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Marokko 2018
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Lyngvig Fyr

Wir müssen uns nach dem Takt der Natur richten

Gestern Abend mussten wir den heutigen Tag etwas planen. Zum einen studierten wir den Wetterbericht, zum andern waren die Gezeiten wichtig, so dass wir wussten, wann wir von der Insel fahren können.

Das Wetter in den nächsten Tagen ist nicht ganz optimal, so dass wir unseren groben Plan etwas ändern müssen. Bisher sind wir in Dänemark nur in kleinen Schritten vorwärts gekommen, es war einfach zu schön. Nun müssen wir aber schweren Herzens die Besichtigung von Ribe (älteste Stadt Dänemarks) und der Besuch der Insel Fanø verschieben. Schönstes Wetter bei der Stadtbesichtigung und danach Regen auf dem Sandstrand bei Fanö macht einfach keinen Sinn. Zudem wird Nordwärts das Wetter eher besser, also beschlossen wir gestern Abend, heute ein grösseres Stück zu fahren.

Morgenspaziergang

Tagwache ist um 8 Uhr, denn um 9:30 Uhr müssen wir bei Ebbe auf der Strasse Richtung Festland sein. Zur Überraschung begrüsst uns morgens die Sonne und das heisst, wir müssen unbedingt einen Morgenspaziergang einplanen. Zur Windmühle, ans Wattenmeer, durchs Dorf, wir jauchzen vor Glück, denn es ist unbeschreiblich schön!

Aber danach wird es höchste Zeit und wir fahren die Gezeitenstrasse zurück Richtung Festland. Einfach eine faszinierende Strasse, links und rechts das Meer, und manchmal auch noch etwas vor einem. Wir kommen aber gut durch, auch wenn manchmal das Wasser bis zur Frontscheibe spritzt. Nicht unbedingt das, was man sich für das eigene Womo wünscht. Überall klebt Salz, schlimmer wie im Winter bei gesalzenen Strassen. Ein heftiger Regenschauer wäre jetzt nicht schlecht und wie auf Kommando giesst es in den nächsten 5 Minuten wie aus Kübeln. Danach glänzt unser Knutschi wieder, das Salz ist weg. Und schon schaut die Sonne wieder hervor.

auf dem Meeresgrund zurück aufs Festland

Und dann sind wir auf der Strasse von Nymindegab nach Hvide Sande. Rechts der Ringkøbing Fjord, links das Meer. Wobei das Meer sehen wir eigentlich nie, es sind immer die Sanddünen dazwischen. Aber wahrscheinlich eine der schönsten Strecken Dänemarks. Dünen und Landschaften, so wie man es sich einfach nur erträumen kann. Die bewachsenen Dünen Leuchten an der Sonne um die Wette und die Häuser mit den Reetdächern umranden das gesamte Landschaftsbild. Wir könnten schreien vor Glück!

unterwegs (durch die Scheibe fotografiert)

Und dann sehen wir von weitem den Lyngvig Fyr, den hohen weissen Leuchtturm. Vor dem Leuchtturm hat es einen Campingplatz, den wir als Tagesziel anvisiert haben. Und es wurde uns nicht zu viel versprochen! Es ist einer dieser Campingplätze, die einfach top sind! Man fährt auf das Gelände und sucht sich irgendwo ein kuscheliges Plätzchen zwischen den Dünen. Jeder stellt sich so hin, wie es einem passt und da der Zeltplatz riesig ist, kommt man sich bestimmt nicht in die Quere. Natürlich finden wir den allerschönsten Platz, direkte Sicht auf den Lyngvig Fyr, keine andere Womos oder Wohnwagen im Blickfeld, sondern nur Sanddünen und sich bewegende Grashalme.

Noch immer ist das Wetter wunderschön und da um 14 Uhr Regen angesagt ist, stürmen wir gleich zum Leuchtturm los. Ein Foto mit Sonne muss einfach noch sein.

Wir sind wieder mal richtige Glückskindern, denn wir können uns etwas später noch vor dem Womo ein Vesperplättchen genehmigen, bevor es dann beginnt, richtig zu schütten.

Abendspaziergang

Eine Stunde später sind wir aber schon wieder bei trockenem, windigen Wetter zu Fuss unterwegs. Wir überqueren die Sanddünen an den Strand und sind wieder überwältigt: ein ca. 100m breiter Sandstrand vor dem wilden Meer, rechts die hohen Sanddünen und keine Menschenseele. Fasziniert von der ganzen Szenerie spazieren wir wieder bis zum Leuchtturm und über die Dünen zurück.

Einfach nur fantastisch hier. Wir haben heute alles richtig gemacht!

Übernachtung

Hvide Sande - Nørre Lyngvig Camping*****
Camping

grosser Platz, jeder kann sich irgendwo in den Dünen verstecken mit sicht zum Leuchtturm

Koordinaten: 56.04160,8.113095
N 56° 2' 29.8"  E 8° 6' 47.1"
letzter Besuch: 9.2020