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Andenes Norwegen 2014
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Glencoe und Fort William

Durch die Highlands und endlich schottische Ausrüstung

A82 durch Glencoe

Ich staune an den Schotten schon ein bisschen. Diese Nacht hat es etwa fünf Mal geregnet, dazwischen starker Wind und dann wieder trockene Abschnitte. Aber unsere schottisches Nachbarn haben pickelhart in so einem ganz kleinen Zelt direkt am See übernachtet und ein andere kam heute Morgen mit seinem Auto das ganze Tal Glen Etive hierher, packte seinen Campingstuhl aus, wärmte auf seinem Gaskocher einen Kaffee, schaute eine Stunde in den See hinaus, packte wieder zusammen und fuhr das ganze Tal zurück. Das sind die Schotten, aber überaus höflich und gesprächig. Wenn wir nur besser englisch könnten…

Da das Wetter momentan normal schottisch ist, packen wir wenig später auch zusammen und fahren das Glen Etive zurück auf die Hauptstrasse. Aber alle paar 100m müssen wir wieder halten, weil die Gegend einfach so herrlich einsam ist, machen Fotos und fahren wieder weiter. Es ist richtig schade, als wir wieder auf die Hauptstrasse kommen und die Raserei von vorne beginnt. Als wir in der Ortschaft Glencoe sind, haben wir mit gestern zusammen das gleichnamige wohl berühmteste Tal Schottlands durchquert. Die Landschaft ist echt fantastisch, auch wenn die Sonne nicht scheint, aber die schmale Hauptstrasse mit dem Gegenverkehr von Lastwagen, Bussen und anderen Womos ist echt eine Nervenprobe, nichts mit entspanntem dahinrollen wie in einem PW. Bei jedem entgegenkommenden grösseren Fahrzeug halten wir die Luft an, ob es nun auch reicht. Die Spurbreite auf den kleinen Brücken ist ungefähr 2.75m (wie ein Fiat Ducato von Spiegel zu Spiegel) und wenn ein Womo oder etwas noch grösseres daherkommt, muss ganz genau gezielt werden. Und man bedenkt, man dürfte wohl 100km / h fahren, was die meisten auch machen, aber 80 ist schon am Limit… Ich bin normalerweise ja überhaupt kein Schisser, aber da bin ich echt froh, als wir durch sind.

Wir fahren noch bis Fort William, parkieren auf dem grossen Parkplatz eingangs Dorf und machen uns zu Fuss in die Fussgängerzone. Gut zu wissen, dass heute Sonntag ist, und ich keine grosse Angst haben muss, dass meine Holde Kunigunde jeden Laden stürmen kann, wegen geschlossen. Aber weit gefehlt, alles hat offen! So dauert der Spaziergang eben doch länger und wir sind mehr drinnen wie draussen. Aber zwei Stunden später, mit je neuen Gummistiefeln, garantiert wasserdichten Plastikregenmäntel und meine Holde hat auch neue Wanderhosen sind wir nun für das schottische Wetter endlich ausgerüstet.

Wir fahren noch ein paar wenige Kilometer weiter zum Campingplatz Ben Nevis, wo wir nun das erste Mal wieder am Landstrom hängen. So kann sich meine Holde auch wieder mal schön frisieren und die Haare föhnen.

Morgen wollen wir übrigens den höchsten Berg von Schottland, ach was, von ganz Grossbritannien, erwandern. Der Glen Nevis, etwas über 1300m hoch. Hoffentlich macht das Wetter mit.

Übernachtung

Fort William - Glen Nevis Caravan Park****
Camping

schöner, grosser Campingplatz

Koordinaten: 56.80536,-5.073578
N 56° 48' 19.3"  E -5° 4' 24.9"
letzter Besuch: 9.2016

11.9.2016 - In SCO fahre ich meist noch langsamer: bin so mit 60 bis 70 unterwegs. Geht nicht schneller. "So what?"

Dirk


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