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Finnland Supru 2014
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Reisebericht

Trollstig 23.6.2014

Endlich geht es weiter. Wir sind einfach nicht geboren, um mit dem Wohnmobil zu stehen. Beide freut es, dass es heute weiter geht, auch wenn es nicht weit sein wird.

Trollstig von der Aussichtsplattform

Zuerst fahren wir an die Tankstelle und tanken voll. Danach nochmals in das grosse Wohnmobilcenter um ein bisschen zu schauen, was es so in Norwegen gibt. Einkaufen und die Vorräte auffrischen muss auch noch sein und endlich fahren wir Richtung Trollstigen los.

Wir sind schnell da, machen Fotos von unten, mitte und oben. Es sieht imposant aus, auch zum Fahren ein gutes Gefühl, allerdings habe ich es mir enger vorgestellt und es ist überhaupt kein Problem. Überall Ausweichstellen und die Kehren sind breit.

Oben sind wir natürlich auch noch ins Touristencenter rein, da wir ja Touristen sind. Auch die Aussichtsplattform haben wir für Fotos benützt.

Die Fjorde kommen

Danach sind wir weiter Richtung Valdall gefahren. Wir wollen irgendwo wieder frei stehen diese Nacht, da wir morgen um 9:30 Uhr die Ausflugsfähre-Fähre über den Geiranger-Fjord nehmen wollen. Morgen ist strahlend schönes Wetter angesagt. Bis Valdall gibt es nur Campingplätze und keine Möglichkeit, frei zu stehen. Am Fjord sind wir dann links Richtung Fjørå abgebogen, durch ein Tunnel mit Höhenbegrenzung 3.1m und schon haben wir einen Stellplatz direkt am imposanten Fjord entdeckt. Zwar direkt neben der Strasse aber was macht das schon, wenn alle Viertelstunde ein Auto durchfährt.

Zum Zvieri gibt es Lachsbrötchen und Internet via Satelliten habe ich auch wieder, obwohl wir mitten in den Bergen sind. Damit haben ich nicht gerechnet….

Reisedaten

67km
1:45 Std
9 - 16 Grad, regnerisch, bewölkt

Übernachtung

Fjora - Parkplatz***
frei

an wenig befahrerener Strasse direkt am Fjord

Koordinaten: 62.29032,7.35225
N 62° 17' 25.2"  E 7° 21' 8.1"
letzter Besuch: 6.2014

Geiranger 24.6.2014

Was für ein Tag und was für tolle Eindrücke! Skandinavien ist einfach top! Es war heute wieder einer dieser Tage, die man einfach nicht vergessen will und kann.

Geiranger-Fjord

Der Tag fing aber mit einer Panikattacke an. Um halb sechs bin ich erwacht, blauer Himmer und mein zweiter Gedanke: Was, wenn es kein Platz mehr auf der Fähre hat? Also sofort auf, Anita geweckt, geduscht und die 10km zum Fährhafen gerast. Uff, Glück gehabt, es stehen erst vier Wohnmobile dort, die wahrscheinlich dort übernachtet haben. Aber wenn ich die Fähre anschaue, gross ist die ja nicht wirklich. Egal, ich habe sicher noch Platz und wir haben es uns nochmals drinnen gemütlich gemacht, bis der Einkasssierer zwei Stunden später kam und wieder nur Geld für ein 7m-Wohnmobil wollte.

Mit der Fähre durch den Geirangerfjord

Am Hafen hat es 9 Wartespuren, die Fahrzeuge auf den ersten drei Spuren haben Platz auf der Fähre.

Die Fahrt danach dauerte 2:15 Std. und war sehr eindrücklich. Die Fahrt hat sich gelohnt und wir knipsen wacker Fotos. Zwischendurch werden dann immer wieder Lautsprecherdurchsagen zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten in norwegisch, englisch und deutsch gemacht. Die Begrüssung auf Norwegisch war immer genau wie unser Dialekt zu Hause. Ich spreche also schon ein paar Brocken perfektes norwegisch.
Im Fjord selber fuhren wir dann noch an zwei riesigen Kreuzfahrtschiffen vorbei, eins mit 2700 Passagieren, das andere mit 2500. Man kann sich also denken, was im Dorf Geiranger alles los war. Wir sind von der Fähre runter und sofort links hoch die Adlerstrasse bis Kurve 11. Dort werden alle Fotos gemacht, die wir so von Geirangerfjord her kennen. Die Aussicht ist gigantisch und unbedingt ein muss.

Dalsnibba 

Als wir uns zwischen all den Kreuzfahrtspassagieren, die mit Bussen hinaufgekarrt wurden, sattgesehen haben, haben wir gedreht, sind wieder durchs Dorf Geiranger gefahren und auf der anderen Seite den Berg hoch, oben die Maut bezahlt für Dalsnibba und schon waren wir auf 1500m.ü.M. und haben wieder zum Fjord runtergeschaut. Diesmal war er ziemlich klein, aber die Aussicht mit all den verschneiten Bergen im Hintergrund, einfach himmlisch.

Ursprünglich wollten wir hier oben übernachten, aber da es erst 14 Uhr war und ein reges Kommen und Gehen herrscht, sind wir dann schweren Herzens doch noch weiter gefahren. Zuerst runter, dann rechts durch Tunnels und dann bei Vidaseter Links die 258. Und was dann kam, hat uns grad nochmals Bauklötze staunen lassen. Eine wunderschöne Strasse, eng, viele Kurven, hoch bis zu einem Skilift der in Betrieb war und wo die Leute Ski fuhren, danach Schotterpiste durch den Breheimen Nationalpark. Was für Bilder, was für Eindrücke. Schneefelder, kitschig blaue Gletscherseen, Natur pur und wir zwischendrin auf einer schmalen Schotterpiste. Die paar Autos die kamen, konnte man immer irgendwie kreuzen und auch das entgegenkommende Wohnmobil war kein Problem. Einfach nur herrlich.

Ganz kurz vor der Zivilisation sind wir dann auf einem schönen Picknickparkplatz gelandet, wo wir übernachten werden.

Fototipps Geiranger

Wir haben die Fjordfahrt von Valldal nach Geiranger um 9:30 Uhr gemacht, es war super. Wer aber viel Wert auf Fotos macht, soll die 12 Uhr Fähre von Geiranger nach Valdall nehmen, da ist das Licht bedeutend besser.
Der Ausblick von der Adlerstrasse auf den Fjord von Kurve 11 darf auf keinen Fall ausgelassen werden, ist ein muss.
Dalsnibba ist super, aber nur, wenn man die Berge auch liebt. Der Fjord selber ist dann schon etwas klein von so weit oben.
Die Strasse 258 muss gemacht werden, wenn man die Berge und die Natur liebt und auch Zeit hat.

Daten:
93km
3:00 Std Fahrzeit
9 - 19 Grad, sonnig, leicht bewölkt

Externe Links

Übernachtung

Grotli - Rastplatz****
frei

Rasplatz mit WC, sehr schön gelegen

Koordinaten: 61.99115,7.625507
N 61° 59' 28.2"  E 7° 37' 31.8"
letzter Besuch: 6.2014

Vom Langlaufen ans Meer 25.6.2014

Was soll ich heute nur wieder erzählen? Hochgebirge, Schnee, Meer, Sonne, gegrillter Fisch? Alles stimmt und alles heute erlebt.

hohe Schneemauern

Von Grotli fahren wir bei schönstem Wetter durch Tannenwälder an Seen und Flüssen entlang auf der E15 nach Lom. Unterwegs entsorgen und versorgen wir in Bismo, nach Lom biegen wir ab auf die 55, eine weitere Landschaftroute Norwegens. Die Vegetation ändert sich viertelstündlich, bis wir wieder im „Hochgebirge“ sind und die Norweger auf einer Langlaufloipe im Training sind. Mit kurzen Hosen, zum Teil nacktem Oberkörper. Einzigartig.

Danach stürzen wir uns wieder zu Tal, in der Mitte sehen wir aber einen Abzweiger nach Ardal. Schnell auf der Karte geguckt, ok, passt und diese mautpflichtige Strasse hoch. Nur mit Kreditkarte und nicht über 10m steht unten auf einem Schild. Es war wieder herrlich, einsam, Schnee, Sonne, Wälder, zuoberst eine Schranke, Kreditkarte hinengehalten, Schranke öffnet sich. Keine Ahnung, was das jetzt gekostet hat. Die Abfahrt ist ziemlich steil, unten sehr enge Kurven und dann sind wir wieder am Meer. Einfach unglaublich.

Wir finden unglaublich schöne Stellplätze direkt am Wasser. Sollen wir bleiben oder Weiter? Schlussendlich fahren wir weiter, gehen in Ardalstangen einkaufen. 800 Gramm Lachs für 33 Kronen!

Es geht am Meer entlang bis Hauge, danach die nächste Landschaftsroute Norwegens wieder in die Berge Richtung Hornshytte. Es ist einfach nicht zu fassen, 30 Minuten vorher waren wir am Meer bei 23 Grad und danach sind wir im Hochgebirge über der Baumgrenze neben Schneefeldern und grillen den Lachs! Was für ein perfekter Tag. Jetzt muss die Schweiz heute Abend noch das Fussballspiel gewinnen, und alles paletti (es ist auch paletti, falls sie verlieren sollten…).

Reisedaten:
230km - 5:05 Std
leicht bewölkt, 14 - 24 Grad

Übernachtung

Laerdal - Rastplatz****
frei

ruhiger Rastplatz mit WC

Koordinaten: 61.00765,7.331000
N 61° 0' 27.6"  E 7° 19' 51.6"
letzter Besuch: 6.2014

Schöner wie Geiranger? 26.6.2014

Wir starten zweite Hälfte vormittags auf unserer kleinen Strasse Richtung Aurland.

Bahnhof an der Flambahn

Aurlandfjorden

Zuerst steigend, dann fallend, durch Winterlandschaft mit kleinen Eisbergen in schon aufgetauten Bergseen. Dann wird es wieder grüner und dann plötzlich um eine Kurve und wir sehen einen gewaltigen, stahlblauen Fjord unter uns. Völlig überraschend, wir sind ganz baff, natürlich sofort auf dem nächsten Parkplatz gefahren, es hat sogar eine Aussichtsplattform, und dann zuerst mal Luft anhalten und staunen. Das Fotografieren vergessen wir zu beginn völlig.

Es ist ein Seitenarm des Sognefjord, der Aurlandfjorden. Ich behaupte mal dass er schöner, gewaltiger, blauer ist wie der Gerainerfjord. Einfach gigantisch. Und Leute oder gar Busse hat es keine hier.

Nachdem wir uns etwas erholt haben, setzen wir die Fahrt Richtung Tal fort, aber in jeder Kurve machen wir mindestens ein Foto. Unten angekommen, fahren wir 10km weiter dem Fjord entlang nach Flåm. Wir haben den Tipp bekommen, dass man mit der Flåmbahn die Räder mitnehmen darf und von der Bergstation Myrdal mit dem Velo zurückfahren soll.

Flam

Beim Bahnhof angekommen, Fahrkarten gekauft (ziemlich teuer mit den Rädern, 400 Kronen pro Person). Aber die Eisenbahn hat eine volle Stunde für die 20km. Unterwegs wird aber am grossen Wasserfall Kjosfossen angehalten, wo wir dann sogar das Glück haben, die Unterweltgestalt Hulda zu sehen.

Bei der malerischen Bergstation Myrdal kann man in die Eisenbahn nach Bergen umsteigen, wir packen unsere Räder und machen uns auf den Weg zurück ans Meer. Allerdings, die ersten vier Kilometern sind kein Schleck, steil Berg runter auf sehr groben Schotter. Keinesfalls geeignet für Freizeit-E-Bike-Rentner. Wenn man diese Kilometer aber geschafft hat, wird’s schön. Ok, es liegt eine Herde Ziegen auf der Strasse, die keinen Millimeter wegrücken, als wir anbrausen. Wir müssen mit unseren Velos den Umweg über die Wiese machen, die Strasse ist schliesslich für die Ziegen.

Etwas später laben wir uns an echten, hausgemachten norwegischen Waffeln, die zwei geschäftstüchtige junge Fräuleins am Weg verkaufen. Es hat richtig gemundet und nur einen viertel gekostet, wie an den Touristenorten. Norwegen ist teuer? Man muss nur wissen wo ;-)

Zurück in unserem Knutschi am Meer zeigt das Thermometer 31 Grad und wir zergehen fast. Wir beschliessen, wieder in die Berge zu fahren und unsere Route fortzusetzen. Zuerst geht es durch einen 25 Kilometer langen Tunnel. Wir Schweizer meinen immer, wir sind die Könige mit dem Gotthardtunnel. Hier sind die Tunnel viel länger und kein Mensch spricht davon… Und die drei Haltestellen darin sind die Wucht!

Wir fahren die E16 Richtung Osten, biegen nach etwas suchen in Hemsing links ab in eine Mautpflichtige Strasse für 60 Kronen. Und dann wird’s richtig steil auf der Schotterstrasse. Im zweiten, manchmal im ersten Gang und fast mit durchdrehenden Rädern bei unserem Vorderradangetriebenen quälen wir uns die Strasse hoch und schwups, sind wir schon wieder ganz alleine in der Prärie. Ein Platz ist auf der Passhöhe schnell gefunden und wir brutzeln uns Poulet Geschnetzeltes, Reis an Süss-Saure-Sauce. Während dem Kochen beginnt es zu regnen, uns ist nicht mal aufgefallen, dass die Sonne weg ist. Und es ist nur noch 3 Grad!

Heute müssen wir echt gestehen, dass wir eventuell zu weit gefahren sind, das heisst, wir hatten gar keine richtige Zeit, unsere Eindrücke zu verarbeiten. Wir haben wieder so viel Tolles gesehen.

Reisedaten

177km
3:45 Std Fahrzeit
3 - 31 Grad, von Hitze bis abends Regen

Übernachtung

Hogeset - Passhöhe*****
frei

weit und breit nur die Strasse und Nichts

Koordinaten: 61.20394,8.750406
N 61° 12' 14.2"  E 8° 45' 1.5"
letzter Besuch: 6.2014

Was soll ich heute schreiben? 27.6.2014

Ich sitze hier am Tisch in unserem Knutschi und überlege, was ich schreiben soll. Ich bin irgendwie immer noch baff von Skandinavien, wie schön das ist und wie perfekt man hier frei stehen kann. Und wie die Strassen ein Erlebnis sind und und und...

Rentiermoos

Heute Morgen sind wir ja wieder hoch oben über 1000m aufgewacht, 2 Grad, leichter Schneefall, der dann in Regen überging. Wieder einige Kilometer Schotterpiste bergab, bis wir wieder asphaltierte Strassen erreichen. Da bleiben wir dann grad ein wenig drauf und fahren wiedermal die E6 bis Vinstra.

Wir sehen eine LGP Tankstelle und steuern die an. Zwei Deutsche fahren sofort ihr Auto weg und sind uns behilflich. Sie wollen nur schauen, ob wir tanken können, bei ihnen hat es nicht funktioniert. Auch bei uns ist der Wurm drin und irgendwie klappt es mit der Kreditkarte nicht. Egal, wir haben noch fast die Hälfte voll und müssen eigentlich kein Gas haben. 300m weiter parkieren wir vor einem Einkaufszentrum und fahren die SAT-Schüssel aus. Ich will mal nachschauen, wie die Läden heissen, wo man Wein kaufen kann. In den Supermärkten habe wir noch nie Wein gesehen. Unsere sagenhaften zwei Liter Wein, die wir von zu Hause mitgenommen haben, sind seit längerer Zeit aufgebraucht! Im Web suchen wir dann nach einem Vinmonoplet in der Nähe. Wir hätten nur die Augen aufmachen müssen, wir stehen direkt davor! Also rein, und wir kaufen uns einen 3l-Tetrapack (321 Kronen) Gabernet Sauvignon. Wer jetzt sagt, Wein kauft man nicht im Tetrapack – wir trinken ihn ja auch aus Plastik-Gläser, also was solls (und in Flaschen wäre er noch teuerer gewesen)?

Weiter studieren wir die Karte, wo es hingehen soll. Ich habe mal die Gegend um Gålå ins Auge gefasst, dort soll es nämlich Elche haben. Und im Web finde ich dort auch noch den „Peer Gyntvegen“, der sehr schön sein soll. Gleichzeitig suche ich auch noch nach einem freien Stellplätzchen für uns, wenn möglich in der Höhe, ganz alleine und an einem See. Google Maps spuckt an dieser Dichterstrasse nichts aus, die Satellitenkarten sind viel zu ungenau. Walter, unser deutsch-norwegischer Freund hat mir den Tipp mit der Finn.no Karte gegeben, und die ist wirklich genial. Man sieht sogar die Mittelstriche der Strassen auf der Satellitenkarte. Und bei dieser Genauigkeit ist es kein Problem, ein Plätzchen zu finden. Bin nur gespannt, wie das in Wirklichkeit aussehen wird.

Der Peer Gyntvegen ist wieder genial, nur Elche sehen wir keine. Die Strasse ist auch wieder Mautpflichtig, aber dafür hat es jeweils keine anderen Wohnmobilisten da drauf und die schönen Plätzchen sind da immer frei.

Ich bin gespannt, wie unser Platz auf der Karte in Wirklichkeit aussieht. Es ist einmal mehr genial, aber da die Satellitenbilder so genau sind, ist das Strässchen doch echt schmal und wir passen ganz knapp noch durch. Stehen tun wir einmal mehr sensationell, aber wie wir morgen da Rückwärts wieder herauskommen, steht auf einem anderen Stern. Vorwärts ist es nämlich definitiv zu eng!

Daten:
178km
4:15 Std Fahrzeit
2 - 13 Grad, regnerisch bis bewölkt

Externe Links

Übernachtung

Skeikampen - Peer Gynt vegen*****
frei

perfekter Platz, schmale Zufahrt, 70m Rückwärts wieder raus

Koordinaten: 61.41452,9.949139
N 61° 24' 52.3"  E 9° 56' 56.9"
letzter Besuch: 6.2014

Lillehammer 28.6.2014

Anita fährt unser Knutschi problemlos rückwärts aus dem sehr schönen Freistehplatz am See zurück auf den Peer Gyntvegen, den wir 15km später verlassen.

die Olympiaschanzen

Es regnet und der Schotterweg sieht ziemlich dreckig aus. Wir kommen aber später gut in Lillehammer an und fahren sofort zum parkieren zu den Olympiahallen hoch. Dort sehe ich unser Knutschi, dreckig wie nach einer Ralley. Es tut mir richtig leid…

Wir nehmen unsere Räder und kurven durch die Olympiastadt 1994. Die Fussgängerzone zu Fuss, danach runter zur Brücke, wo in der TV-Serie Lilyhammer ein Porsche mit einem Elch zur Schrott gefahren wird. Auf dem Weg dorthin sehe ich mein heutiges Glück: Eine Waschanlage für Fahrzeuge bis 3.5m Höhe. Da werden wir heute noch anhalten. Zuerst müssen wir mit unseren Rädern aber wieder zu den Olympiahallen hochradeln. Ziemlich steil.

Mit unserem Knutschi fahren wir danach noch zu der Hoppanlegg hoch, den Skisprungschanzen. Sie sind richtig Schnuggelig, wenn man bedenkt, dass hier die Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspielen stattfanden. Da war Gigantismus noch ein Fremdwort. Die Anlage selber ist aber heute noch wirklich schön angelegt. Wir fahren mit dem Sessellift hoch und bewundern auch die norwegischen Springer, die auf den Schanzen am Trainieren sind. Der Überblick über die Stadt ist vom Sprungturm natürlich besonders schön.

Etwas später wieder beim Knutschi, fahre ich sofort zur Waschanlage und dort geht mein ganzes Kleingeld drauf, bis wir das Knutschi einigermassen sauber haben. Ich bin zufrieden.

Danach geht’s noch ein Stück weiter Richtung Süden, bis wir in einem Wald an einem Seeufer unser Nachtplatz gefunden haben. Wenn jetzt noch ein Elch mit grossem Geweih durch den See schwimmen würde…

Übernachtung

Sagstua - Saetersjöen***
frei

kleiner Parkplatz zwischen See und Hauptstrasse

Koordinaten: 60.49100,11.500849
N 60° 29' 27.6"  E 11° 30' 3.1"
letzter Besuch: 6.2014

Ohne Gas und in Schweden 29.6.2014

Als wir heute Morgen aufwachen, fröstelt es uns leicht und der Kühlschrank blinkt. Was ist da los? Einige Minuten später stelle ich konsterniert fest: Flaschen leer, kein Gas mehr.

ein Elch im Elchpark

Mist, ich hab es nie mehr kontrolliert und einfach gebraucht, gekocht, geheizt. Nun nix mehr. Meine holde Kunigunde muss ohne heissen Kaffee den Tag starten. Damit sie sich aufwärmen kann, darf sie fahren.

Wir fahren los Richtung Süden, wollen bis Göteborg kommen. Wir sind schnell wieder auf unserer E6 und halten Ausschau, nach einer LPG-Tankstelle, um unser Gas zu füllen. Nach Navi hat es in Oslo so einige, aber wir sehen keine von der Autobahn aus. Dann halt schnell eine nach Oslo rausgeschrieben und angesteuert. Wir müssen dafür etwa 5km Umweg fahren, aber halb so schlimm, gefüllt sind die beiden 11KG-Flaschen dann mit 42l LPG schnell. Jetzt weiss ich wenigstens, wieviel Liter darin platz haben.

Wir haben also 16 Tage jeden Tag gekocht oder gegrillt, dazu 13 Tage lang geheizt, warmes Wasser gemacht und den Kühlschrank gekühlt mit zwei 11kg Flaschen. Geheizt nicht eben knapp, da wir nachts immer unter 10 Grad hatten, drei Nächte nur ganz knapp über dem Gefrierpunkt.

Danach sind wir weiter Richtung Schweden und dort über die Grenze gedonnert. Nach einiger Zeit Autobahn, meint meine Göttergattin: Ist schon etwas eintönig, Nebenstrassen wären sicher interessanter. Und schwupps, nächste Ausfahrt raus und Richtung Meer fahren.

Fjällback

Und was wieder für ein Dusel. Wir treffen in Fjällback ein, wo wir einen grossen Parkplatz sichten und unser Knutschi parken. Zu Fuss erkunden wir das herrliche Dörfchen (das wissen anscheinend auch andere Touristen). Es ist herrlich, und noch schöner ist es auf einem 74m hohen Felsen über dem Meer: Inselchen an Inselchen, einfach malerisch.

Später fahren wir dann wieder los und suchen die E6. Kaum darauf, sichten wir eine grosse Elchhinweistafel. Hier ist anscheinend ein Elchgebiet. Sofort wieder runter von der Autobahn, schliesslich geht es ja schon gegen Abend und ein paar Kilometer weiter stehen wir vor einem Gebäude mit umzäunten Wald. Es soll ein Elchpark sein, leider hat er aber schon geschlossen. Wir stehen etwas rum, wissen nicht, was machen, und plötzlich kommt der Besitzer. Er macht uns das Angebot, dass wenn wir den Eintritt bezahlen, er uns in den Wald lässt. In dem Wald hätte es 7 Elche, wovon einer mit Geweih, suchen müssen wir sie aber selber und der ganze Weg sei 2km. Er habe leider keine Zeit für eine Führung, und wenn wir keine sehen, er uns das Eintrittsgeld aber nicht mehr zurückerstattet. Der Deal steht natürlich sofort und wir marschieren mucksmäuschen still dahin. Und dann, mitten im Dickicht, sehen wir zuerst zwei Elche liegen, bis wir merken, dass da alle sieben im Unterholz sind. Wir können es kaum fassen und für uns zählt dies natürlich als wilde Elchsichtung, denn suchen mussten wir sie ja selber. Wir können uns fast nicht sattsehen und sind echt glücklich, auch wenn es vielleicht etwas getürkt ist, aber wir haben einen Elchbullen mit Geweih gesehen!

Der heutige Tag hat sich schon wieder gelohnt, darum fahren wir nun auf der E6 ruhig weiter bis wir abbiegen und uns ein schönes Plätzchen suchen. Gar nicht mehr so einfach hier, schlussendlich landen wir vor Marstrand, einfach wiedermal bombastisch. Morgen werden wir da zuerst mal die unmittelbare Nachbarschaft erkunden.

 

Daten:
472km
7:00 Std Fahrzeit
6 - 16 Grad, stark bewölkt

Übernachtung

Marstrand - Parkplatz***
Parkplatz

am Meer, Bezahlung per Automat, keine Ent- / Versorgung

Koordinaten: 57.88642,11.602954
N 57° 53' 11.1"  E 11° 36' 10.6"
letzter Besuch: 6.2014

Auf dem Heimweg 30.6.2014

Heute machen wir uns Richtung Heimat auf. Aber zuerst besichtigen wir noch das Dörfchen Marstrand ausgiebig, auch die Festung Carlsten. Sie ist wirklich eindrücklich, so dicke Mauern habe ich noch nirgends gesehen, auch nicht in der Schweiz mit ...

Burg in Marstrand

Heute finden auch noch Vorläufe des Stena Match Cup statt. Dies ist anscheinend ein ziemlich wichtige Segel Regatta, darum hat es auch viele Leute im Städtchen und fast keine auf der Festung…

Nach mehr als einem schwedischen Eis machen wir uns dann auf den Weg Richtung Heimat. Wieder auf der E6 bei schönstem Wetter nach Malmö und dann über die Oresundbrücke nach Kopenhagen. Unsere Stimmung ist gut, wir geniessen das gute Wetter und die defensive Fahrweise der Skandinavier. Anita sieht wieder auf jedem Kilometer irgendetwas schönes und macht Fotos. Auch lassen wir unsere gesamte Reise in den Köpfen nochmals durchgehen, und eins ist schon mal klar: Wir müssen eine weiter Reise nur mit Schweden machen, eine zweite nur Finnland, dann nochmals eine mit Lappland, und Nordkap im Winter wäre auch mal fantastisch.

In Dänemark angekommen, fahren wir von der Autobahn und schon nach wenigen Kilometern haben wir einen kleinen abgelegenen Rastplatz gefunden, wo wir übernachten.

Ach ja, wer Norwegen teuer findet, soll mal die Brücken zwischen Schweden und Dänemark fahren, die erste hat satte 92 € gekostet, wieviel die morgige kostet, weiss ich noch nicht, ich schaue aber gescheiter nicht nach, da schlafe ich besser.

Morgen hoffen wir, dass wir in der grösseren Umgebung von Leipzig übernachten können. Wir möchten nämlich über die neuen Bundesländer zum Bodensee fahren, hat sicher weniger Verkehr dort.

Ach ja, eine Reise nach Dänemark wird’s auch noch geben.

Daten:
425km
5:25 Std Fahrzeit
14 - 23 Grad, sonnig, leicht bewölkt

Übernachtung

Ringsted - Rastplatz***
frei

ruhiger, ebener Parkplatz abgeschirmt von der Strasse

Koordinaten: 55.47702,11.739723
N 55° 28' 37.3"  E 11° 44' 23"
letzter Besuch: 7.2014

in Deutschland 1.7.2014

Wir stehen direkt am Fluss

Wieder mehr Verkehr, aber schlussendlich sind wir gut dort angekommen, wo wir ungefähr hinwollten.

Übernachtung

Coswig - Marina****
Stellplatz

direkt an der Elbe

Koordinaten: 51.88056,12.435458
N 51° 52' 50"  E 12° 26' 7.6"
letzter Besuch: 7.2014

Wieder zu Hause 2.7.2014

Abends kommen wir endlich in Sevelen an. Wir sind wieder zu Hause. Ohne Unfall, Krankheit, Diebstahl oder Defekt. Es hat alles super geklappt, was will man mehr?

Wir haben in 33 Tagen knapp 11´000 Kilometer zurückgelegt, 2500 mehr, wie wir ursprünglich geplant haben. Wir haben fast 1100 Liter Diesel gebraucht, nicht gerade umweltschonend…

Was uns am meisten beeindruckt hat, ist die Mitternachtssonne. Wir haben nicht gedacht, dass wir 14 Tage lang 24 Stunden lang taghell haben, nie eine Dämmerung, nie etwas schummeriges Licht.

Und dann die menschenleeren Landstriche in Skandinavien, einfach herrlich. Natürlich auch das Meer, das bis an die verschneiten Berge reicht und die Baumgrenze, schätzungsweise bei 800m ü. M. (1000m tiefer wie in der Schweiz).

Dazu hat uns die Lebensweise der Skandinavier beeindruckt. Gelassen, nicht stressen, Zeit lassen und trotzdem klappt alles reibungslos. Am besten haben wir das natürlich im Strassenverkehr gemerkt. Kein drängeln, keine hochriskanten Überholmanöver und wir haben nie einen Unfall auch nur gesehen. Bei der Rückfahrt durch Dänemark und Deutschland ein total anderes Bild. Die erste Autobahnsperrung wegen einem Unfall schon in Dänemark, zwei Staus wegen Unfällen in Deutschland und das entspannte Autofahren von Skandinavien in weiter ferne.

Wir sind Fans von Skandinavien geworden.

Morgen wird das Knutschi gewaschen und dann sind wir uns noch nicht einig, was aufgeklebt wird, ein Elch oder ein Rentier? Rentiere sind eher nördlicher und daher ein Zeichen, dass man ganz oben war, aber ein Elch sieht auch cool aus. Was machen?

Daten:

684km
8Std. Fahrzeit

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