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Highlands Schottland 2023
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Reisebericht

Jakobiter 17.9.2023

und viele Zwischenstopps

Um Schottland zu verstehen, muss man ein Ausflug in die Vergangenheit machen. Schottland wird von Clans dominiert, einer diese Clans, die Stuarts, stellten seit langem den König. Dieser Jakob II wurde 1688 in einer Revolution der Engländer abgesetzt. Die Jakobiten (Anhänger König Jokobs) kämpften dann Jahrhundertelang für die Zurückerhaltung des schottischen Throns. Bis 1745 gab es in Schottland fünf jakobitische Aufstände.

1719 befand sich Europa wieder einmal im Krieg. Auf der einen Seite die Spanier, auf der anderen Seite ein Bündnis aus vier Staaten: Frankreich, Österreich, Niederlande und Großbritannien. Im Mittelmeer hatten die Spanier alle Hände voll zu tun. Eine neue Front in Großbritannien würde den Spaniern sehr helfen. Wenn gar wieder die Stuart-Könige die Macht übernähmen – gestützt durch Spanien?

Und so schickte der spanische König 300 Soldaten zusammen mit Jakobiter-Anführern Keith und Mackenzie. Zu den Spaniern kamen auch noch Clansmänner der MacKinnons und MacGregors hinzu. Im Tal Glen Shiel brachten sie sich in Stellung, um die Regierungstruppen zu erwarten. Die Engländer gewannen, nahmen auch die Burg Eilean Donan Castle mit britischen Schiffen ein. (Ein Berggipfel heißt übrigens Sgùrr nan Spainteach, Gipfel der Spanier.) Alle Aufstände der Jakobiten wurden niedergeschmettert, zum Teil mit Glück wegen einer verirrten Kugel, wegen Unstimmigkeiten unter den Clans oder weil die Jokobiten nach einem Sieg den König doch nicht absetzen konnten. (Wäre die Schweiz in Clans organisiert gewesen, hätte der Clan der Järmans sicher den König gestellt.) Den Jakobiter-Zug und das Jakobiter-Denkmal lassen wir aus, das haben wir vor 7 Jahren besucht.

Und wir fahren heute durch diese historische Stätte, den Highlands oder noch genauer durch das Tal Glen Shiel. Zuerst machen wir aber beim Commando Memorial halt, einem Denkmal für die Soldaten des zweiten Weltkrieges. Ein kleiner Garten daneben wird von vielen Familien für die Überlebenden des Zweiten Weltkriegs als letzte Ruhestätte für ihre Asche genutzt. Es wurde auch als Ort genutzt, an dem viele Familien Gedenktafeln für ihre Angehörigen aufstellten, die in neueren Konflikten wie dem Falklandkrieg oder in Afghanistan und im Irak ihr Leben ließen. Es ist schon erschütternd, alle Inschriften zu lesen und wir Schweizer wissen gar nicht, wieviel Glück wir haben, dass unser letzter Krieg auf Schweizer Boden schon 176 Jahre her ist.

Commando Memorial mit Anita


Wir fahren die sehr schöne Strasse weiter und stoppen einige Kilometer später schon wieder, dieses Mal an einer Schleuse des Caledonia Kanals. Dieser Kanal verbindet die Ost- und Westküste Schottlands, knapp 100km lang wovon 2/3 der Strecke von natürlichen Seen genutzt werden und insgesamt 29 Schleusen gebaut werden mussten. Und bei einer, der Laggan Locks Schleuse, können wir grad einem Schleusengang zuschauen. 3km weiter müssen wir wegen dem gleichen Boot warten, bis die Drehbrücke die Strasse wieder für uns frei gibt.

Wir fahren durch eine sensationell schöne Gegend, Seen und Hügel. Leider regnet es und alles hängt voller Wolken. Auf dieser Strecke wäre schönes Wetter schon sinnvoll… Wir kommen nur in kleinen Schritten vorwärts, an jedem Aussichtspunkt halten wir dennoch und bewundern die Gegend.

Zwischen all den fantastischen Aussichtspunkten fahren wir auch durch das oben erwähnte Tal Glen Shiel, wo der zweite Jakobiten-Aufstand in einer Schlacht niedergeschmettert wurde. Ein Denkmal und die Brücke fotografieren wir natürlich noch und stellen uns vor, wie sich hier die Schotten mit den Engländern bekämpft haben.

Glen Shiel, wo die Engländer den Schotten auf die Röcke gaben

Kurze Zeit später sind wir dann beim Eilean Donan Castle, aber wie vor sieben Jahren, als wir schon mal hier waren, Regenwetter und Ebbe. Nix mit Sonnenuntergang und Flut, so dass die Burg mit viel Wasser umflossen wäre und es tolle Fotos geben würde. Aber wir nehmen, was wir kriegen und geniessen es, auch einen Apfelkuchen, der hier mit viel Butter serviert wird. Wo sollen wir denn bei einem Apfelkuchen die Butter hinstreichen? Die schottischen Essensgewohnheiten haben wir noch nicht intus.

Eilean Donan Castle

Als wir später wieder wegfahren, nimmt der Regen zu und irgendwie ist es fast zu schade, bei praktisch null Sicht durch diese schöne Gegend zu fahren. Also stoppen wir auf dem Sligachan Camping auf der Isle of Skye. Die Lage ist wunderschön, umgeben von schottischen Bergen und direkt am Meer.

Wir geniessen unser warmes Knutschi und haben erbarmen mit all denjenigen, die nun im Regen ihr Zelt aufstellen und darin schlafen müssen.

Noch ein Nachtrag: Heute morgen beim Bezahlen des Stellplatzes marschierte ich zum Zahlautomat, musste unsere Autonummer eintippen und schon leuchtete der korrekt zu bezahlende Betrag auf. Bezahlt mit Kreditkarte und dann zur Ausfahrtsbarriere fahren und schon öffnet sich diese und wir sind draussen. Anscheinend wird die Autonummer bei Einfahrt und Ausfahrt gescannt, kein Ticket, kein Zettel nix. Sehr bequem und schnell. Warum nicht überall so?

regnerisch, 6 - 16 Grad

Übernachtung

Sligachan - Sligachan Camping****
Camping

tolle Lage, fast wie frei

Koordinaten: 57.29271,-6.174331
N 57° 17' 33.8"  E -6° 10' 27.6"
letzter Besuch: 9.2023

Nichts ist schöner wie die Landschaft 18.9.2023

ausser meiner Anita

Gemälde 1 Quiraing

Grundsätzlich wollten wir heute ausschlafen und vormittgas noch etwas arbeiten. Aber da es statt Dauerregen nur stark bewölkt war, machen wir uns doch abfahrbereit, nachdem wir online noch die Fährüberfahrt zu den äusseren Hebriden-Inseln Luis und Harrys gebucht haben. Anscheinend sind schon einige Fähren ausgebucht, wir erwischen aber noch eine für morgen Abend. So werden wir heute und morgen den Tag noch auf Skye verbringen und dann überschiffen.

Also fahren wir los Richtung Neist Point, da waren wir zwar schon vor sieben Jahren, aber dazumal im Dauerregen. Und da heute Nachmittag schönes Wetter angesagt ist, haben wir berechtigte Hoffnung auf Sonne.

Die Strassen dorthin sind zu Beginn sehr schön ausgebaut und wir kommen durch die wunderschöne Landschaft sehr gut vorwärts. Die letzten 20km ist es dann eine Single-Road, also eine, wo man sich nur bei Parkbuchten kreuzen kann. Das ist aber überhaupt kein Problem, wenn man ein entgegenkommendes Auto sieht, fährt man in die nächste Bucht und kreuzt dort. So ist es ziemlich entspannt, da man ja nicht zu schnell fahren kann. Allerdings merkt man schon, wenn wieder eine ältere, schlecht gelaunte Dame am Steuer sitzt und das Auto völlig nicht im Griff hat. Sie hält dann so, dass mindestens noch 30cm zum Strassenrand ungenutzt bleiben und stoppt dann. Und dann müssen wir uns mit dem grossen Womo an ihr vorbeidrücken, wo dann die fehlenden 30cm gerade den Unterschied ausmachen können. Bei den «normalen» ist es immer einfacher, wenn sich das kleinere Auto vorbeidrängt und das grosse stehen bleibt. Nicht mal bei der Kreuzung mit einem Car haben wir so grosse Mühe wie mit den älteren Frauen. Wobei auch gesagt sein muss, dass es durchaus gutgelaunte Frauen gibt, die schon einige Jahre auf dem Buckel haben, und uns gekonnt und zügig kreuzen.

Gemäldie 2 Neist Point

Wir kommen aber gut in Neist Point an, das Wetter ist so wie erwartet und auch einen schönen Parkplatz mit Küstensicht haben wir schnell.

Wir montieren unsere Wanderausrüstung und machen uns mit den Fotoapparaten auf den Weg Richtung Leuchtturm. Es ist herrlich, die Landschaft wie ein Gemälde. Schafe grasen, die Sonne lässt sich blicken, das Meer rauscht blau und der Leuchtturm leuchtet weiss.

mein Gemälde

Wir wandern bis ans Meer runter und machen auch dort noch ein paar Fotos. Die Farben sind sehr intensiv, das orange Moos leuchtet richtig und die Wiesen sind saftig knall grün.

Als wir genug gesehen haben, marschieren wir wieder zum Knutschi und Anita wärmt noch die übriggebliebene grosse Portion Spaghetti von gestern Abend.

Leuchtturm

Danach geht es mit vollen Bäuchen weiter, wir wollen Richtung Westen nach Uig, und dort einen Übernachtungsplatz suchen. Blöd nur, dass es auf dieser Insel zwei Uig’s gibt. Aber wir merken es dann ziemlich schnell, weil unser Navi uns zum falschen Uig führen will und etwas Orientierungssinn ich sogar beim Fahren habe… Fehler also schnell korrigiert und beim Richtigen Uig fahren wir noch den Berg hoch und nach einer weiteren Single-Road landen wir auf dem Pässchen Quiraing. Hier haben wir schon mal übernachtet und es ist heute noch genau so schön wie damals. Allerdings hat es etwas viele Autos da, aber wir finden schon noch einen Platz. Überhaupt, es hat extrem viele Womos unterwegs hier in Schottland, jedes 3. Auto ist schätzungsweise ein Womo oder Van. Gestern war der Campingplatz spät abends dann proppenvoll. Und auch heute, fast reihenweise Womos auf der Strasse.

Darum finden wir es schon etwas komisch, das wir hier auf dem Pass um 20 Uhr ganz alleine sind. Alle anderen sind weg. Aber so gut wir auch schauen, ein Übernachtungsverbot finden wir nicht. Dieser Hinweis ist auf den tafeln nämlich abgeklebt, auch die Höhenschranke ist abmontiert. Wahrscheinlich darf man mit dem Womo während der Hauptsaison hier nicht übernachten, aber so wie es aussieht, ist es jetzt erlaubt.

wieder ein Gemälde

Auch hier ist die Landschaft wie ein Gemälde, sogar einen schönen Regenbogen haben wir über dem Womo und in der Abendsonne sind die Farben einfach einmalig.

Jetzt hoffen wir auf einen schönen Nachthimmel oder einen schönen Sonnenaufgang von morgen. Allerdings schüttet es momentan wieder wie aus kübeln…

leicht bewölkt bis regnerisch, 8 - 16 Grad

Übernachtung

Staffin - Quiraing****
frei

oben an einem Pässchen, super Aussicht

Koordinaten: 57.62840,-6.289645
N 57° 37' 42.3"  E -6° 17' 22.7"
letzter Besuch: 10.2016

Hinkelstein und Krisen 19.9.2023

und ein enttäuschendes Städtchen

Nachts hatten wir typisches Skye-Wetter. Es schiffte mindestens 5x (soviel habe ich es gehört, die anderen Male habe ich wahrscheinlich geschlafen). Und es regnete, wie wenn jemand die Dusche anstellt. Innerhalb 3 Sekunden werden die Schleusen geöffnet, dann schifft es 5 Minuten und dann von einer Sekunde auf die andere ist fertig. Das zog sich heute übrigens den ganzen Tag so fort, aber das ist ja nicht weiter schlimm.

Um 7 Uhr klingelte der Wecker, ich wollte den Sonnenaufgang fotografieren bei dieser grandiosen Landschaft auf dem Pässchen. Die Sonne liess sich aber etwas Zeit und guckte erst um 8 Uhr hinter den Wolken hervor. Das Foto wurde aber auch um 8 Uhr sehr schön…

morgendliche Aussicht

Danach packten wir zusammen und führen die Single-Road-Passstrasse hinunter ans Meer. Dort kamen wir auf die etwas grössere Strasse und schon wenige Kilometer zu einem Aussichtspunkt mit Wasserfall. Wir nehmen heute jeden dieser Aussichtspunkte mit und stoppen überall, denn wir haben Zeit. Unsere Fähre geht erst um ca. 19 Uhr und wir haben nur knapp 40km bis zum Fährhafen. Wir schauen uns also Küstenlandschaften und Wasserfälle an, bis wir auf dem Parkplatz des Old Man of Storr ankommen. Das ist der Vater aller Hinkelsteine (die von Obelix, nur jene waren etwas kleiner, auch wenn Obelix diesen grossen sicher auch werfen konnte nach einem Wildschweinbraten). Noch zieht alle 30 Minuten ein 5-minütiger Regenschauer vorbei, und das ziemlich intensiv. Aber hier sieht man den Regen kommen…

So frühstücken wir zuerst in Ruhe und dann, als kein Regen mehr in Sicht ist, ziehen wir unsere Bergschuhe an, packen den Rucksack und nehmen den Weg und die 500 Höhenmeter unter die Schuhe. Es hat ziemlich viele Leute und nach 10 Minuten sehen wir wieder so eine Regenwand kommen. Wir montieren unsere Regenschütze, marschieren noch 100m weiter zu einer etwas geschützten Stelle und dann pisst es wieder voll los. Fast waagrecht und sehr intensiv. Nach 5 Minuten ist der Spuck wieder vorbei. Wir blieben ziemlich trocken, nur meine Hosen hinten vom Gesäss an bis zu den Fersen wurde nass, der Rest blieb trocken und auch Anita hat nur ganz wenig abgekriegt, da sie in meinem Windschatten warten durfte. Die anderen Touristen, vor allem Asiaten und Inder, checken so etwas nicht und sind plitsch nass.

Old Man of Storr

Wir setzen unseren Aufstieg fort, laufen am Hinkelstein vorerst vorbei und noch etwas weiter hinauf, bis wir zum schönen Aussichtspunkt kommen. Da machen wir natürlich wieder Fotos und hier hat es auch weniger Leute, da nicht alle diesen Aufstieg verkraften.

Nach 98 Minuten sind wir wieder beim vollen Parkplatz, wir sind inzwischen wieder ganz trocken. Es ist schon unglaublich, wie viele Touristen, Womofahrer und andere, es hier noch hat. Es ist auf dieser Insel viel mehr los, als bei unserer ersten Reise zum gleichen Zeitpunkt vor 7 Jahren. Man könnte meinen, es sei Hochsaison.

Bei der anschliessenden Single-Road kriege ich meine erste Krise heute. Die Strasse hat vielleicht alle 100m eine Ausweichbucht für zwei Fahrzeuge. Und als ein Lastwagen entgegenkommt, benütze ich natürlich diese und warte ab. Und jetzt typisch: hinter mir fahren etwa 5 Pw’s, alles Touristen. Einer, maximal 2, können nun hinter mir die Ausweichbucht auch benützen, die letzten zwei haben aber keinen Platz mehr. Und wie soll nun der Camion kreuzen? Die Leute begreifen einfach nicht, dass man höchstens in kleinen Gruppen von 3 Fahrzeugen so eine Singelroad befährt und nicht in einer gesamten Kolonne. Denn wenn sich so zwei Kolonnen kreuzen wollen, keine Chance. Und dieses mal sind es nicht die schlecht gelaunten alten Damen, sondern vor allem junge Raser, die möglichst viel in ihren kurzen Ferien sehen wollen. Aber dass das Kreuzen so viel länger geht, wie wenn man etwas Abstand hält, dafür sind diese zu wenig intelligent. Furchtbar. Anita beruhigt mich dann wieder…

Danach fahren wir 10km weiter nach Portree, wohl das bekannteste Städtchen auf Skye. Aber ganz ehrlich: es ist wirklich nichts Besonderes, nimmt mich wunder, warum diese Ortschaft so einen guten Ruf hat. Es hat irre viele Leute, und noch mehr, als wir im Coop im Zentrum einkaufen wollen. Es ist ein echtes Gedränge und ich werde fast wahnsinnig. Ich krieg meine zweite Krise und schnappe nach Luft, als ich endlich wieder draussen bin.

Portree

Jetzt sehen wir, dass in der Bucht ein Kreuzfahrtschiff ankert, kommen die Leute alle von dort? Uns egal, Portree haut uns nicht aus den Socken.

Nach dem Städtchen fahren wir langsam weiter nach Uig an den Hafen. Wir sind um 17 Uhr dort und haben so etwas Zeit, bis die Fähre ablegt.

Dort treffen wir wieder auf Miriam und Hanspeter und verplaudern die Zeit, bis wir in die Fähre auf die Insel Lewis und Harrys fahren können. So sind die 1:40 Std. auf der Fähre sehr kurzweilig, wir reden und nehmen ein SMS mit etwas erstaunen auf: unsere Rückfahrt könnte abgesagt werden, weil Sturmböen von über 50 Knoten angesagt sind. Anita wird ganz bleich, als sie das hört.

Wir lassen es aber auf uns zukommen, ändern können wir es ja doch nicht. Aber die aktuelle Überfahrt überlebt Anita ohne Probleme, auch wenn es doch etwas schaukelt.

Richtung Harris

Heuten kommen wir gut auf Harrys an, aber erst, als es schon dunkel ist. Also fahren wir die 10km Richtung Süden, ich habe dort einen Übernachtungsplatz an der Strasse erspäht und im Dunkeln wollen wir möglichst wenig fahren. Da sieht man ja nix von der hoffentlich tollen Landschaft.

Wir kommen gut an, platzieren unser Knutschi und sind gespannt, wie es dann morgen bei Licht aussieht.

Übernachtung

Isle of Harris - Camping Spot 3****
frei Koordinaten: 57.86602,-6.881985
N 57° 51' 57.7"  E -6° 52' 55.1"
letzter Besuch: 9.2023

Lewis und Harris 20.9.2023

unsere neue Lieblingsinsel

Nur zum Verständnis, Lewis und Harris ist eine einzige Insel, die einen Doppelnahmen trägt. Harris ist der bergige südliche Teil, Lewis der flache nördliche. Die Insel gehört zu den Äusseren Hebriden.

Wir erwachen auf Harris bei Regen. Die Hügel sind Nebel verhangen und es sieht trist aus. Aber wir machen uns trotzdem auf den Weg, denn die Strasse gestern im Dunkeln lässt vermuten, dass es wunderschön ist. Wir versuchen, zwischen zwei Regenschauern zu bleiben, wenn wir zu schnell fahren, kommen wir in den Regen, wenn wir zu lange Pausen machen, ebenfalls. Also schauen wir, dass wir dazwischen bleiben und manchmal erspähen wir sogar etwas Sonnenschein.

Norse Mill and Kiln

Wir fahren auf schönen Strassen durch die Berge, keine Bäume, keine Sträucher, nur Gras, Felsen und Moos. Und ganz viele Seen, nicht ein einziger Blick gelingt, ohne irgendwo einen See zu sehen, erst recht nicht, auf einem Aussichtspunkt. Die Landschaft mutet sich wunderschön an und wir geniessen die Fahrt auch ohne Sonnenschein. Hin und wieder stoppen wir und machen Fotos, jeder Stopp könnte auch ein potenzieller Übernachtungsplatz sein. Es gibt wenige Ortschaften, wenige Leute und noch weniger Verkehr. Wir sind schon jetzt verliebt, obwohl wir noch nicht gerade Traum Wetter haben. (kommt aber noch).

So fahren wir gemächlich ohne Stress immer weiter, so lange, bis wir in Calanais Standing Stones & Visitor Centre ankommen. Hier ist so etwas wie das Zentrum der Inselsehenswürdigkeiten. Es gibt nämlich zwölf Steinkreise nur schon in dieser näheren Umgebung. Und beim Visitor Center steht der grösste, Caldragh Idols. Es ist nicht wirklich ein Kreis, sondern ein Kreuz, das vor 5’000 Jahren errichtet wurde. Das Kreuz stammt aus der Zeit vor dem Stonehenge Denkmal und war mindestens 2000 Jahre lang ein wichtiger Ort für rituelle Aktivitäten. Es gibt insgesamt fast 50 stehende Steine (die genaue Anzahl konnte ich nicht herausfinden) die bis zu 3m hoch sind. Es sieht toll aus, ja wenn nicht der Reisecar hier wäre und dessen Reiseführerin in französisch genau im Zentrum den Carinsassen den Steinkreis erklären würde. Alle stehen da im Zentrum, niemand kann ein schlaues Foto machen und die Leute merken es einfach nicht. Na gut, wir warten. Dann endlich, endlich ist sie fertig und die Leute verlassen den Kreis. So treten wir rein und machen mal ein paar Fotos. Und dann der Hammer: eine Insassin beschwert sich, dass wir im Weg stehen, sie würde gerne ein Foto ohne Leute machen. Äh, hat die nicht begriffen, dass wir rund 20 Minuten auf sie warten mussten? Ich koche innerlich, verstehe zum Glück heute weder französisch noch englisch und sehe mich weiter um. Wenigstens zwei Minuten kann die Französin jetzt auch warten.

Wir bleiben danach noch eine weitere halbe Stunde und lassen die Steine auf uns wirken, schauen den Leuten vom nächsten Reisebus an und machen unsere Gedanken. Menschen in Gruppen sind schon wirklich dumm, da ist eine Herde Schafe wahrscheinlich intelligenter.

Danach fahren wir mit unserem Womo zwei Kilometer zurück und besichtigen die Steinkreise zwei und drei. Wichtigstes Utensil dabei: unsere Gummistiefel. Die leisten heute gute Dienste, die Gegend ist von den Regefällen aufgeweicht zu der sonst schon moorigen Landschaft. Zwischen den beiden Kreisen betätige ich mich noch als Tierfotograf von wilden Bestien…

Wildtierfotografie

Das Wetter wird langsam besser und so fahren wir weiter Richtung nördlichster Spitz der Insel. Es ist eine traumhafte Fahrt, super Landschaft, super Licht, blauer Himmel. Sogar die Sonnenbrillen müssen wir seit längerem wieder suchen. Und dann sind wir beim Butt of Lewis Lighthouse, bei schönstem Wetter und einer grandiosen Brandung. Wir könnten wieder schreien vor Glück.

Butt of Lewis Lighthouse

Auf dem Rückweg besichtigen wir noch Steinkreis Nr. vier heute (in Schottland gibt es übrigens 508 Steinkreise) und dann fahren wir bei strömenden Regen in die Hauptstadt der Insel, Stornoway. Eigentlich sollte dort um 7 Uhr in der früh unsere Fähre zurück nach Nordschottland führen, aber ob die Fähre ablegt, ist noch nicht sicher. Es sind starke Windstärken vorausgesagt und die Fährgesellschaft entscheidet morgen früh, ob sie ablegt oder nicht. Wir werden es sehen.

183km regnerisch bis leicht bewölkt, 11 - 20 Grad

Übernachtung

Isle of Lewis - Melbost beach car park**
Parkplatz Koordinaten: 58.20647,-6.294941
N 58° 12' 23.3"  E -6° 17' 41.8"
letzter Besuch: 9.2023

Wasser überall 21.9.2023

Knutschi leckt

Schaden schon behoben, Nerven für Fotos hatten wir vorher nicht

Um 5:40 Uhr schrillt unser Wecker, er reisst uns aber nicht aus unseren Träumen. Wir haben schlecht geschlafen, ein Ohr verfolgte die Geräusche der Meeresbrandung: wird sie schlimmer, nimmt sie ab, fährt die Fähre heute früh oder bleibt sie wegen Sturm im Hafen? Eines ist klar, der Regen prasselt ohne erbarmen auf unser Womodach, es schüttet richtig. Können wir nicht ändern, also ziehen wir uns schnell an und fahren zum Hafen. 6:08 Uhr Ankunft dort und schon mal beruhigt, die Fähre steht beleuchtet da, ein gutes Zeichen. Tickets werden ab Handy gescannt, wir auf Line 10 eingewiesen und um 6:17 Uhr fahren wir schon in den Bauch der Fähre. Wir werden vorne in der Mitte eingewiesen, mit der Stossstange direkt an der Heckklappe. Unser Knutschi steht so weit vorne voll im Regen. Dafür werden wir die allerersten sein, die von der Fähre fahren werden. Das stresst grad ein bisschen, wir müssen also bei Ankunft bereit sein!

Dann schliessen wir das Womo, laufen vier Stockwerke hoch in die Mitte des Bugs und können unsere Plätze auswählen, weil wir die ersten sind. Anita ist es nicht geheuer, denn der Regen und Wind ist nicht ohne. Dann um 6:56 Uhr legt das grosse Schiff ab und gibt Gas Richtung Festland. Es schaukelt schon ein wenig, unten im Bauch geht wieder das Geheule der Autoalarmanlagen los weil die eine oder andere grosse Welle dem Schiff einen Schlag versetzt. Nach gut 90 Minuten sind wir im Fjord von Ullapool, das Schlimmste ist überstanden und Anita geht es noch gut. Wir sind erleichtert und so können wir die letzte halbe Stunde bis in den Hafen noch halbwegs geniessen, auch wenn es draussen immer noch pisst. Als die Durchsage kommt, dass man nun zu den Autos soll, sprinten wir los, vier Stockwerke runter auf das Autodeck, dann ganz nach vorne (oder hinten) zu unserem Knutschi, uns für die Abfahrt bereit zu machen. Und dann der Schock! In der Küche steht das Wasser 1cm tief, Teppich unter Wasser, Kühlschrank schwimmt und der ganze Boden bis weit nach hinten nass. Was ist passiert? Keine Zeit, jetzt darüber nachzudenken, wir sind geschockt. Anita putzt wie die Wilde mit Haushalts- und Badetücher den Boden halbwegs trocken, ich ganz bleich auf dem Fahrersitz und warte, bis das Tor der Fähre aufgeht, damit wir vom Schiff fahren können, ohne alle anderen 142 Fahrzeuge aufzuhalten. Es gibt für das Desaster nur zwei Möglichkeiten: Mein neues Loch im Dach für die Antenne ist nicht dicht (wahrscheinlichste Ursache) oder der gelöste Gummi auf dem Dach, den ich vor zwei Tagen gesehen habe, ist die Ursache. Beides ist Scheisse und ich sehe unser Knutschi schon in Wasser aufgelöst davonschwimmen.

die zwei haben es gut

In Panik steuern wir nach der Abfahrt von der Fähre den nächsten Supermarkt an und trocknen auf dem Parkplatz weiter. Zwischendurch gehen wir schnell vier neue Rollen Haushaltspapier kaufen, denn die alte Rolle war schnell aufgebraucht. Aber hier auf diesem Parkplatz können wir nicht richtig arbeiten, wir müssen auf einen anderen, wo wir etwas mehr Platz haben. Also fahren wir auf die Hauptstrasse und stoppen an der ersten Gelegenheit, wo wir mehr Platz haben. Während wir dorthin fahren, schwappen in jeder Kurve neue Wasserbäche unter dem Kühlschrank oder dann wieder unter dem Backofen hervor. Wo kommt nur all dieses Wasser her?

Als wir stehen, trocknet Anita weiter und ich muss die Ursache finden. Wahrscheinlich ist mein Loch der Antenne nicht dicht, und weil es auf der Fähre auf unser Knutschi geregnet hat, haben sich nun die Seitenwände gefüllt. Schöne Scheisse. Anita meint aber noch, so viel Wasser kann gar nicht durch so ein kleines Loch kommen. Ich gehe also auf die Suche, von wo das Wasser kommen könnte. Im Innern des Womos beim Dach und beim Loch ist alles trocken, oben an der Türe auch. Auch bei den Fenstern. Innen an der WC-Klappe ist es dann nass. Und dann sehe ich es: bei meiner selbst montierte Aussendusche ist der Wasserschlauch nicht mehr verbunden! Und so floss der gesamte Wassertank frischfröhlich dort zum Verbindungsstück (das nun nicht mehr verbunden war) raus, füllte zuerst das WC-Fach, dann lief es dort unter den Kühlschrank und von dort verteilte es sich auf unserem Womoboden. Mindestens 70l Wasser! Aber: es ist die beste mögliche Ursache für uns. Keine Seitenwand voll Wasser, kein undichtes Loch oder keine undichten Fenster. Also montiere ich nun im Regen auf dem Parkplatz das T-Stück der Wasserleitung raus und den alten Winkel wieder ein. Defekt behoben und die Aussendusche werde ich nie, nie mehr versuchen, selber einzubauen.

Uns fallen ganze Felsbrocken von den Herzen und endlich können wir schauen, wo wir durchfahren und was wir heute noch machen wollen. Es pisst übrigens noch immer.

Wir entscheiden uns, nach Norden zu fahren, aber nicht allzu weit, denn es hat keinen Wert. Die wirklich tolle Landschaft sieht bei Regen einfach nicht so toll aus und hat es nicht verdient, nicht von uns gesehen zu werden.

Glück gehabt

Dann, genau kurz vor dem Ardvreck Castle (der fast einzigen Sehenswürdigkeit in der Gegend) kommt plötzlich die Sonne hervor und weil es noch immer pisst, leuchtet ein schöner Regenbogen. Also kurz aufs Gas, mit Schwung in den Parkplatz und ein Spurt mit Fotoapparat und Regenjacke zur Ruine für ein paar tolle Fotos. Eigentlich hätten wir gar nicht pressieren müssen, der Regenbogen steht eine halbe Stunde am Himmel und wir können es geniessen, bis wir plitschenass sind. Danach wird es wieder grau in grau. Aber wir haben den richtigen Moment erwischt und sind schon ganz zufrieden.

Danach fahren wir links Richtung Küste, eine wundervolle SingelRoad durch eine fantastische Gegend, Berge, Seen, Felsen, Kühe, Schafe. Es ist wirklich toll, aber eben, grau in grau. Wir setzen unsere Fahrt fort, bis wir beim Leuchtturm Stoer Lighthouse ankommen. Nur wenige verirren sich bis hierher, vor allem bei diesem Wetter.

Stoer Lighthouse

Wir beschliessen hier zu übernachten, grandiose Aussicht auf die Meeresbrandung, direkte Sicht auf den Leuchtturm. Was will man mehr? Vielleicht wird das Wetter doch noch besser und wir können gute Nachtfotos machen vom Richtstrahl des Leuchtturms.

Heute sind wir schnell zufrieden, es hätte viel schlimmer kommen können.

81km, Regen, 10 - 13 Grad

Übernachtung

Lairg - Stoer Lighthouse*****
frei Koordinaten: 58.23810,-5.401080
N 58° 14' 17.2"  E -5° 24' 3.9"
letzter Besuch: 9.2023

Der Weg als Star 22.9.2023

Nordschottland

Kylesku Bridge

Von unserem Übernachtungsplatz kämpfen wir uns 40km über Singel-Roads wieder auf die Hauptstrasse zurück. Es ist einfach toll, wir sind praktisch als einzige unterwegs, nur ganz selten kreuzt uns ein entgegenkommendes Auto. Wir stoppen an jedem Parkplatz und machen Fotos und zwischendurch stoppen wir auch verbotenerweise in den Haltebuchten, um die Aussicht zu geniessen. Die Landschaft ist hügelig, kaum Bäume, sumpfig, grün-gelb-orange mit grauem Himmel, mittendurch schlängelt sich eine schmale, nass-schwarze Strasse. Zwischen den Hügeln unzählige Seen oder Meeresbuchten.

Single-Road

Dann sind wir wieder auf der Hauptstrasse, der A894. Die Strasse ist nun breiter, man muss nicht mehr stoppen, um Autos zu kreuzen, aber auch der Verkehr ist leicht stärker geworden. Die Landschaft ist dieselbe geblieben. Die Ortschaften bestehen aus ein paar wenigen Häusern, einmal passieren wir einen Einkaufsladen, dazwischen zwei Tankstellen mit uralten Zapfsäulen. Es ist wirklich nichts los hier im hohen Norden von Schottland. Wenn nicht die Wohnmobilisten oder andere Touristen unterwegs wären, wäre gar niemand hier. Für Auswärtsesser ist es die falsche Region, wir sehen nicht ein einziges Restaurant, das geöffnet hätte. Wenn wir Glück haben, gibt es am Strassenrand einen Wagen, wo Sandwiches und warmer Kaffee verkauft werden (1x gesehen heute).

Nach Unapol passieren wir die Kylesku Bridge, sieht modern aus und es gibt auf beiden Seiten herrliche Aussichtspunkte. Überhaupt, es gibt viele Parkmöglichkeiten auf der Strecke, alle im Niemandsland und leer. Wir sind froh, reisen wir im Womo mit Kühlschrank und WC, schon ein grosser Vorteil gegenüber all denen, die mit dem PW unterwegs sind.

wir brauchen jeweils Gummistiefel, wenn wir das Womo verlassen

Unsere ständige Begleiter heute sind unsere Gummistiefel. Sobald wir stoppen, ziehen wir diese an, machen ein paar Schritte für die Fotos und bleiben so schön trocken. Anderseits sind unsere Turnschuhe schon beim erste Halt nach wenigen Metern durchnässt, auch so etwas muss man lernen.

Und wir müssen dringend unseren Abwassertank und Urinbehälter leeren, dazu den ausgelaufenen Frischwassertank füllen. Aber wo? So fahren wir in Balnakeil auf den Stellplatz, dort soll es Frischwasser geben. Aber als wir dort sind, rümpfen wir die Nase, schön sieht gaaanz anders aus und wir finden weder einen Frischwasserhahn noch eine Entleerung vor. Also weiterfahren und schon noch wenigen Kilometern sehen wir den Campingplatz in Durness. Wir fahren kurzerhand drauf und fragen an der Reception, ob wir da Frischwasser tanken und unser WC leeren dürfen. Kein Problem, kostet allerdings 12£. Ist jetzt nicht gerade wenig, aber die Entsorgungsstation ist gut ausgebaut und so können wir unser Grauwasser ablassen, WC leeren, Abfall entsorgen und frisches Wasser füllen.

Mit guter Laune fahren wir weiter, aber nur gerade 400m denn wir sehen in der Dorfmitte (könnte man so sagen, immerhin hat es etwa 6 Häuser, das Lebensmittelgeschäft öffnet erst um 20:30 Uhr, das Restaurant hat geschlossen) einen schönen Parkplatz und eine sandige Meeresbucht. Wir bezahlen die Parkgebühr für 6 Stunde (weniger wie 2£ kann man nicht einwerfen) und besichtigen den Strand und die Felsen. Es ist überwältigend, die schwere Brandung bei den Felsen und der fast leuchtende Strand davor. Wir klettern auf den Steinen umher, machen Fotos und sind glücklich. Allerdings unterschätze ich dann die Wellen und ich ziehe einen Stiefel gefüllt mit Wasser heraus, Nass bis an die Knie.

falls die Stiefel nicht gerade mit Wasser gefüllt werden

Anita lacht sich einen Schranz und hat kein bisschen Erbarmen mit mir. So ist es wieder Zeit, in unser ganz trockenes Knutschi zu gehen (der gestrige Wasserschaden ist behoben, alles sehr trocken und das ist unendlich beruhigend). Nun müssen die Stiefel, Socken und Hosen getrocknet werden. Heizung an, Motor an und wir kommen wieder nur einen Kilometer weiter. Ein Schild weisst auf die Smoo Cave hin, wieder ein Parkplatz, wieder ein paar Häuser, wieder kein geöffnetes Restaurant. Wir parken wieder für 2£ und laufen gespannt zu der Höhle hinunter ans Meer. Die Höhle ist viel imposanter, wie wir gerechnet haben und zuhinterst stürzt ein Wasserfall in der Höhle hinab. Es sieht super aus, der Wasserfall tost ohrenbetäubend. Ob er immer so viel Wasser hat wie heute oder ist er ansonsten nur ein Rinnsal? Überhaupt haben wir schon das Gefühl, dass alle Bäche und Seen ziemlich voll sind. Es regnet auch nicht gerade wenig in letzter Zeit.

Wasserfall in der Höhle

Von hier kommen wir aber wieder trocken zu unserem Knutschi und fahren wieder nur 1km weiter, bis wir einen Stellplatz mit direkter Meersicht sehen. Einfach genial! Wir werfen eine 10£-Note in den Briefkasten, platzieren unser Knutschi mit direkter Sicht auf die Brandung des Meeres und sind wieder glücklich über einen tollen Tag.

Anita muss aber schon wieder kochen, denn ein Restaurantbesuch war heute aussichtslos. Ebenfalls rührt sie noch einen Brotteig an, wir wollen am Sonntag wieder mal ein richtig feines, knuspriges Brot essen.

98 km. regnerisch, 10 -13 Grad

Übernachtung

Durness - Campervan Stopover****
Stellplatz

Top Meersicht

Koordinaten: 58.55856,-4.709661
N 58° 33' 30.8"  E -4° 42' 34.8"
letzter Besuch: 9.2023

Bucket-List 23.9.2023

Wieder ein Punkt erledigt

Nord-Schottland

Gestern Abend bin ich per Zufall auf Falls of Shin gestossen, ein kleiner Wasserfall mit Besucherzentrum. An und für sich nichts Spektakuläres, aber: es sollen dort im Fluss Wild-Lachse geben. Und diese sollen dort jeweils den Wasserfall hinaufspringen. Das wäre doch was! Springende Lachse sind noch auf meiner Bucket-List der Tiere, die ich gerne in ihrem Lebensraum irgendwann in meinem Leben sehen will (Eisbär, Pinguin, Elefant, Nashorn, Giraffe stehen auch noch drauf, Wale sind abgehackt). Und da der Wasserfall auf unserem Weg Richtung Inverness ist, passt das super.

Aber wir müssen uns zuerst mit einem anderen Tier herumschlagen: der Hahn neben unserem Schlafplatz. Warum krähen Hähne? Um ihre Hühner zusammen zu treiben? Dann hat unser Hahn heute aber dumme Hühner, die nichts begreifen. (Das Krähen dient dabei hauptsächlich als Imponiergehabe. Die Hähne markieren auf diese Weise ihr Revier, signalisieren ihren potentiellen Rivalen ihre Kampfbereitschaft und den Hennen, wie stark und toll sie sind.)

Wir sind also schon früher wach wie geplant, duschen dafür ausgiebig, da wir ja einen vollen Wassertank haben. Danach wird unser Knutschi aufgeräumt und Geschirr abgewaschen, bevor wir uns bei leicht bewölktem Himmel auf den Weg machen. Wir haben 115km vor uns, davon rund 100km Single-Roads, werden also nicht schnell vorwärts kommen.

Zum Glück kommen wir nicht schnell vorwärts! Der Ausblick ist wieder einmal fantastisch, die Landschaft leuchtet in allen Farben, links das Meer, rechts die Berge. Es scheint, dass wir fast das einzige Fahrzeug sind, das hoch im Norden unterwegs ist. Wir stoppen viel, machen Fotos, geniessen den Moment und den Ausblick. Es ist wieder Mal zum Schreien schön.

Die ersten 45km haben wir vor sieben Jahren schon mal gefahren, jetzt scheint es in unserem Gedächtnis aber total neu. Nichts von: da waren wir schon mal, das kennen wir. Nein, es ist, als wären wir zum ersten Mal hier. Dann geht es in Tongue rechts für uns in noch unbekannteres Gebiet. Wir nehmen aber eine Abzweigung zu früh und müssen nach wenigen Metern umdrehen, gar nicht so einfach auf dem schmalen Strässchen.

irgend etwas ist da falsch

Auf der richtigen Strasse (A836) sind es dann über 55km Single-Road und wir sind echt fast die einzigen, die diese Strasse Richtung Süden nehmen. Überall können wir auf der schmalen Strasse stoppen und Bilder machen. Wir fahren entlang von Seen, Hügeln, durch Wälder. Einfach fantastisch, auch weil wir zwischendurch immer wieder Sonne und blauen Himmel haben. Es hätte übrigens viele tolle freie Übernachtungsplätze auf dieser Strecke. Als wir dann endlich in einem kleinen Dörfchen ankommen, dass den Namen auch verdient, können wir im einzigen Einkaufsladen unsere Vorräte füllen.

Moorlandschaft

So geht es weiter zum Visitor-Center Falls of Shin. Es ist aber wieder nichts mit Restaurant besuchen, das Center ist geschlossen und so wie es aussieht, seit längerem. Die Parkplätze sind zahlreich, Autos hat es fast keine, dafür eine Entsorgungsstation für Womos. Einfach perfekt. Und übernachten darf man auch und erst noch kostenlos. Wir entscheiden, dass wir hier bleiben und dafür selber kochen. Aber wo ist der Wasserfall mit den Lachsen?

Wir ziehen die Wanderschuhe an und sind keine 300m später am Aussichtspunkt. Da hätten wir auch mit den Turnschuhen hin spazieren können. Der Wasserfall ist nicht spektakulär, das Wasser wie vielfach in Schottland, braunrot von der Moorlandschaft. Wir stehen da, ohne viel Hoffnung, Lachse zu sehen. Die Wanderung an die Laichplätze wird ja irgendwann im Frühling gewesen sein. Allerdings lesen wir dann auf der Webseite, dass es zwischen März und November doch auch Lachse geben soll. Wir sind die einzigen, also ganz so toll kann es ja nicht sein. Aber dann plötzlich, sehen wir doch tatsächlich einen dicken, fetten Lachs springen. Er kommt zwar nicht den Wasserfall hoch und wird wieder zurück gespült, aber unser Interesse und unser Jagdinstinkt ist sofort auf 100% hochgeschnellt.

ein springender Lachs

Es ist ein wahnsinniges Schauspiel. Es springen doch tatsächlich Lachse den Wasserfall hinauf. Grosse dicke und kleine jüngere. Wir stehen eine Stunde da und schauen fasziniert zu. Nur fotografieren ist nicht ganz so einfach. 40 Bilder vom Wasserfall und kein Lachs drauf. Bis ich den Lachs im Fokus und abgedrückt habe, ist er schon lange wieder untergetaucht. Die Fototaktik muss geändert werden, ohne Zoom, Serienbildaufnahme, fixe Brennweite, fixe Position. Und sobald ich einen springenden Lachs erspähe, wird einfach blind abgedrückt. So klappt es wunderbar und ich habe einige springenden Lachse auf dem Foto. Anita macht mit dem Handy übrigens Filmaufnahmen und die sind fast besser wie Fotos. Überhaupt, dieses Erlebnis kann gar nicht gebührend auf Fotos abgelichtet werden, es ist in Natura viel besser!

Wow, ich kann es noch nicht glauben, dass wir tatsächlich springende Lachse gesehen haben. Bisher kannte ich sie nur an den Spaghetti, auf Brötchen oder auf dem Grill.

114km leicht bewölkt, 8 – 15 Grad

Übernachtung

Lairg - Falls Of Shin****
Stellplatz

kostenlos, ruhig

Koordinaten: 57.95957,-4.408584
N 57° 57' 34.5"  E -4° 24' 30.9"
letzter Besuch: 9.2023

Inverness 24.9.2023

Hauptstadt der Highlands

Fussgängerzone Inverness

Die 60km bis Inverness sind schnell geschafft, wir haben gute Strassen über die Hügel der Highlands.

unterwegs nach Inverness

In Inverness fahren wir aber erst mal vorbei, um 5 Kilometer weiter beim Parkplatz in Culloden zu stoppen. Hier fand 1746 die letzte grosse Schlacht der Jakobiter statt. Die Schotten verloren deutlich, die Engländer richteten danach ein Massaker an, dass noch nicht alle Schotten ganz vergessen haben.

Die Frontlinie der Jakobiten und die der Engländer ist heute mit Fahnen markiert. Zuerst feuerten sie gegenseitig mit ihren Kanonen auf die ca. 200m entfernt aufgestellten Feinde. Die Kanonen der Jokobiten blieben wirkungslos, diejenigen der Engländer töteten schon viele Schotten. Um nicht zu warten, bis sie durch die Artillerie ausgedünnt sind, stürmten die Schotten zu Fuss los, direkt in die Gewehrsalven der Engländer. In den ersten paar Minuten der Schlacht starben schon 750 Jakobiten, trotzdem gelang diesen, die erste Frontreihe der Engländer zu durchbrechen. Im Nahkampf waren sie aber zahlenmässig unterlegen und in aussichtsloser Situation bliesen sie zum Rückzug. Während des Rückzugs wurden sie von hinten von der englischen Kavallerie rücksichtslos niedergemetzelt. Und nach der Schlacht marschierten die englischen Soldaten durch das Schlachtfeld und töten alle überlebenden verletzten, die nicht fliehen konnten. Sogar einen Tag später durchkämmten sie nochmals das Schlachtfeld und töten nochmals 70 schwerverletzte Jakobiten, die sie tags zuvor übersehen hatten. Das war sogar für jene Zeit eine grausame Tat und die englische Arme stand deswegen in starker Kritik. In dieser Schlacht starben 1500 Schotten und 300 Engländer.

Schlachtfeld mit der Frontreihe der Schotten

Es ist schon etwas bedrückend, wenn man tatsächlich weiss, dass hier so viel Blut vergossen wurde. Es gibt auch viele Gedenksteine, die jeweils an die schottischen Clans und ihre Gefallenen erinnern. Auf dem heutigen Schlachtfeld stehen überall Tafeln und Markierungen, was wo geschah, der erste Schuss, die rechte Flanke und wo die Hauptkämpfe stattfanden. Eindrücklich und bedrückend zugleich.

ein rekonstruierter Bauernhof auf dem Schlachtfeld


Nach der Besichtigung fahren wir zurück nach Inverness und parken auf dem grossen Parkplatz. Jeweils am Wochenende kein Problem, unter der Woche ist er gesperrt und für arbeitende Bevölkerung zugänglich. Wir spazieren von der Kathedrale dem Fluss Ness entlang bis zur Fussgängerhängebrücke, dort über den Fluss in die Fussgängerzone. Wir gehen endlich wieder in ein Restaurant, essen etwas und besuchen ein paar Läden. Aber ganz ehrlich? Inverness finden wir etwas einen Flop. Die Fussgängerzone ist sehr klein, selten etwas Schönes anzuschauen und irgendwie sind wir etwas enttäuscht. Da hat uns Fort William besser gefallen. Wir marschieren wieder zum Knutschi zurück und nehmen die Strassenkarte in die Hand. Eigentlich wollten wir den Nachmittag bis in den Abend in der Stadt verbringen und dann ganz in der Nähe übernachten.

Fussgängerbrücke in Inverness

Aber wir entschliessen uns, Inverness zu verlassen und noch 100km weiter nach Süden zu fahren, was wir haben, das haben wir. Auch weil das Wetter mit jetzt Regen nicht viel anderes zulässt.

Nun stehen wir sehr schön mit Aussicht in die Berge, wenn wir denn etwas sehen würden. Es schifft in Strömen und windet ziemlich stark. Also im Knutschi bleiben und den morgigen Tag planen. Morgen haben wir einen strengen Ferientag…

189km, stark bewölkt bis regnerisch, 9 - 19 Grad

Übernachtung

Dalwhinnie - General Wade's Military Rd***
frei Koordinaten: 56.95747,-4.220842
N 56° 57' 26.9"  E -4° 13' 15"
letzter Besuch: 9.2023

Outlander 25.9.2023

Jamie Rolf Fraser und Claire Anita Bitchem

Der Craigh na Dun ist ein kleiner Hügel in der Nähe der schottischen Stadt Inverness. Auf seinem Gipfel ist bereits vor ewigen Zeiten ein Steinkreis errichtet worden, der auch noch im 20. Jahrhundert Teil von heidnischen Bräuchen und Ritualen ist. Der Hauptstein des Steinkreises ist gespalten und markiert den Punkt, an dem es für einige Personen möglich ist, durch die Zeit zu reisen. Die Fähigkeit für Zeitreisen wird genetisch vererbt und die Auserwählten können bereits aus größerer Entfernung die Steine summen bzw. singen hören. Kommen Sie dem gespaltenen Stein zu nahe oder berühren ihn sogar, so werden sie in eine andere Zeit geworfen. Natürlich musste Anita das ausprobieren und wie könnte es anders sein, sie berührte den Stein versehentlich und verschwand in eine andere Zeit.

Anita kommt den Steinen zu nahe und verschwindet

Ich stehe nun alleine wie ein begossener Pudel da und mache mich auf die Suche nach meinem Schatz. Ich fahre also von den Clava Cairns, nahe der Schlacht von Culloden, los Richtung Berge. Vielleicht finde ich ja dort meine Geliebte, die nun in das 18. Jahrhundert zurück versetzt wurde. In den Bergen finde ich Burg Leoch, das Anwesen der MacKenzies. Dort wird sie in den Kellerräumen festgehalten und muss Wundermittel und Arzneien mit heutigem Wissen und damaligen Zutaten zusammen brauen. Bevor ich aber dort bin, merke ich, dass bei meinem Ochsengespann ein Kühlschrankgitter fehlt, also muss ich in der Nähe noch einen Hufschmid aufsuchen, der mir aber nicht weiter helfen kann. Da ist mir meine Geliebte nun wichtiger und ich befreie sie aus der Burg Leoch.

Im Film Burg Leoch

Unterwegs müssen wir noch frische Pferde besorgen, die beiden Kelpies in Falkirk sind aber zu gross.

The Kelpies in Falkirk

Also fahren wir mit dem, was wir haben nach Hause nach Lallybroch und sind glücklich vereint.

wieder vereint

Wir brechen hier aus der Serie aus, denn ansonsten wären wir weiterhin im 18 Jahrhundert in Schottland gefangen, und unser Leben im Jetzt gefällt uns doch einiges besser. So fahren wir noch etwas weiter Richtung Süden und machen im kleinen Städtchen Eyemouth halt und suchen uns ein Lager für die Nacht.

Midhope Castle, der Filmort der Heimat der Frasers, Burg Lallybroch, ist eine sehr imposante Burg die schon auf den ersten Blick toll aussieht. Sie ist auch genauso, wie im Film. Allerdings kann man sie nicht im Innern besichtigen, zu gefährlich, sie ist einsturzgefährdet. Burg Leoch, oder richtig Doune Castle, ist hingegen auch innen gut erhalten, dafür nicht ganz so imposant, weil sie auch weniger bekannt ist. Es gibt aber keine Parkplätze für Womos, da muss man im Ort beim Moray Park Platz suchen. Blackness Castle ist auch ganz in der Nähe (Drehort für die Burg Fort William von Jack Randell), haben wir aber nicht besucht.

So, nun ist fertig Outlander, auch wenn meine Holde sie aktuell grad wieder von vorne beginnt zu schauen, jetzt wo sie die Schauplätze kennt.

PS: Outlander ist eine Fernsehserie, die sogar ich gut finde und die ich auf Netflix bis am Schluss geschaut habe. Dass ich aber in den schottischen Bergen mit dieser TV-Serie konfrontiert wurde, habe ich nicht gerechnet, aber wenn nicht hier, wo dann?

Übernachtung

Eyemouth - Parkplatz*
Parkplatz

Parkplatz, overnight verboten

Koordinaten: 55.87320,-2.084922
N 55° 52' 23.5"  E -2° 5' 5.7"
letzter Besuch: 9.2023

Sieg in Hogwarts 26.9.2023

Wir gewinnen das Rennen

Wir sind heute früher unterwegs wie üblich. Das hat damit zu tun, dass wir heute Morgen ein Schild auf unserem Parkplatz gesehen haben, dass man hier nicht übernachten darf. Peinlich, aber das hatten wir gestern echt nicht gesehen, vor allem auch, weil schon zwei Womos hier standen. Und da wir keine Busse riskieren wollen, fahren wir eben auch etwas früher ab. Und zum anderen wollen wir das Alnwick Castle besichtigen, ein sehr grosses, noch bewohntes Schloss und die Filmkulisse der Zauberschule Hogwarts bei Harry Potter. Wenn wir gestern schon Filme als Thema hatten, ziehen wir das heute weiter.

Aber schon nach 10km machen wir auf einem kleinen Rastplatz Pause und frühstücken erst mal. Die Vorderräder unseres Knutschi’s sind in England, die Hinterräder noch in Schottland, wir stehen genau auf der Grenze. Unser zweiwöchiges Schottland-Abenteuer geht nun in England weiter. Wir werden Schottland in sehr guter Erinnerung behalten, sehr schöne Gegend, viele Übernachtungsplätze, unkompliziert. Was will man mehr?

an der Grenze Schottland-England

Nun fahren wir wieder auf englischen Strassen, auch hier kommen wir heute schnell vorwärts und parken um 9:45 Uhr auf dem Parkplatz vom Alnwick Castle. Als wir bereit und ausgerüstet sind, marschieren wir Richtung Schloss. Irgendwie laufen alle anderen Besucher um uns herum richtig schnell und pressieren. Was ist denn da los? Also verschärfen auch wir das Tempo, kommen aber nicht ganz mit. Wir erreichen gerade das Gatter der Schloss-Allee, als dieses um 9:58 Uhr geöffnet wird. Fast alle, die uns vorher abgehängt haben, haben wir so austricksen können und wir passieren an Position 5 und 6 den Eingang. Nun sind es noch etwa 300m bis zur Billettkontrolle und da wir diese (teuren) Tickets online gekauft haben, gut vorbereitet sind und schnell marschieren, machen wir auf den letzten 300m noch Positionen gut und kommen auf den Plätzen 1 und 2. Beim Schloss an. Sieg! Halleluja! Als erste passieren wir das Schlosstor und schreiten in die Zauberschule von Hogwarts ein. Hier auf dem Schloss wurden nämlich die Aussenaufnehmen der Schule gemacht, wo Harry das Besenfliegen lernt und danach auch das Quliche-Tournier gewinnt. Es sieht wirklich fast so aus wie im Film, auch wenn dort das eine oder andere Türmchen noch hinzugebastelt und das ganze Schloss etwas höher dargestellt wurde, wie es ist. Die Kulisse hier wurde übrigens für eine ganze Anzahl Filme benützt. Aber kein Wunder, es sieht wirklich toll aus und ist riiiisig!

Platz der Flugschule

Aber auch hier, die Engländer sind sehr gerne auf den Fotos und stehen immer dort hin, wo andere Bilder machen wollen. Da nimmt keiner Rücksicht. Aber wir haben hier Fotos ohne jemand drauf, weil wir ja die ersten sind…

Es gibt hier sogar eine extra Führung für Filmfanatiker, aber wie bisher in England überall, als nicht englischsprechende Personen ist man ausgeschlossen. Überall, alle Beschriftungen nur auf Englisch, noch nie haben wir auch nur eine einzige Info auf deutsch gelesen oder erhalten. Auch hier, keine Audioguide, wo man deutsch wählen könnte. Wäre ja nicht sooo schwierig, oder?

Wir besichtigen nach dem Aussenbereich den Innenbereich, eindrücklich, spannend und sehr interessant, wenn man denn etwas verstehen würde. Fotografieren ist nicht erlaubt, in jedem Raum stehen aber Buttler, die uns die wichtigsten Dinge erklären würden, wenn wir fragen würden, falls wir etwas verstehen würden.

Wenn man sich vorstellt, dass die Familie Percy immer noch hier wohnt? Keine Chance, mal irgendwohin anders zu zügeln und gerade hell und lichtdurflutet ist es auch nicht. Manchmal bin ich doch froh, stamme ich nicht vom Adel ab und muss so ein Gebäude unterhalten.

Etwas später essen wir eine Kleinigkeit im Schlossgarten, laufen durch die Drachenhöhle (richtig grusselig und verwirrend, dieser Spiegelgarten) und schauen dann der ersten Gruppe zu, wie sie wie Harry auf dem Besen die erste Lektion im Fliegen bekommt. Allerdings ist es aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt, mit dem Besen mehr wie 50cm vom Boden abzuheben, man könnte ja runterfallen und sich etwas brechen. Vom Schloss wird darum explizit darauf hingewiesen, dass die Haftung abgelehnt wird und die Besen darum fluguntauglich gemacht wurden.

meine Holde

Anita studiert noch rum, ob sie einen Nimbus 2000 kaufen soll, aber da auch dieser fluguntauglich gemacht wurde, ziehen wir schlussendlich ab, ohne etwas zu kaufen.

Wir steigen später in unser Knutschi, fahren durch Newcastle upon Tyne und auf der A19 durch den Tunnel unter der Tyne hindurch. Dieser Tunnel ist Mautpflichtig, und ich habe bis Mitternacht Zeit, die Maut von 2.20£ online zu bezahlen (inzwischen gemacht). Es geht problemlos.

So kommen wir in Middlesbrough auf dem Majuba Road Car Park direkt am Meer an. Der Parkplatz ist gross, direkte Sicht auf den Sandstrand, das Meer und die Windräder draussen am Meer. Die Sonne scheint und es ist warm.

Also gibt es einen Strandspaziergang und wir betätigen uns als Fotografen Fachrichtung Möwen. Ich halte das Objektiv drauf und Anita verscheut die Viecher, so dass ich den Start einfangen kann. Nicht schlecht, das Teamwork, oder?

cooler Start

193km, leicht bewölkt, 11 - 20 Grad

Übernachtung

Middlesbrough - Majuba Road Car Park****
Parkplatz

direkt am Meer, 

Koordinaten: 54.61946,-1.083037
N 54° 37' 10.1"  E -1° 4' 58.9"
letzter Besuch: 9.2023

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