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Marokko 2017
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Reisebericht

Gefährlicher Trend 31.1.2021

auf südlichen Campingplätzen

Ein Drittel unserer Nächte haben wir bisher auf Campingplätzen geschlafen, wir sind also dort keine Exoten und geniessen zwischendurch auch diese Annehmlichkeiten. Wir bevorzugen dann meist kleinere Camping, aber auch auf den ganz grossen waren wir schon.

In den letzten Jahren zeichnet sich auf den grossen, südlichen Campingplätzen ein Trend ab: weg von den Touristenplätze, hin zu langfristigen Vermietungen. Nun schiesst aber der Camping Garden Paradiso in Cavallino den Vogel ab. Dieser Campingplatz ist riesig, sehr beliebt bei Schweizern und selbstverständlich direkt am Meer gelegen. Nun hat der Campingplatz sein Platzreglement veröffentlicht, das für diese Saison gültig ist. Und da steht unter dem Punkt 17. bei den Sicherheitsbestimmungen folgender Text drin (gekürzt):

«Nur elektrische Grills erlaubt (keine Gasgrills), mitführen von Brennbaren Stoffen ist verboten, Ausnahme von Gampinggas bis 5kg. In den Wohneinheiten ist es verboten, Kerzen zu entzünden oder zu rauchen.»

Man kann es lesen wie mal will, aber wir mit unseren 2x 11kg Gasflaschen im Wohnmobil haben auf diesem Campingplatz nichts mehr verloren. Und die Wohnwagen mit auch nur einer 11kg Gasflasche auch nicht. Irgendwie verrückt, oder? Und wenn dann um 17 Uhr alle elektrisch zu grillen beginnen, glühen die Leitungen oder der Strom wird ganz versiegen. Wurstsalat wird dann angesagt sein.

Worum geht es dem Platz wohl? Klar, offiziell ist die Sicherheit der Grund, aber das kann ja nicht der einzige Grund sein, solche einschneidenden Massnahmen zu beschliessen. Artet es so aus, wie auf einigen Campingplätzen in Kroatien: Möglichst Platz schaffen für neue, luxuriöse Chalets an bester Lage. Mit diesen fixen Wohneinheiten kann eben mehr Geld verdient werden und da ist es auch nicht so schlimm, wenn man die Campingtouristen vergrämt, denn wenn die nicht mehr kommen, hat man wieder Platz für noch mehr Chalets. Irgendwie bedenklich, diese Entwicklung.

In der Schweiz ist es noch nicht gar so schlimm, aber auch dort gibt es einen kleinen Trend zu mehr solchen Chalets, Fässer und sonstige fixe Wohneinheiten. Jede solche fixe Wohneinheit nimmt einem «normalen» Camper den Platz weg. Und eines ist in der Schweiz auch sicher: neue Campingplätze werden wegen Gesetzesvorlagen und Raumplanung nicht mehr entstehen.

Allerding kann man doch sagen, dass es in der Schweiz noch tolle Campingplätze für alle Wünsche gibt. Es gibt top ausgestatte und auch solche, die sehr naturverbunden sind. Hoffen wir, dass es so bleibt und nicht die Mehrheit den südlichen Trend mitmachen.


Verschrottung von Womos 2.2.2021

Wie werden Wohnmobile verschrottet?

Bei der Aufarbeitung von Verkaufszahlen und Zulassungen von Wohnmobilen stolpere ich über eine Sache, wo ich mir in meinem Wohnmobilleben noch nie Gedanken darüber gemacht habe: Verschrottung von Womos!

Letztes Jahr wurden in der Schweiz 6691 neue Wohnmobile eingelöst und der Bestand stieg von 64’904 auf 71’213 (Zahlen vom Bundesamt für Statistik). Der Anstieg war also nicht so gross wie die Neuzulassungen. Es fehlen 382 Womos, nämlich all die, die ausgemustert wurden.

382 Womos wurden ausgemustert. Wie wurden sie ausgemustert? Verschrottet? Exportiert nach Afrika? Ersatzteillager für neue Fahrzeuge?

Weiss jemand, was mit diesen passiert? In eine Schrottpresse kann ich mir schlecht vorstellen, Exportiert in ein ärmeres Land kann ich mir auch nicht vorstellen. Wo sind denn die alle? Hat jemand schon eine Schrotthalde voller Womos gesehen? Oder bei einem Händler auf dem Platz?

Diese Womos können doch auch nicht einfach verschwinden, abbrennen oder in einer Gasexplosion in Kleinteile zerlegt werden? So viele Meldungen über Brände gibt es ja auch nicht.

Aber mit so einem ausrangierten Womos könnte man noch einiges anfange: es gegen eine Betonmauer fahren und das ganze filmen, schauen wie lange so ein Womo schwimmen würde oder in so einem Womo eine Gasflasche zur Explosion bringen (zur Abschreckung, nicht aus Freude). Es gäbe sicher noch tausend guter Ideen, wenn man wüsste, wo diese Womos sind. Das ist ja immerhin mehr wie ein Womo pro Tag.

Wäre doch noch eine Geschäftsidee, diese alten Womos einsammeln, auf einem Gelände lagern und dort ausstellen. Das gäbe sicher noch ein Womotourismus auf dieses Gelände: von solchen die Ersatzteile suchen, von Fotografen und Neugierige (wie mich) und vor dem Gelände ein Stellplatz. Jeder darf dort noch das letzte Mal in seiner alten Klepperkiste schlafen, bevor er es auf den Schrottplatz bugsiert.

Ich habe wiedermal super tolle Ideen….


Fein dinieren 24.2.2021

in der Mühle Feilen

In den letzten Tagen und Wochen war ich dauernd vor dem Compi und am Telefon, koordinierte WomoDinners, habe Gasthäuser beraten und Gemeinden. Es läuft in der Schweiz, was Wohnmobile betrifft. Aber jetzt sind wir wieder mal an der Reihe, um uns selber verwöhnen zu lassen.

Wir haben Nadine eingeladen und sind am Bodensee nach Feilen gefahren. Wer nicht weiss wo das ist, ist nicht so schlimm. Ich bin ganz in der Nähe aufgewachsen (1km) aber die Mühle hier kannte ich nicht. Habe ich jetzt nur durch das WomoDinner kennengelernt und dies hat natürlich mein Gwunder geweckt.

Und ich muss sagen, es ist absolut der Hammer hier. Der Parkplatz ist mitten im Grünen, perfekt um Spaziergänge zu machen und einen besonderen Spaziergang zum «roten Brünneli». Als Kind sind wir manchmal verbotenerweise dorthin, um das rote Wasser anzuschauen. Richtig giftig soll es gewesen sein und sehr gefährlich. Aber irgendwie sieht es jetzt 40 Jahre später gar nicht mehr so verwunschen aus…

Die Mühle wurde übrigens 1292 das erste Mal urkundlich erwähnt und ist seit 20 Jahren ein Restaurant.

Wir werden ganz herzlich begrüsst, inklusive Speisekarte, einem Infoblatt zur Gegend und eine kleine Geschichtsüberblick über die Mühle. Wir fühlen uns sofort Willkommen, haben aber Mühe, uns für die Menus zu entscheiden. Alles tönt so richtig gut!

Wir bestellen drei verschiedene Vorspeisen, damit wir möglichst viel probieren können.

Auch die Hauptmenus bestellen wir 2x Fischknusperli und einem gerollte Corden Bleu

Es war echt wirklich sehr gut und absolut zu empfehlen. Wir verbringen nun einen ganz schönen Abend mit Nadine im Womo, reden über dies und das und bestellen etwas später den Dessert.

Es klappt alles reibungslos mit einer sehr freundlichen Bedienung. Soll noch jemand sagen, die Schweizer Gastwirte seien nicht freundlich!

Und jetzt kommt dann der Dessert…

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Erfahrung Solarpanel mit Klebeschrauben 25.2.2021

Einfach demontierbare flexible Solarpanels

Diesen Artikel vom 4.4.20 habe ich am 25.2.21 überarbeitet

Anfangs Sommer 2019 habe ich neue flexible Solarpanels montiert, die alten hatten den Geist aufgegeben. Ich fluchte wie ein Rohrspatz, als ich diese vollverklebten Panels vom Dach reissen musste. So was passiert mit nicht nochmals, schwor ich mir und suchte lange nach Alternativen. Nach vielen Stunden in Baumärkten, Campingshops, erfolglosen Internetrecherchen laufe ich im Migros-Doit an Klebeschrauben von Tesa. Kurz überlegt, Beschreibung 2x durchlesen, kopfrechnen und für gut befinden, und dann kaufte ich 6 Schrauben. Einen Tag später sind die Schrauben und Panels montiert.

Schon ein paar Mal war ich begeistert, wie einfach man die Panels in einer Minute demontiert hat und sogar darunter das Dach schön sauber schrubben kann. Und heute machte ich wie schon häufig einen Belastungstest und würgte mit aller Kraft an den Schrauben herum.

Erfahrungen

Die Panels und die Schrauben halten! Und zwar bombenfest, auch nach zwei Winter mit Eis und Schnee. Jede einzelne der 12 Klebeschrauben hält, bei allen habe ich echt stark herumgewürgt, keine konnte ich wegreissen. Die Klebeschrauben haben nun schon einiges Regenwetter, Sturm und viele Kilometer auf der Autobahn hinter sich. Rüttelpisten, Schlaglöcher, Schneestürme und eisig kalte Nächte, wo Wasser unter den Panels gefroren ist. Die Klebeschrauben halten noch immer perfekt. Es gibt für mich also noch keinen Grund, diese Halterung zu wechseln. Ich finde sie echt super, aber Achtung: nicht nachbauen, ich lehne jede Haftung ab!

Als ich diese Art von Montage-Idee auf dem Blog vorstellte (zum Beitrag), bekam ich viele Tipps, einen kleinen Spoiler vor die Panels zu montieren, damit keine Luft unter die Panels kommt. Aber ich kann beruhigen, so einen Spoiler ist nicht nötig, die Panels bewegen sich auch auf der Autobahn überhaupt nicht. Und wenn man die Panels wegen der Hitze mit Unterlagscheiben nicht direkt auf das Dach legen will, nützen 5mm Abstand genau gar nix, es müssen mehrere cm sein, um einen grösseren Kühleffekt erzielen zu können.

Theorie Haltekraft

Ein Panel hat eine Fläche von 0,75 m2. Laut Theorie und Wikipedia ist die Windkraft bei 100km/h 690N. Dies entspricht in ungefähr 70kg, wo der Wind auf diese Fläche drückt, wenn das Panel 90 Grad im Wind steht, also voll im Gegenwind halten sollte. Aber da die Panels ja auf dem Dach liegen und nicht stehen, ist die wirkende Kraft nur einen Bruchteil davon.

Die verwendeten Klebeschrauben haben auf dem Mauerwerk 10kg Haltekraft, auf flachem Glas und GFK weitaus mehr. Ein Panel ist also mit allermindestens 60kg auf dem Dach festgeschraubt. Zum Vergleich: Wenn man das Panel mit zwei Gehwegplatten 50x50cm belegt und dann noch eine halbiert und auch darauf legt, ist fast das gesamte Panel mit Gehwegplatten beschwert und niemand käme auf die Idee, dass das Panel so weggeweht wird, vor allem, da das Panel nur 4mm hoch ist.

Bemerkung
Ach ja, die Klebeschrauben NICHT über das Web bestellen, viele reklamieren dort, dass der mitgelieferte Kleber über das Ablaufdatum ist. Besser im Baumarkt kaufen und direkt aufs Datum achten.


Marokko im Herbst 2.3.2021

Wir planen unsere Ferienreisen

Wir sind am werweissen, wohin wir dieses Jahr wohl reisen sollen. Aber da werden wir ja nicht die einzigen sein, die nicht genau wissen, wohin es gehen soll. Am Sonntag sahen wir im TV einen Reisefilm über Schottland und da war natürlich klar, dass wir dieses Jahr nach Nordengland fahren wollen. Es sah alles so toll aus. Und das erste Mal waren wir von Schottland ja wirklich begeistert.

Aber heute sind die Pläne schon wieder anders. Ich las einen Zeitungsartikel über Marokko. Die Marokkaner zünden nämlich den Impfturbo, haben schon über 4 Millionen Leute geimpft und wenn dies so weiter geht, sind die im Sommer alle durch. Und wenn dies dann tatsächlich so sein wird, wird man im Land ziemlich ungehindert reisen können, wenn man selber auch geimpft ist. Das ist jetzt mal eine Vermutung meinerseits, würde ich aber so machen, wenn ich der König von Marokko wäre (der wurde übrigens als erster Marokkaner geimpft). Überhaupt, die Marokkaner haben eine ganz andere Impfstrategie wie wir Europäer. Zuerst kommen alle die an die Reihe, die viel Kontakt mit Leuten haben, Polizisten, Gesundheitspersonal und die in den Grossstädten leben. Dort wird also entschieden, wer viele Kontakte hat, der wird geimpft. Auch kein schlechter Ansatz. 

Wir müssen also schauen, dass Anita und ich möglichst schnell geimpft sind, dass wir dann Ende Sommer dorthin losdüsen können. Bei Anita ist das kein Problem, den ersten Stich hat sie schon bekommen und die zweite Dosis folgt Anfangs April. Nur bei mir wird dies wahrscheinlich ein Problem, ich arbeite nicht im Gesundheitswesen, bin zu jung und zu gesund. Also kann ich momentan einfach nur hoffen, dass ich irgendwann im Sommer auch an der Reihe bin.

Denn den Plan hätte ich schon bereit: in Marokko wieder im Osten Richtung Süden, dann im Süden möglichst lange verweilen, Abdou und Khalifa besuchen und schauen, wie es der Solarwasserpumpe geht, und dort in Mhamid noch all die besuchen, die wir schon kennen. Und dann endlich mal dem Atlantik nach weiter in den Süden, wo wir noch nicht waren bisher.

Ach, ich komme ins Träumen.

Allerdings könnte man auch nach Spanien, jetzt wo alle im eigenen Land umherfahren, müsste es dort doch leer sein. Oder doch nach Skandinavien, wo es nur wenige Menschen hat?

Wie wird das dann wohl sein, wenn man wieder ungehindert Reisen kann? Achtung fertig los und alle starten gemeinsam?

Wir sind gespannt und schmieden Pläne, vorerst in der Schweiz. Samstag geniessen wir das WomoDinner in Unterwassre beim Pöstli. 


Endlich wieder 6.3.2021

Wir fahren ganze 23km

Endlich können wir wieder kurz unterwegs sein. Wohnmobildinner in Unterwasser beim Restaurant Post ist angesagt. Wir freuen uns sehr, als es wieder losgeht, obwohl es nicht ganz freiwillig ist. Ein Team von SRF möchte einen Beitrag über WohnmobilDinner drehen und mit mir ein Interview über die Idee und die Durchführung dieses Projektes machen. Und damit ich nicht ganz alleine mit dem Womo dort stehe, habe ich im Vorfeld noch zwei Kollegen organisiert und überredet, doch auch zu kommen. Im Nachhinein wäre dies gar nicht nötig gewesen, denn als wir um 15 Uhr ankommen, ist der Parkplatz schon rappelvoll! Abends, als das Dinner beginnt stehen elf Wohnmobile hier, die alle Essen wollen. Darunter weit her angereiste aus dem Kanton Fribourg oder aber auch jemand mit einer 3km langen Anfahrt von zu Hause. Wenn das nicht cool ist?

Natürlich sind wir sofort im Gespräch mit den anderen Womofahrern und dann kommt auch schon das Team des SRF. Kurze Besprechung, was sie alles Filmen wollen und dann geht es auch schon los. Die Fragen und meine Antworten sind ziemlich schnell im Kasten, Anmeludng auf dem Platz und die Bestellung gefilmt, und schon haben wir einen grossen Teil hinter uns. Und da dann das TV-Team in die Küche zum Koch verschwindet, haben wir wieder Zeit zu karessieren.

Das WomoDinner hier in Unterwasser muss man im Restaurant holen gehen, ist aber kein Problem, da der Stellplatz (der schon 14 Jahre besteht) direkt vor dem Hotel liegt. Strom und Entsorgung wird auch angeboten, also top. Bei der Bestellung wird einem genau gesagt, um welche Zeit man die Vorspeise und den Hauptgang abholen kann, was auch perfekt klappt. Wir bestellen die Spezialität des Hauses, Kalbsleberli und Rösti. Zur Vorspeiche probieren wir das Lachstartar vom Lachs, der der Wirt eigenhändig selber räuchert. Beides, das Tartar und die Leberli munden so richtig gut. So gut, dass wohl das Auftischen im Womo gefilmt wird, wir aber vergessen, die schön angerichteten, heissen Teller zu fotografieren…

Aber egal, dass es geschmeckt hat, sieht man ja auch dem Foto, als wir wieder daran denken…

Danach wird natürlich weiter mit andern Womofahrer diskutiert, aber immer schön gesittet und mit Abstand. Auch wird nicht draussen gegessen, es ist sowiso viel zu kalt, wir sind ja schliesslich fast auf 900m.

Fazit:

Da es ein vollständiger Stellplatz mit Entsorgung und Strom ist, muss inklusive Kurtaxen pro Nacht 20.- bezahlt werden, was wir in Ordnung finden. Auch wird das Angebot nach dem Lockdown bestehen bleiben, was ja schon mal sehr toll ist. Die Lachsspezialitäten des selbstgeräucherten Lachses sollte man unbedingt probieren, es lohnt sich wirklich.

Uns gefällt es wirklich sehr gut hier, hätte man doch viele Möglichkeiten für Ausflüge, inklusive Skifahren, Skitouren etc. etc. Die Hauptstrasse, die vor dem Platz vorbeiführt ist Nachts sehr ruhig, also absolut kein Problem.

Zum Essen werden wir sicher wieder kommen, aber schlafen im Womo eher nicht, der einfache Grund: es ist einfach zu nahe von unserem Wohnort…


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Gasflaschen leer 8.3.2021

Und draussen schneits

Achtung, das ist der Bericht von gestern, irgendwie habe ich mich nicht getraut, dies zeitnahe  zu veröffentlichen.

Nach unserem WomoDinner in Unterwasser verbrachten wir einen sehr schönen Abend und legten uns dann mit vollen Bäuchen bequem in unser kuschelig warmes Womobett. Wir schliefen herrlich, mummten uns aber immer mehr in unsere Decken ein, da wir das Gefühl hatten, es wird langsam kälter. Frühmorgens dann hörten wir es auf das Dach prasseln und dachten: Mist, die geplante Wanderung heute fällt wohl ins Wasser. Als nach einer halben Stunde das Geprassel aufhörte, schöpften wir wieder etwas Hoffnung und schliefen beruhigt weiter.

Aber dann kam der morgendliche Toilettengang im Pyjama und da fiel mir natürlich als erfahreneren Camper sofort auf, dass die Anzeige des Kühlschrankes blinkte. Untrügliches Zeichen, dass unser Gas leer ist. Ein Blick auf die Heizung bestätigt es, denn auch diese blinkt orange.

Ein richtig blöder Moment für so ein Lapsus. Denn der Niederschlag hat nämlich nicht aufgehört, er hat sich nur von Regen zu Schnee gewandelt, darum war es ja auch plötzlich so leise. Und noch viel blöder, Anita hat heute Geburtstag und muss jetzt frieren.

Nichts anmerken lassen, gute Laune verbreiten und vollmundig ankünden, dass ich jetzt duschen gehe. Das Wasser ist bestimmt noch warm. Anita meint dann nur: «willst du nicht zur Vorsicht nur die Haare waschen, falls das Wasser nicht reicht?». Eventuell hat sie ja recht (wie praktisch immer, nicht nur an Geburtstagen) und so knie ich mich in der Kälte bei der Dusche nieder und nichts kommt. Kein Tropfen Wasser, es gurgelt nur in der Leitung. Wieder Mist, das Gas ist also schon länger aus, so lange, dass hinten die Garage auf unter 5 Grad abkühlte und das Entlüftungsventil des Boilers geöffnet wurde. Jetzt stehen wir im Schneetreiben, haben weder Gas noch Wasser! Aber wir haben tolle Nachbarn und einen gastfreundlichen Wirt.

welches ist das kälteste Womo?

Also ziehe ich mich an und mache mich auf die Suche nach einer Asylunterkunft. Zuerst ins Restaurant, denn dort darf ich als Geburtstagsüberraschung von Anita ein feines Frühstück holen. Sofort bin ich natürlich wieder der King bei meiner Kunigunde, denn die Überraschung glückt total, damit hat sie nämlich überhaupt nicht gerechnet. Und da es auch heissen Kaffee und heissen Tee gibt, haben wir doch irgendwie warm bekommen.

Danach sind wir echt in guter Stimmung und machen uns auf die Suche. Als weltbekannter Blogsschreiber komme ich mit allen Wohnmobilisten leicht ins Gespräch und so wähle ich mir das wärmste Wohnmobil aus und dann laden wir uns gleich selber ein. Natürlich getraut sich da niemand, nein zu sagen und so sitzen wir dann den ganzen Vormittag bei Marlies und Thomas im warmen Womo und verbringen einen gemütliche Zeit…

Jetzt sind wir wieder zu Hause, müssen das Wasser im Womo nicht entleeren aber auf der nächsten Fahrt daran denken, dass wir noch LPG-Gas tanken müssen…


TV live-Übertragung und himmlisches Essen 20.3.2021

Wir landen im Schwarzen Bären, St.Gallen

Und es ist so wie immer: wir kommen ins Gehetze, müssen die restlichen Dinge noch schnell ins Womo werfen und fahren wieder einige Minuten zu spät ab. Die ersten Gedanken, noch bevor wir auf der Autobahn sind: was haben wir wohl vergessen? Na egal, wir müssen aufs Gas drücken. Wobei Gas, wir haben ja keines mehr. Und da kommt der grosse Nachteil unserer LPG-Gasanlage: hier in der Schweiz haben wir zu Hause weit und breit keine Tankstelle. Aber ohne Gas können wir nicht heizen und ohne Heizung bleibt unser Wasser nicht im Tank bei dieser Kälte.

Ich fluche etwas vor mich her, denn jetzt müssen wir einen ziemlichen Umweg fahren. Die Tankstellen hinter der Grenze nach Österreich können wir nicht legal anfahren, also bleibt uns nichts anderes übrig, als in St.Gallen einfach weiter zu fahren, in Wil zu drehen und auf der anderen Seite bis zur Autobahnraststätte Thurau, um dort endlich LPG tanken zu können und danach zurück nach St.Gallen. Ein Umweg von 58km. Das nervt.

Auf der Autobahn rast uns dann noch ein Übertragungswagen von SRF an uns vorbei, mit dem wir beim Schwarzen Bären abgemacht haben. Die Sendung Schweiz Aktuell will heute live berichten von einem WomoDinner und hätten gerne ein Interview mit mir. Das machen wir natürlich gerne, den Live ist immer spannend. Da sind keine Versprecher erlaubt und keine 2. Chance, falls man sich verhaspelt.

Wir treffen pünktlich ein, einige andere Womos sind schon da und das Team ist auch schon bereit. Während die TV-Leute das Restaurant und den Wirt in Beschlag nehmen, haben wir Zeit, uns mit den andern Womofahrern zu unterhalten. Der Schwarze Bären hat sich unter den Wohnmobilfahreren einen tollen Ruf erarbeitet und es ist wirklich ein toller Ort. Super Aussicht auf den Bodensee, und das bei schönstem Wetter, aber etwas kalt.

Danach haben wir eine kurze Besprechung mit dem TV-Team. Wir erklären WomoDinner, sagen, was uns wichtig wäre, hören, was für das Team wichtig ist, wie der Ablauf ist und dass die Live-Übertragung genau 6 Minuten dauern wird. Es gibt also nicht viel Zeit für die verschiedenen Interviews. Noch bei schönstem Wetter erklärt uns Michael, dass die Wetterprognosen für den Termin der Übertragung 19:15 Uhr ein Schneesturm voraussagt. Schlecht für uns beteiligten, spannend für die TV-Zuschauer…  Und um 18:30 Uhr beginnt dann tatsächlich der Schneesturm, der nicht mehr aufhört.

Um 18:45 Uhr haben Anita und ich immer noch keine Ahnung, was für Fragen uns gestellt werden, die haben Nerven! Und wir sind arg nervös. Dann um 18:55 Uhr macht das TV-Team einen Probelauf (die haben Nerven, denn für einen zweiten Probelauf gäbe es so keine Zeit mehr) und wir hören die Fragen und müssen antworten. Wow, das klappt ja wie am Schnürchen. Hat alles geklappt und wir begeben uns ins Womo auf die Warteposition. Unsere Aufgaben: alle Beleuchtung einschalten, auch aussen und warten bis es an der Tür klopft und dann schnell, sehr schnell, die Türe öffnen. Höchstens eine Sekunde nach dem Klopfen muss die Womotür offen sein, denn sonst kommt es für den TV-Zuschauer unendlich lange vor. Anita konzentriert sich auf das schnelle öffnen und ich gehe im Kopf meine Fragen durch.

Dann ist es endlich soweit und einige Sekunden später ist der Spuk schon vorbei und 100'000 Zuschauer waren dabei. Kurz und schmerzlos. So eine Live-Übertragung ist schon genial, da muss man nicht drei mal drehen, bis alle zufrieden sind, 1x und fertig.

Und nun können wir uns endlich auf unser Essen konzentrieren. Zu Vorspeise bestellten wir:

Tranche von gebratenem Perlhuhn Supreme
mit Morchelrahmsauce, Nüsslisalat
und Apfel- Mandel Bruschetta

Anita
Rindsfilet auf Blattspinat mit Rüebli-Pastinaken-Gemüse
Kartoffelgratin und Thymian- Jus



Rolf
Poulet-Cordon Bleu mit Rosmarinschinken, Appenzeller-Chäs
und Pommes Frites


Coupe Dänemark Vanille-Glace mit Schoggisauce und Schlagrahm


Wir müssen keine Werbung machen für den Schwarzen Bären und auch keinen Gefallen. Auch haben wir die Menus bis auf den letzten Franken bezahlt und vom TV kein Honorar bekommen: Aber das Essen war echt himmlisch und nicht zu toppen! Wir haben in unserem Leben selten ähnlich gut gegessen wie hier. Das Servierpersonal bei diesem Schneesturm extrem freundlich und sympatisch, wir sind begeistert! Typisch Ostschweiz

Etwas später rede ich noch mit dem Gastgeber und erfahre haarsträubendes. Sein Restaurant bekommt keine Unterstützungsgelder des Bundes oder des Kantons. Nicht mal von den Härtefallgeldern, sondern einfach nichts. Da er erst 2019 hier begonnen hat, habe er im Verhältnis zum Umsatz zu viel investiert (irgendwie so, ich bin kein Spezialist). Und der Öffentlichkeit wird vorgegaukelt, dass die Restaurants entschädigt werden…

Er überlebe momentan nur mit den WomoDinners und werde den Womofahrern ewig dankbar sein. Schade aber, dass alle nur immer am Wochenende kommen (versteht ihr den Wink mit dem Zaumpfahl?).

Jetzt ist es Mitternacht, draussen schneit es noch immer und wir haben heute mit diesem Tag unsere Ferien begonnen.


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Ab ins Tessin 20.3.2021

Unsere Ferien beginnen heute

100m vom Stellplatz

Es hudelt morgens immer noch, als wir erwachen. Und Schnee gab es auch, eiskalt und windig. Und das am Tag, wo der Frühling beginnt. Wir enteisen unser Womo, kämpfen uns auf die Strasse und fahren Richtung nach Hause. Dort aber schnurstracks vorbei und Richtung San Bernardino. Wir haben eine Woche Ferien und wollen diese im Tessin verbringen. Zum einen, weil dort die Sonne scheint, zum anderen, weil es momentan noch nicht so viele Leute hat. Ab Ostern wird dann alles voll sein, also wollen wir jetzt noch ein paar Stellplätze besichtigen. Auf welchen wir schlafen, wissen wir noch nicht, als wir ins Tunnel fahren. Entwas enttäuscht sind wir dann aber schon, als wir wieder Licht sehen. Auf der Südseite ist es genau gleich Kalt wie auf der Nordseite, nämlich -1 Grad. Wir haben uns das irgendwie wärmer vorgestellt.

Auf der Webseite von Womoland.ch schauen wir, wo der erste Stellplatz ist, den wir von Norden her erreichen. Der in Lostallo hat noch zu (stellt sich aber drei Stunden später als falsch heraus, denn der Betreiber meldete sich und eröffnet ihn genau heute), der nächste liegt in Roveredo. Also peilen wir den an. Wir finden ihn problemlos, auch hat es noch viel Platz. Das schönste an allem aber: das Thermometer zeigt 10 Grad an und strahlend blauer Himmel. 

Der Stellplatz

Der Platz ist erstaunlich ruhig, obwohl er praktisch neben der Autobahn liegt. Von Süden her ist direkt 100m nach der Ausfahrt, kommt man aber von Norden, muss man in Roveredo die Autobahn verlassen. Eigentlich liegt der Stellplatz hinter der Autobahnraststätte Campagnola, zwischen Autobahn und dem Fluss Moesa, darum heisst wohl der Stellplatz auch so.

Es wurde rundherum die Bäche und Landschaft renaturisiert, muss aber ganz frisch gemacht sein, die Pflänzchen sind noch etwas klein und alles sieht noch recht karg aus. In wenigen Jahren wird es hier aber wirklich ein kleines Naturparadies sein.

Nachmittags gehen wir etwas spazieren, machen Fotos mit unseren Handys (die Speicherkarten der Fotoapparate sind zu Hause liegen gelassen worden…) und geniessen die Ruhe.

die Moesa

Danach zurück im Womo innen (draussen ist es doch ziemlich kalt)muss ich Mails erledigen. Es kommen fast im Minutentakt irgendwelche Anfragen an Wohnmobilland Schweiz. Vieles wohl von dem gestrigen Bericht im Fernsehen. Es läuft da also ziemlich, aber wenn ich das nicht gleich erledige, komme ich dann nicht mehr nach.

Anita kocht uns ein feines Fondue, so dass wir unsere -Ferien im Tessin richtig schön beginnen können. Wir freuen uns jetzt schon auf morgen….


Ziellos 21.3.2021

Im Tessin unterwegs

Brione

Wir stehen in unserem Knutschi heute erst um 9 Uhr auf. Ist schon komisch, dass man im Womo immer etwas länger und besser schläft wie zu Hause. Nach einem gemütlichen Frühstück drinnen, draussen ist es doch noch recht frisch mit 10 Grad, beginnen wir mit der Planung des heutigen Tages. Eigentlich haben wir kein Ziel, und das sind immer die schwierigsten Planungen…

Bellinzona wollen wir besichtigen, wenn die Geschäfte geöffnet sind, also nicht heute am Sonntag. Aber wir fahren dort auf dem Stellplatz vorbei und leeren unseren Urintank und das Grauwasser. Die Entsorgungsstation macht einen guten Eindruck. Der Grauwasserablass ist topmodern und wird nach dem Benützen automatisch gespült.

automatische Spühlung

Er ist ziemlich breit und nicht befahrbar, also muss man ihn ziemlich gut treffen, um ihn zwischen den Rädern überfahren zu können. Und unser Grauwasserablauf sitzt aber auf der Seite, also keine Chance, unser Grauwasser direkt in den Ablauf zu kriegen. Moderner Ablauf, aber nicht wirklich praktisch. Also schliesse ich unseren Schlauch an, den ich jetzt in sieben Jahren erst zum zweiten Mal brauche… Nach einem netten Gespräch mit Fritz, einem Mitglied von Wohnmobilland Schweiz, fahren wir danach weiter mit dem Ziel Verzascatal.

doch nciht so ideal

Etwas vor Locarno folgen wir den Wegweisern steil Berg hoch. Ich dachte, das sei ein Tal und kein Berg? Sonst müsste es doch Verzascaberg heissen. Aber als wir auf der Höhe der Staumauer sind, wird es flacher und geht tatsächlich im Tal entlang. Da Sonntag ist, sind alle Parkplätze ziemlich belegt und so fahren wir direkt zum Stellplatz in Brione.

Er ist zweckmässig eingerichtet, ein ToiToi-WC ist installiert, aber kein Strom. Frischwasser kann man bei einem Brunnen holen. Was uns überrascht, dass hier zwei PW’s (einmal 3 Personen, einmal 4) hier auf dem Stellplatz übernachten. Das wäre wirklich nichts für mich…

Als wir stehen und eingerichtet sind, muss ich 25 Mail erledigen betreffend Wohnmobilland Schweiz. Lieber jeden Tag sofort erledigen, wie alles aufsparen, bis wir wieder zu Hause sind.

Stellplatz Brione

Da es noch nicht wirklich wärmer ist, gehe ich alleine auf einen Spaziergang. Anita will ihren Sonntag an der Wärme im kuscheligen Womo verbringen, schliesslich habe sie Ferien und könne machen, was sie wolle. Recht hat sie.

Also laufe ich alleine los, ohne Handy und ohne Internet. Es tut richtig gut, einfach mal abzuschalten. Allerdings ertappe ich mich, dass ich schon wieder auf der Suche bin, ob es hier in Brione nicht auch ein Restaurant hätte, was bei WomoDinner mitmachen würde. Aber ich verwerfe diese Gedanken und geniesse einfach die Häuser, die mit dem Verzasca-Granit aufgebaut sind. Es ist schon eindrücklich, wie das früher alles gebaut wurde und wie die ca. 190 Menschen hier noch leben. Danach schlendere ich zur Verzasca und bin immer wieder erstaunt, wie farbig all diese Steine im Wasser sind. Es ist einfach faszinierend.

Eine Stunde später bin ich dann wieder bei Anita und uns geht es richtig gut. Rundeherum verschneite Berge, wir im kuscheligen Womo und auf einem Stellplatz, wo wir zum ersten Mal sind.

Bald geht es ans Kochen und ich beginne mit dem Schreiben des heutigen Blogbeitrages (na ja, jetzt bin ich ja schon fertig).

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