternativen gefragt, oder ein Strand mit Liegestuhl...

Update folgt.

Planänderung wegen Corona-Virus 8.3.2020

Nun sind wir tatsächlich wegen des Virus zu einer Planänderung gezwungen und können nicht alles besichtigen.

Heute ist Sonntag, darum geniessen wir die Sonne vor der Abfahrt etwas länger wie üblich. Wir lassen uns nicht stressen, aber schliesslich wollen wir noch das Tal der Tempel in Agrigento besuchen. Es soll ein Muss sein, wenn man schon mal hier ist. Allerdings war ich schon 1994 hier und fuhr die Rad-WM, allerdings endete die für uns Schweizer im totalen Fiasko, keine einzige Medaillen gewannen wir, und Augen für Tempel hatte ich dazumal auch nicht, also höchste Zeit, das nachzuholen.

Richtung Landesinnere

Auf dem Parkplatz leuchtet die Tafel in grosser grüner Schrift «libre» aber sofort kommt ein Sizilianer hergestürmt und sagt uns, dass der Parkplatz geschlossen ist. Also zurück und irgendwo im Gedränge ein Parkplatz finden. Mit unserem grossen Womo gar nicht so einfach bis wir dann das Gefühl haben «wir haben nun schon so viele Tempel und alte Steine gesehen, dass wir das eigentlich nicht nochmals brauchen» und fahren dann weiter durch die Stadt auf dem Berg. Schon wieder sehe ich die Tempel hier nur beim Durchfahren.

auch hier angebrannt, geschlossen

Durch das hügelige Inland fahren wir auf guten Strassen Richtung Enna und dann auf schmaleren Wegen nach Piazza Armerina, wir wollen dort die berühmten Mosaike in der Villa Romana bestaunen. Die ersten Abbildungen von Frauen in Bikini, allerdings waren dies Sport- und keine Badekleider. Der Parkplatz auch hier sehr gross und leer, sogar ein Bereich für Camper gibt es. Also schön parkieren und zu Fuss zum Eingang schlendern. Auch hier wird uns die Eingangstüre vor der Nase zugeschlagen und der Eingangswärter sagt «Scusa, chuidi, virus». Auf einem Zettel lesen wir dann, dass alle Museen, Archelogischen Städten etc. wegen des Carona-Viruses ab sofort geschlossen sind. Schöner Mist! Als ob das in den weitläufigen Anlagen ohne Touristen etwas nützen würde.

zurück Richtung Meer

Aber egal, wir können nichts ändern und beraten, was wir machen könnten. Einzige Idee: zurück zum Meer fahren, Liegestühle hervornehmen und chillen. Also fahren wir 70km zurück zur Küste und landen dann auf einem Campingplatz wo es viele Überwinterer hat. Wir richten es uns gemütlich ein und machen einen ausgedehnten Spaziergang auf dem Sandstrand, geniessen den blutroten Sonnenuntergang und sind doch zufrieden. Die Fahrt durch das grüne Sizilien heute, mit blühenden Mandelbäumen hat uns gut gefallen. Nichts zu meckern, ausser dass hier im Süden der Müll auf in den Ausstellbuchten schon ziemlich zunahm. Heute Morgen vor der Abfahrt veröffentlichte ich noch einen Blogbeitrag mit Inhalt «keine Coronapanik auf Sizilien und fast kein Müll». Da habe ich doch nicht wirklich ins Schwarze getroffen. Allerdings muss ich auch sagen, dass ausserhalb dieser Parkbuchten entlang der Strassen der Müll nicht wirklich schlimm ist, einfach bei diesen Parkbuchten, die als Mülllagerungsstätten missbraucht werden, nicht hinschauen….

Der Abend entschädigt uns


Übernachtung

Punta Braccetto - Baia Dei Coralli***
Camping

keine Meersicht

Koordinaten: 36.81528,14.467681
N 36° 48' 55"  E 14° 28' 3.7"
letzter Besuch: 7.2020

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