Headbild
Portmagee Irland 2019
Sie befinden sich: Unsere Reisen \ Reiseberichte

Reisebericht

Gasprüfung durchgefallen 4.10.2020

Wir haben ein Gasleck, von dem wir nichts wussten

Wir waren überrascht, als unsere Werkstatt meldete, dass sie uns das Gaszertifikat nicht ausstellen könnten. Unsere Gaskreislauf ist nicht dicht und wir verlieren beim Ventil des Kühlschrankes Gas.

Zuerst ein Schock, wenn man hört, dass man Gas verliert. Danach Erleichterung, weil ich in letzter Zeit schon das Gefühl hatte, dass wir einen höheren Gasverbrauch wie letztes Jahr hatten und dann nochmals Erleichterung, da der Gasverlust minimal ist und keine Gefahr für Gesundheit oder Explosion bestand.

Das Ventil, das die Gasversorgung des Kühlschrankes regelt, schliesst nicht mehr ganz und verliert dadurch etwas Gas. Bei der dreijährigen Gaskontrolle wurde dies nun festgestellt. Ob diese Gaskontrolle alle drei Jahre nun obligatorisch ist oder nicht, da streiten sich die Geister. Klar ist, man bekommt keine Busse, wenn man sie nicht macht, ebenso klar ist aber auch, falls es ein Gasunfall gibt und man diese Kontrolle nicht gemacht hat, hat man bei der Versicherung sehr schlechte Karten.

Bei uns hat dieser Gastest nun schon etwas genützt. Ein komisches Gefühl, wenn man bedenkt, dass wir herumfahren und immer etwas Gas verlieren. Zur Sicherheit wurde dieses Gasventil übrigens im unteren Lüftungsschacht des Kühlschrankes montiert und bei einem Leck fliesst das Gas (das schwerer wie Luft ist) durch die Lüftungsschlitze nach aussen. Es kann sich also nicht im Innern des Womos sammeln. Aus diesem Grund ist auch bei allen Schränken, die Gasflaschen beinhalten, ein Lüftungsschacht im Boden nach aussen vorgeschrieben. Also sehr sinnvoll und auch im Winter für die eigene Sicherheit auf keinen Fall abzudecken.

Jetzt muss also dieses Gasventil ausgetauscht werden und da in der Schweiz nur kontrollierte Fachleute an der Gasinstallation herumschrauben dürfen, darf ich dies nicht selber machen. Es steht also ein zweiter Werkstattbesuch an.

Irgendwie ärgerlich und wieder mit Kosten verbunden, aber irgendwie bin ich nun auch froh, dass ich diese Gasprüfung veranlasst habe und dass sie faktisch vorgeschrieben ist, denn sonst hätte ich noch jahrelang Gas in der Umgebung verteilt.

Den Dichtigkeitstest hat unser Knutschi übrigens bestanden, auch wenn ich diesen Test freiwillig gemacht habe, da die Garantie inzwischen abgelaufen ist. Aber auch so wird man frühzeitig auf ein kommendes Problem aufmerksam gemacht.

In eigener Sache: in den letzten zwei Wochen gab es hier keine neuen Einträge, dafür entschuldige ich mich. Für diejenigen, die etwas beunruhigt waren: Anita und mir geht es gut, wir sind noch ein Herz und eine Seele , wir haben unser Knutschi weder verkauft noch verschrottet, auch Themen hätte ich genug zu schreiben, aber ich wurde einfach mit Arbeit überhäuft, die momentan etwas wichtiger sind, wie das Hobby eines Blogs zu schreiben. 

Suisse Caravan Salon 7.10.2020

Bald öffnet die erste grosse Publikumsmesse in der Schweiz ihre Türen.

Und es geht dabei um Camping und Wohnmobile. Irgendwie Zufall oder? Die Campingbranche, die dieses Jahr eh schon profitiert, kann nun auch wieder die erste Publikumsmesse durchführen. Auf dieser Welt ist es anscheinend schon so: denen, denen es gut geht, geht es immer besser…

An diesem Caravan Salon werde ich am Freitag einen Vortrag über unsere Reise nach Dänemark auf der grossen Showbühne halten. Dazu noch auf einer kleinen Bühne am Donnerstag, Freitag und Montag über die Zukunft der Stellplätze referieren. Eine spannende Sache und ich bin selber gespannt, was ich da alles erzählen werde.

Den Rest der Zeit des Salons werden Anita und ich Womos anschauen, Gespräche führen und am Messestand von Wohnmobilland Schweiz stehen. Es ist also ziemlich einfach, uns zu finden. 

An diesem Stand dürfen wir die offiziellen Stellplätze der Schweiz vertreten, nicht schlecht oder? Das Standdesign bin ich aktuell am Gestalten. Wenn es dann jemanden nicht gefällt, soll er dies dann allen andern Anwesenden sagen und nicht mir, sonst bekomme ich dann eine Krise, so viel Mühe wie ich mir mache…

Am diesjährigen Salon muss man sich für die Eintrittskarten unbedingt registrieren und online beziehen. Eine der vielen Massnahmen gegen die Corona-Pandemie.

Ach ja, ich versende in den nächsten Tagen noch einen Newsletter. Alle, die sich registriert haben, bekommen darin einen Code, wo die Eintrittskarten statt 15.- nur 10.- kosten. Und wer also an den Salon geht: kommt an unserem Stand in Halle 2.1 von Wohnmobilland Schweiz und haltet mit uns einen Schwatz ab.

Bis dann, zwischen dem 22. und 26. Oktober in Bern.

Externe Links

Zwei Verkehrsbussen 10.10.2020

Und der direkte Vergleich Schweiz – Deutschland

Nein, es geht nicht um das heutige Fussballländerspiel zwischen den ungleichen Fussballnationen. Es geht um die ungleiche Bestrafung eines gleichen Vergehens.

Bei der heutigen Durchsicht der Post fällt mir zuerst ein Brief aus dem Landkreis Northeim mit dem Titel «Zeugenbefragungsbogen» auf. Als erstes fällt mir dann ein Verbrecherfoto von einem grimmig dreinschauenden mit Sonnenbrille getarnter Verbrecher auf. Was habe ich denn irgendwo gesehen als Zeuge? Etwas später wird im Text klar: Dem Führer des Wohnmobils Fiat SG 279400 wird vorgeworfen, am 12.9.2020 um 17:08 Uhr in Seboldshausen, Seboldshäuserstr. i.H. 16 / FR. Bad Gandershausen eine Ordnungswidrigkeit gemäss § 24 StVG begangen zu haben.

Beweismittel: Messgerät Traffistar S 350

Zeugen: Stationäre Anlage

Dann folgen nochmals drei Abschnitte Text und ganz unten steht: Auf die Rücksendung des Fragebogens kann verzichtet werden, wenn das auf dem beigefügten Zahlungsvordruck angebotene Verwarnungsgeld von dem verantwortlichen Fahrzeugführer gezahlt wird. Mache ich also einen Deal, und bezahle das Verwarnungsgeld, damit ich nicht als Zeuge vorgeladen werde? Also blättere ich ganz langsam zum Zahlungsvordruck:

Nach Abzug der Toleranz führ ich innerorts 58 km/h. Das Verwarnungsgeld beträgt 15 €.

Na, das ist verkraftbar, obwohl ich nicht mal wusste, das in Deutschland Geschwindigkeitskontrollen gemacht werden...

Ein Couvert später öffne ich ein Brief von der Kantonspolizei Thurgau. Um 23:41 Uhr bin ich innerorts nach Abzug der Toleranz 58km/h gerast. Gleiches Vergehen, anderer Ort, keine aufgeführten Zeugen, kein beigelegtes Foto. Auch kein Fragebogen, sondern nur eine einfache Übertretungsanzeige. Preis: 120.- CHF

Gleiches Vergehen, einmal im Land der Autos 15€, einmal im Land der hohen Bussen 120 CHF. Schon ein krasser Unterschied, oder?

Und was ist jetzt schlauer?

  • Deutschland Verkehrstote: 3059 / 384’000 Verletzte
  • Schweiz Verkehrstote: 187 / 21’000 Verletzte

Setzt man dies mit den Einwohnern ins Verhältnis sterben in der Schweiz nur 40% (Verletzte 46% weniger) gegenüber Deutschland. Eigentlich schon krass, oder? Hohe Bussen nützen anscheinend…


Alles in Butter 13.10.2020

...in der Campingbranche?

In wenigen Tagen öffnet der Suisse Caravan Salon in Bern seine Hallen, oder mindestens, er öffnet sehr wahrscheinlich. Es kann auch da jeden Tag ändern. Nicht alle Marken werden vertreten sein, aus verschiedensten Gründen. Überall hört man, dass es ein super Campingjahr war. Aber wenn man mit dem einen oder anderen Händler spricht, oder mal ein Treffen mit einem Campingplatz hat, der nicht direkt an einem See gelegen ist, hört man zwischen den Zeilen auch andere Töne. Ist denn wirklich alles in Butter in der Campingszene?

Überall hört man von neuen Verkaufsrekorden bei den Wohnmobilen und überfüllten Stell- und Campingplätze. Aber nicht überall ist es so und an manchen Orten werden wir die Auswirkungen erst nächstes Jahr oder noch später spüren.

Viele Händler profitieren vom «Vanlife-Boom» dieses Jahr. Die Campingbusse, die man auch im Alltag für den Arbeitsweg einsetzen kann, wurden dieses Jahr wie warme Weggli verkauft. Im Gegensatz die grösseren Fahrzeuge: die stehen noch meist auf dem Gelände der Womohändler herum, mit den ganz teuren Investitionen hält man sich in unsicheren Zeiten eher zurück. Die Händler mussten dieses Jahr also einen grossen Effort machen und hatten viel mehr Arbeit, da sie mehr kleinere Fahrzeuge verkauften. Allerdings erhöhte sich der Umsatz nicht in gleichem Masse, dementsprechend auch der Gewinn nicht. Die Arbeit aber schon, mit der Konsequenz, dass zu wenige Fach-Mitarbeiter auf dem Markt sind und die, die da sind, ausgelaugt sind und Fehler machen. Und den Service im Campingbereich habe ich ja auch schon früher bemängelt, dieser ist dieses Jahr sicher nicht besser geworden. Eine verzwickte Situation. Die Kunden sind genervt, da Fehler unterlaufen und die Händler auch, weil die Kunden einfach nicht warten können und die Situation der Händler nicht verstehen wollen. Der Ton ist also rauer geworden.

Auf der anderen Seite die Campingplätze, die nun plötzlich von Vans überrollt werden. «Cool, da bringe ich auf eine Parzelle zwei Vans hin und verdiene doppelt.» Konsequenz hier: die einzelnen Parzellenflächen auf den Campingplätzen werden auf nächstes Jahr kleiner. Es besteht die Gefahr, dass es nun vermehrt Mini-Parzellen gibt oder die ganz grossen Glamping-Dinger… Die besten Lagen vorne direkt am See wurden ja auch schon mit den kleinen festinstallierten Hütten oder Fässer verbaut. Für den ganz normalen Camper, falls es den überhaupt noch gibt, wird der Platz enger. Neue Campingplätze entstehen wegen Umweltverbänden keine mehr, aber jedes Jahr schliesst irgendwo in der Schweiz wieder einer.

Bleiben noch die Stellplätze. Die Situation in der Schweiz ist da erfreulich. Ab Juli gab es keine überfüllten Stellplätze mehr. Neue Stellplätze schiessen wie Pilze aus dem Boden. Einige mit Phantasiepreisen, weil man ein Geschäft machen will, andere mit viel Liebe gemacht. Es gibt also auch dort alles. Einige Stellplatzbesitzer haben sich aber mehr vorgestellt und überlegen sich nun schon wieder, ob sie dieses Angebot nächstes Jahr noch anbieten sollen. Geld für Werbung ist bei einem Stellplatz nicht auch noch zu verdienen… Die Stellplatzsituation ist viel schnelllebiger geworden und man muss sich fast vor jeder Fahrt informieren, ob es neue Stellplätze gibt oder der anvisierte Platz nicht mehr besteht.

Nicht jede Entwicklung diesen Sommer war positiv. Und man darf gespannt sein, wie die Zukunft des Campings in der Schweiz aussieht. Aus diesem Grunde bin ich sehr gespannt auf die folgenden Gespräche im Suisse Caravan Salon, ob mit Händlern oder Campingplatzbetreibern.

Und leider, nicht alles ist in Butter, wie man vielleicht meinen könnte.

Was stört Euch insbesondere in der Entwicklung? Wo müsste man eurer Meinung nach am dringendsten Intervenieren und die Einwicklung aufhalten oder in eine andere Richtung lenken? Schreibt einen Kommentar oder sendet mir ein Email an knutschi@womoblog.ch

Stellplatz-Urgestein schliesst 19.10.2020

Der kostenlose Stellplatz beim Flyer-Werk in Huttwil schliesst.

Die Nachricht ist nicht wirklich gut. Der Stellplatz beim Flyer-Werk in Huttwil schliesst ende Oktober definitiv! Es ist einer der ältesten Plätze in der Schweiz, und erst noch einer, der kostenlos benutzt werden konnte.

Die Firma  Flyer war eine der ersten, die in der Schweiz einen Stellplatz auch zu Marketing-Zwecken ausnutzen konnte. Die Symbiose zwischen qualitativ hochstehenden Elektrovelos und Wohnmobilisten wurde früh erkannt. Und so wurde dieser Stellplatz jahrelang für die Wohnmobilisten gratis zur Verfügung gestellt. Inklusive gesamter Infrastruktur wie Entsorgung und Strom.

Welcher Schweizer Womofahrer kennt diesen Platz nicht? Bei uns flog da ganz am Anfang unsere erste Batterie in die Luft und wir hatten keinen Strom mehr. Die erste Panik und das erste Telefon an unseren Händler erfolgte von diesem Stellplatz aus: was machen, wenn nichts mehr geht?

Und jetzt ist mit diesem Platz Schluss! Der Erfolg der Firma vertreibt die Wohnmobilisten. Seit Corona erlebt die gesamte Zweiradbranche einen grossen Boom, die Elektrovelos sowiso. Die Firma stellt 40 neue Mitarbeiter ein und braucht demensprechend auch mehr Parkplätze. Der Stellplatz muss also dem Eigenbedarf weichen, was irgendwie auch verständlich ist. Es sind nicht die Gründe, wo Wohnmobilisten einfach in den Firmengarderoben ungefragt die Duschen benützen oder an der Entsorgungsstation eine Schweinerei hinterliessen...

Wir Wohnmobilisten bedanken uns bei den Flyer-Werken für diesen tollen Stellplatz während vieler Jahren! 

Es gibt aber einen Trost für die Wohnmobilisten. Nur 5km entfernt plant mit Hilfe von Wohnmobilland Schweiz der Kiddy-Dome einen nigelnagelneuen Stellplatz inkl. gesamter Infrastruktur für die Saison 2021. Das Angebot wird also nicht kleiner für uns Wohnmobilisten. 

Suisse Caravan Salon aus die Maus 23.10.2020

Nach zwei Tagen ist Schluss

Schade, heute um 18 Uhr kriegen wir am Stand von Wohnmobil Schweiz mit, dass heute der letzte Tag der Messe ist. Der Kanton Bern schliesst alle Grossveranstaltungen, Messen und Events.

Dabei habe ich mich in letzter Zeit selten so sicher gefühlt. Genügend Platz, Temperaturkontrolle bei jedem Eingang, «Polizisten» die auf das richtige Tragen der Masken aufmerksam machen etc.etc. Eigentlich lief es richtig gut.

Es hatte nicht wahnsinnig viele Leute, aber mit unserem Stand von Wohnmobilland Schweiz trafen wir voll ins Schwarze. Die Wohnmobilisten staunten nicht schlecht, als sie jeweils beim Vorbeigehen sahen, wie viele Stellplätze es in der Schweiz gab. Sie blieben erstaunt stehen und starrten auf die Schweizer Karte. Und schon waren wir im Gespräch und ernteten sehr viel Beifall. Alle finden es super, dass wir neue Stellplätze suchen und finden. Wir fanden einige neue Mitglieder für den Verein und einige werden in den nächsten Tagen noch das Online-Formular ausfüllen.

Daneben hatten wir noch eine Vorstandssitzung, Gespräche mit den Wohnmobillhändlern, mit den Campingplatzbetreibern, SCCV und dem TCS. Mit allen konnten wir auf irgendeine Art eine Zusammenarbeit oder weitere Gespräche definieren und es ist einfach cool, dass wir schon von den alten Organisationen als berechtigter Partner angesehen werden. Wir können mit Wohnmobilland Schweiz noch vieles Bewegen.

Auch den Vortrag über Dänemark konnte ich heute gerade noch machen und einige Wohnmobilisten für Dänemark begeistern, bevor die Meldung kam, dass der SCS heute schliessen muss.

Blöd nur, dass wir noch keine wirklich guten Fotos von unserem Stand gemacht haben. Auch habe ich einige geplanten Gespräche noch nicht geführt, so z.B. mit den Vanlifern und einigen Händlern. Aber da kann man nun nichts machen.

Anita und ich sitzen jetzt im Wohnmobil auf dem Stellplatz, kochen ein feines Menu (CordenBleu mit Spaghetti) und lassen es uns gehen. Wir lassen uns nicht unterkriegen, morgen werden wir den Stand zusammen räumen, packen und uns nach Hause aufmachen, wo wir nun plötzlich zwei freie Tage haben. Ist doch auch schön, oder?

Externe Links

Übernachtung

Bern - Parkplatz Wankdorf**
Parkplatz

ziemlich teuer (32 CHF für 24 Std)

Koordinaten: 46.96261,7.466906
N 46° 57' 45.4"  E 7° 28' 0.9"
letzter Besuch: 10.2016

Wirtschaftsmacht Wohnmobilisten 27.10.2020

Camper geben in Durschnitt 50€ pro Tag und Person aus

Eine aktuelle Studie vom dwif von Dr. Bernhard Harrer und  Moritz Sporer zeigt: der Umsatz stieg in der Camper-Szene um 18 % gegenüber vor drei Jahren. Haupttreiber ist der Reisemobiltourismus. Leider sind die Zahlen nur für Deutschland berechnet und nicht für die Schweiz. In der Schweiz gibt es leider keine nur annähernd relevante Studie darüber. Auch sind dieses Zahlen noch für 2019 berechnet und noch nicht für das Boom-Jahr 2020.

Einige Fakten für Deutschland

Reisemobilstellplätze zählten im vergangenen Jahr 16,6 Mio. Übernachtung – ein Wachstum von statten 23,0 Prozent zu 2016. Reisemobilisten machten zudem 17,5 Mio. Tagesreisen – 20,7 Prozent mehr als vor drei Jahren.

„Hauptreiber der Entwicklung ist der Reisemobiltourismus. Betrachtet man die letzten drei Jahre, so gewinnen touristische Camper immer mehr an Bedeutung. Die Übernachtungszahlen von Dauer-Campern sind hingegen deutlich zurückgegangen“, erklärt Dr. Bernhard Harrer.

Generierte Umsätze durch Camper wachsen kontinuierlich

Unsere Untersuchung ergab, dass jeder Caravaner und Reisemobilist pro Urlaubstag rund 50 Euro ausgibt. Die Ausgaben dieser Personen in den Zielgebieten zusammengenommen ergeben 5,4 Mrd. Euro. Ein Plus von 8,6 Prozent gegenüber 2016.

Wesentlicher Treiber sind Reisemobilisten. Ihr Konsum im Zielgebiet außerhalb von Campingplätzen stieg um 27,1 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro. Touristische Camper auf Campingplätzen sind für 2,6 Mrd. Euro verantwortlich (plus 6,8 Prozent), Dauer-Camper hingegen nur für 1,1 Mrd. Euro. Zudem sind ihre Umsätze deutlich rückläufig (minus 8,1 Prozent).

Die Ausgaben verteilen sich neben den Übernachtungskosten vor allem auf den Einzelhandel, die Gastronomie und alle Formen von Freizeit- und Kulturangeboten.

Und die Schweiz?

Wenn man nun diese Zahlen für die Schweiz schätzt und durch 20 teilt, (ok, teilen wir durch 30, weil wir ja ziemlich hinter Deutschland herhinken, allerdings gibt es in der Schweiz nur 10x weniger Womos wie in Deutschland), so sind die Wohnmobilisten für ca. 56 Mio Umsatz ausserhalb der Schweizer Campingplätze verantwortlich. 

Wann merken dies die Tourismusverbände endlich? 

Externe Links

Achtung bei Muama Ryoko 28.10.2020

Aktuelle Werbung für Europaweites Internet

Momentan wird im Web an vielen Orten geworben: «Ab nächster Woche haben Sie auf all Ihren Camping-Trips kostenloses und schnelles W-Land». So werden auf Facebook, und bei Google Werbung geschalten. Tönt ja wirklich nicht schlecht. Es wird momentan mit 50% Rabatt geworben und der Preis für 89 € wäre ja nicht hoch.

Da ich in solchen Dingen etwas Erfahrung habe, habe ich mir nun alles genauer angeschaut. Der erste Eindruck ist zwiespältig. Der Webshop sieht nicht vertrauenswürdig aus, ist nicht wie suggeriert zertifiziert und genaue Preisangaben zu den Daten fehlen danach. Ein Grund, die Finger dort nicht zu verbrennen.

Aber es könnte doch sein, dass man mit dem Chinakracher besonders günstig fährt? Also befasste ich mich weiter mit diesem Ding und es stellt sich heraus, dass Muama-Ryoko aus Japan kommt, wenigstens wird einem dies so gesagt, überprüfen ist schwer. Denn immer wieder lande ich bei einer Adresse in Litauen. Im Netz finde ich einige Test, aber kein einziger finde ich vertrauneswürdig, etwas seriöses finde ich nicht.

Und schlussendlich stellt sich heraus: Myomo Ryoko ist ein kleiner LTE-Router mit einer Prepaid-Karte mit 500MB, die in Europa aufgebraucht werden können. Sind die Daten aufgebraucht, muss gegen Bezahlung neues Datenvolumen gekauft werden. Preise, wie teuer die Daten sind, sind nirgends angegeben. Aber ich weiss, dass für 1 GB ganze 18 $ bezahlt werden müssen. Ein weitere entscheidender Grund, dieses Produkt nicht zu verwenden. 

Also, Hände weg.

Alternativ kann man sich den guten LTE-Router DWR-932 von D-Link kaufen. Von einer seriösen Firma für erst noch weniger Geld (ca. 60€) und funktioniert mit jeder Simkarte. Aber ob so ein Router heute noch Sinn macht, wo jedes Mobilephone ein Hotspot erstellen kann, ist die andere Frage. Zum Datenvolumen kann man z.B. bei Vodafone eine Prepaid-Datenkarte für 20€ mit einem Datenvolumen von 10 GB (10x mehr wie bei Muama Ryoko) kaufen.

Wintercampingboom 29.10.2020

Den Winter-Tourismusorten würde diesen Winter ein Stellplatz sicher helfen...

Wir stehen vor einem Corona-Winter, so wie es momentan aussieht. Wenn wir Schweizer Glück haben, gibt es keinen vollständigen Lockdown. Die Winter-Campingplätze dürften offen haben, die Restaurants ebenfalls, wenn sie um 23 Uhr schliessen. Auch Hotels haben voraussichtlich geöffnet. Möglichst viele Kontakte verhindern und zu Hause bleiben. Fast so, wie im Frühling. Und was ist dazumal passiert? Eine Wildcamper-Invasion in der Schweiz, Wohnmobilisten, die überall herumstanden und weg von zu Hause fuhren. Man war in der Schweiz eingesperrt, konnte nicht nach Italien, Spanien, Griechenland.

Nun sind die Grenzen offen, aber wir Schweizer auf der Risikoliste, uns will niemand mehr, da wir einer der Hotspots Europas sind. Die Grenzen sind also faktisch für uns schon wieder zu. Wir müssen hierbleiben.

Was wird im Winter passieren? Hotelferien sind momentan für nicht viele sicher und attraktiv, für diejenigen, die ein Wohnmobil haben, sowieso nicht. Skifahren könnte man mit genügend Sicherheitsabstand, wenn man an alten Skiliften und Sesselliften hochfährt. Problematisch wären nur die grossen Gondeln. Ins Skigebiet fährt man mit dem Privatauto und nicht mit dem ÖV. Zum Mittagessen gibt es höchstens 4er-Tische und Platzzahlbegrenzungen in bedienten Restaurants. Mittagessen im Skigebiet wird so nicht direkt zum Genuss, wenn man die Wartezeiten einberechnet. 

Langlauf wird empfohlen und ist sicher. Aber auch dort, Anreise mit dem Privat-PW und in den Restaurants wird es wahrscheinlich schwer, einen der wenigen Plätze zu ergattern.

Was bleibt? Mit dem Wohnmobil sicher anreisen ohne Kontakt zu anderen. Frühmorgens die Pisten oder Loipen geniessen, mittags schön friedlich im Womo kochen. Nachmittags nochmals kurz auf die Piste und dann abends feines Fondue weit weg von anderen Kontakten im Womo.

Der Wintergenuss im Womo wird im Verhältnis zu allen anderen Reiseformen auch diesen Winter gross sein. Aber: dazu muss es Camping- und Stellplätze bei Loipen, Skipisten und Schneeschuhwegen haben, ohne dass man vorher noch ein Bus besteigen muss.

Also her damit, mit diesen Plätzen in der Schweiz. Ich als Campingplatzbesitzer würden schauen, dass ich meinen Platz diesen Winter geöffnet haben kann.

Von einem Skigebiet weiss ich schon, dass Anfangs Dezember ein nigelnagelneuer Stellplatz mit Stromsäulen entsteht (dank Wohnmobilland Schweiz) und auf Wohnmobilisten gesetzt wird. Campingplätze im Engadin werden nahe der Skigebiete ausgebucht sein, andere ebenfalls. Aber wo gibt es sonst noch solche Plätze?

Nun sind Idee gefragt und die Bergbahnbetreiber könnten nun aufrüsten und ihre Parkplätze für Womos auch im Winter öffnen. Eine Stromsäule und ein offenes WC würde ja schon reichen. Ausländische Touristen im PW werden keine kommen, aber vielleicht nehmen sie vorlieb mit Schweizer Womofahrer?

Irgendwie hoffe ich ja, dass ich falsch liege, und es ein normaler Winter gibt. Aber das ist wohl Wunschdenken.


Externe Links

Auch OCA wird abgesagt 30.10.2020

Schade, auch kein Lesertreffen an der OCA

Es wäre zu schön gewesen: noch jetzt erinnern Anita und ich uns sehr gerne an die letztjährige OCA, als wir mit unserem Knutschi in der Messehalle vertreten waren und viele Neueinsteiger beraten hatten. Ebenso an unser Lesertreffen unter der Markise in den Campingstühlen in der Halle. Schade, dass dies vorläufig einmalig bleibt.

Ebenso Schade ist, dass wir von Wohnmobilland Schweiz allen Mitgliedern einen gratis Eintritt offerieren hätten können. Alles abgesagt. Aber da müssen wir nun durch und hoffen, dass die Ostschweizer Camping Messe im übernächsten Jahr wieder stattfindet.

In der Pressemitteilung heisst es: Die traditionsreiche Messen hätten vom 22. – 24. Januar 2021 stattfinden und die neue Ferien- und Reisesaison einläuten sollen. Durch das generelle und unbefristete Verbot von Messen in Innenräumen ist die Planungssicherheit für die Veranstalter und die Aussteller aus der von Corona stark betroffenen Tourismusbranche vollends verloren gegangen.

Schade, wir wir müssen uns also sonstwie und sonstwo in unbestimmter Zeit treffen.

Reisestrecken

unseres Reisestrecke