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Mont Ventoux Frankreich 2015
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Reisebericht

Verzasca am Montag 22.3.2021

Schon ein faszinierender Bergfluss

Sonnenstrahlen wecken uns in Brione auf dem Stellplatz. Es ist Montag, das Leben geht hier im Tal den täglichen Lauf ohne die Touristen des Weekends. Es ist ruhig und beschaulich. Nur ein paar Womos stehen auf dem Stellplatz. Im Sommer ist hier ja die Hölle los, Kolonnen von Autos schlängeln sich das Tal hinauf und hinab. Aber jetzt ist es ruhig, und ziemlich frisch.

Diese Zeit müssen wir natürlich ausnützen mit einer kleinen Wanderung der Verzasca entlang. Es ist schon ein ganz spezieller Fluss mit seinen runden, grossen farbigen Granitsteinen und seinem extrem grün-bläulichen Wassser. Wir spazieren zuerst dem Sportplatz entlang zur nächsten Brücke, überqueren auf dieser den Fluss und laufen auf der anderen Seite Richtung talabwärts. Gleich nach der Brücke startet der Boccia als Bosca Weg, (Bocca im Wald). Das hätte mir als Kind passieren müssen, da wäre ich gelaufen wie ein Uhrwerk! Unbedingt aber eine Boccia-Kugel mitnehmen, oder besser zwei oder drei pro Kind. Immer wieder gibt es so Kugelbahnen, wo man die Boccia-Kugeln runterrollen kann, mit Seilbähnchen auf den gegenüberliegenden kleinen Felsen hieven muss und zwischendurch wieder Weichen stellen. Und die Bahnen sind alle aus Ästen und anderen Holzstecken gemacht, einfach super. Wenn man Kinder, hat, diesen Weg unbedingt mal versuchen. Starten in Brione und geht 5,5km talabwärts, immer der Verzasca nach. Zurück kann man dann ja wieder mit dem Postauto, die ziemlich häufig fahren.

Wir haben unsere Kinder nicht hier, und auch keine Bocca-Kugel, also geniessen wir die Verzasca, steigen zu den Steinen herab und machen viele Fotos. Irgendwann drehen wir wieder um und wandern berghoch zu unserem Knutschi zurück. Dort beraten wir, wo es nun hingeht.

Sonogno

Wir beschliessen, die restlichen 7km ins Tal nach Sognogo zu fahren und den dortigen Stellplatz zu nutzen. Vor allem aber die Entsorgung anzuschauen. Es hat überhaupt keinen Verkehr und so treffen wir wenig Später problemlos auf dem dortigen Parkplatz ein. Die Entsorgungsstation hat enttäuschenderweise noch geschlossen, noch liegt Schnee darauf. Na gut, in 10 Minuten wäre der weg und man hätte sie öffnen können. Aber anscheinend rechnen sie erst an Ostern mit den Touristen, obwohl sicher schon 10 Womos hier stehen.

Sonogno

Nach einem kleinen Spaziergang bei 12 Grad durch das herausgeputzte Dorf beraten wir schon wieder, was wir machen sollen. Der Wind weht kräftig und kalt, nicht der Geschmack von Anita. Also fahren wir zurück nach Locarno und checken dort auf dem Stellplatz ein.

Die Entsorgungsstation ist zwar offen, aber Grauwasser kann man nur mit Womos unter 2.80m anfahren. Also füllen wir nur, entleeren den Urintank und platzieren uns auf einem freien Platz. Dann nehmen wir unsere Stühle hervor, postieren uns direkt hinter der Mauer neben dem Womo und geniessen dort die Windstille, den Sonnenschein und die heissen Temperaturen. Im T-Shirt arbeite ich meine Mails ab und werde im Gesicht hoffentlich so richtig braun, so dass alle neidisch werden.

Als dann der Schatten kommt, schlendern wir in den nächsten Migros, wo ich die Speicherkarten für die Fotoapparate kaufe und Anita die restlichen Dinge, die wir vergessen haben (ich darf nicht verraten, was es alles ist).

Zum Abendessen gibt es dann unsere schon längt fälligen (weil über das Datum) Hamburger und eine Tessiner Polenta. Wir sind in Locarno und haben den See noch nicht von nahem gesehen. Das müssen wir dann morgen nachholen.

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Knutschi schrumpft 23.3.2021

und wir passen durch

Strahlend blauer Himmel in Locarno nach einer ruhigen Nacht. Also schauen wir, dass wir etwas aktiver werden und entsorgen auf dem Stellplatz. Das Schild mit max. 2.80m Höhe bei der Station verwirrt schon, denn es sieht irgendwie viel höher aus. Also schaut Anita draussen und ich fahre ganz langsam in die Station rein. Und siehe da! Unser Knutschi passt problemlos da unten durch. Anscheinend ist es von 3.05m auf 2.70m Höhe geschrumpft! Wie kann das sein? Oder hat der Tessiner Gemeindearbeiter, der die Höhe angeschrieben hat, Handgelenk mal Pi die Höhe geschätzt? Bei ganz genauem Hinschauen merke ich dann aber, dass der seitliche Vorsprung genau dieser Maximalhöhe entspricht, wahrscheinlich ist so ein Depp rechtwinklig zur Entsorgungsstation hingefahren und oben sein Womo zerflettert und dann der Gemeinde die Schuld gegeben. Also, wenn man intelligent genug ist, kann man diese Station bis ca. 3.10m anfahren.

hier dürfen wir leider nicht Übernachten

Gut, da wir nun doch kein geschrumpftes Womo haben, fahren wir ins Maggiatal. In Bignasco gab es letztes Jahr einen temporären Stellplatz und wir haben nie ein Foto davon bekommen. Zeit also, eines zu machen und dort kann man sicher auch jetzt noch die Nacht verbringen. Wir finden den Platz problemlos und parken. Ein Gemeindearbeite ist am Brennholz verarbeiten und so frage ich ihn, ob wir hier übernachten können. «Nein, geht leider nicht, der Stellplatz wird erst nächsten Freitag eröffnet.»  Mist, wir können nicht hier übernachten, aber dafür habe ich gleich die Information, dass dieser Platz dieses Jahr wieder existiert und auch ab wann er wieder öffnet. Das ist schon mal positiv. Aber wo übernachten wir nun? Also fahren wir Richtung Cevio und finden schon nach wenigen 100Metern einen Parkplatz, wo unser Knutschi auch Platz hat. 

La Stalla

Hier satteln wir unsere Fahrräder und fahren ins Zentrum von Cevio, dort treffen wir Ernst, meinen Bergsteigerkollegen und seine Frau Phennapa, die hier vor drei Jahren ganz legal einen Stall in ein herziges Rustica umgebaut haben und nun im Tessin leben. Einfach extrem schön mit einem tonnenschweren Granitdach nach altem lokalem Vorbild. Es sieht einfach fantastisch aus!

Der Apero wartet schon und nach dem Grillen sitzen wir bis um 16 Uhr an der Sonne draussen und quatschen. Einfach eine schöne Zeit.

Endlich machen wir uns mit dem Velo wieder zu unserem Knutschi, Abendessen müssen wir nicht mehr. Also schmieden wir Pläne was wir morgen alles vorhaben…

Schweizerreise 24.3.2021

en miniatur

Swiss Miniatur

Die Nacht war sehr ruhig, erst frühmorgens machte sich die Strasse bemerkbar, dass heisst, die Autos die auf der Strasse fuhren, die Strasse selber blieb ganz ruhig. Wir packen dann zügig zusammen und fahren durch das Maggiatal nach Locarno. Bis jetzt hatten wir ja den Eindruck, dass im Tessin nicht viel los ist, aber hier hat es doch ordentlich Verkehr und wir kommen bis zum Fuss des Ceneris nur mühsam vorwärts.

Dann die alte Strasse hoch haben wir freie Fahrt. Wir kommen fast so schnell hoch, wie ich an meinem Etappensieg an der Tour de Suisse (vor ca. 25 Jahren), wo ich hier die letzten Begleiter abgeschüttelt habe und alleine in Isone im Ziel eintraf. Die Erinnerungen kommen alle wieder hoch und sogar an die einzelnen Gefühle mag ich mich erinnern. Nur die Schmerzen in den Beinen sind jetzt weniger und schwitzen muss ich auch nicht mehr.

Wir fahren auf der Hauptstrasse nach Lugano und lassen uns vom Navi auf den Stellplatz «Parco dal Tassino» leiten. Alle acht markierten Felder sind belegt, wir finden auf der Seite noch ein Plätzchen. Der Stellplatz ist fast mitten in der Stadt und dennoch sehr ruhig und idyllisch gelegen. Komisch nur, dass von der ganzen möglichen Fläche nur die Hälfte für den Stellplatz benutzt wird, die andere Hälfte liegt abgesperrt einfach brach. Warum ist das wohl so? Da muss ich mal Wohnmobilland Schweiz engagieren, damit die da mal nachfragen und für eine Vergrösserung des Stellplatzes einsetzen. Wenn er jetzt im März mitten unter der Woche weit vor Ostern schon voll ist.

Stellplatz Parco dal Tassino

Aber egal, wir holen unsere Velos, ziehen die Helme an radeln 7km dem See entlang nach Melide. Die Swiss Miniatur hat nämlich wie viele andere Freiluftfreizeitanlagen offen (Im Verkehrshaus Luzern beginnen am Freitag übrigens sogar die Camping-Days).

Swiss Miniatur

Da ich in meinen 55 Lebensjahren als Schweizer noch nie die Swiss Miniatur besucht habe, ist dies nun genau die Gelegenheit. Und unsere Befürchtungen bewahrheiten sich: fast keine Besucher, wir können ungehindert Fotos machen und geniessen die Zeit an der warmen Sonne. Wir besuchen den Munot, Schloss Chillon, Schloss Sargans, Schilthorn, Tessin, Zürcher Münster, etc. etc. Sogar der Fressbalken ist ausgestellt. Wir finden es einfach toll.

Seepromenade

Danach rasen wir mit Rückenwind zurück nach Lugano, flanieren dem See entlang und Anita hat sich in den Kopf gesetzt, ein Tessiner Spezialitätenladen zu finden. Ich sage ihr gleich, dass dies in der Fussgängerzone aussichtslos ist. Da werden Prada, Gucchi und Rolex verkauft, und sicher keine Salami und Formaggini. Aber oha, Anita behält recht und wir finden tatsächlich so einen Laden. Im Nachhinein hätten wir besser einen Prada-Laden besucht, wäre günstiger gekommen… Anita will etwas von dem, noch etwas von jenem, das sieht auch lecker aus, und das erst, Komm, lass uns noch das probieren und  so weiter und so fort. Eine teure Handtasche wäre billiger gekommen…

Einkauf in Lugano

Aber egal, wir radeln danach Lugano hoch zum Stellplatz und sind mit dem Tag sehr zufrieden. Auch, weil er strahlend blau war und richtig warm.

Zum Abendessen grillen wir noch unsere Pouletschenkel und lassen es uns einfach gut gehen. Und danach beginne ich noch ein wenig am Compi zu arbeiten.

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Tassino und San Salvatore 25.3.2021

Und ein Camping-ToiToi

Parco Tassino

Nach einem Frühstück an der schön warmen Tessinersonne machen wir einen kurzen Spaziergang zum Parco del Tassi, der wenige Schritte vom Stellplatz weg ist. Das Gebiet war einst das Jagdrevier der wohlhabenden Familie Enderlin, die im neunzehnten Jahrhundert eine wunderschöne Villa am Hügel Tassino besass. Dieser Park hat eine Fläche von 21'000 Quadratmetern und zeichnet sich aus durch breite Wege, die sich einen Hang hinauf winden bis zu einer Anhöhe, von wo aus man den rosafarbenen „Enderlin-Turm“ aufragen sieht. Der Rundumblick über Lugano mit dem See ist herrlich und die grosse Wiese lädt wirklich zum Verweilen ein, vor allem bei diesem schönen Wetter.

Danach gehen wir die 5 Minuten zurück zu unserem Womo und beraten, was wir machen sollen. Da wir den ganzen Tag schon an den San Salvatore hinüberschauen und die glitzernde Standseilbahn hinauf- und hinterfahren sehen, entschliessen wir uns, zur Talstation zu laufen und uns dort hinauf fahren zu lassen.


In der Mitte der Bahnstrecke kreuzen sich die beiden Züge nicht, sondern sie stoppen und man muss umsteigen. Der obere fährt also nur immer oben, der andere nur immer die untere Strecke. Diese Besonderheit ist der verschiedene Steilheit der beiden Streckenabschnitte geschuldet. Die untere ist 37 und die obere 61% steil, so dass die beiden Bahnwagen verschieden konstruiert wurden.

Nach ca. einer Viertelstunde Fussmarsch sind wir an der Talstation, in 12 Minuten Fahrt ganz oben auf dem Hügel. Ein fantastischer Rundblick, schade, dass ein paar Schleierwolken am Himmel aufzogen und die Sicht etwas dunstig ist. Aber die Tessinerseen rund um Lugano sehen fantastisch aus. Lugano ist eine richtige Stadt in den Bergen mit all seinen Hügeln, dass ist man sich am See unten gar nicht so bewusst.

Sicht Richtung süden

Wir bleiben ziemlich lange auf dem Gipfel machen Fotos in alle Richtungen und gehen dann endlich wieder zur Bergstation, fahren hinunter und zu Fuss zurück zum Stellplatz. Mit Halbtax-Abo kostet die Fahrt rauf und runter übrgiens nur 30.- für zwei Personen, finden wir sehr vertretbar.

San Salvatore

Wieder beim Knutschi fährt vor uns ein roter Offroader-Jeep hin und parkiert auf dem Stellplatz. Im ersten Moment denke ich noch, was will den der hier? Und da es hier kein WC hat, hat der doch nichts verloren auf einem Wohnmobilstellplatz. Die Besatzung zieht das Dachzelt auf und stellt neben dem Jeep ein portables ToiToi hin! Ich bin baff und bestaune die Einrichtung. Da können sich alle VW-California-Reisende eine Scheibe abschneiden, die ohne WC unterwegs sind. Wenn sich alle so verhalten würden und ihr eigenes WC mitnähmen, hätten wir schon lange viel mehr Stellplätze…

Camping-ToiToi

Nun bin ich wieder in unserem Womo, erledige die ankommenden Mails während dem Anita wieder einmal kocht. Ein feine Pizza essen liegt leider wegen den geschlossenen Restaurants nicht drin, aber das wäre jetzt grad das richtige…

Wir treffen die Bergseefee 26.3.2021

und essen Pizza in Altdorf

Heute Morgen überlegen wir lange, wohin die Reise nun gehen soll. Schlussendlich entscheiden wir, dass wir in die Deutschschweiz zurückkehren, aber für einmal durch den Gotthardtunnel. Den kennen wir nämlich gar nicht gut, denn von zu Hause aus geht es immer durch den San Bernardino ins Tessin.

Also fahren wir los und schleichen auf der Autobahn hinter einem litauischen Laster, der mit 40km/h hochkriecht. Überholen nur für Fahrzeuge bis 2m breite. Schöner Mist. 15km später dürfen wir endlich überholen und kommen nach dem dunklen Loch im Kanton Uri wieder ans Tageslicht.

Wir visieren das Hotel Höfli an, das erste WomoDinner, wenn man von Süden kommt. Da wir im Tessin keine Pizza essen konnten, holen wir das hier nach. Wir parken quer zu den Parkplätzen, werden sehr freundlich begrüsst, obwohl wir nicht angemeldet sind. Selbstverständlich bestellen wir die ganze Palette, schliesslich hatten wir kein Frühstück.

Und einmal mehr sind wir überrascht über die Qualität des Essens und die Freundlichkeit des Personals. WohnmobilDinner ist schon etwas ganz Spezielles, auch mittags. Sehr zufrieden verlassen wir Altdorf und fahren nach Beckenried. Dort gibt es den Stellplatz «Business App», und ich kann mir einfach nichts darunter vorstellen. Also müssen wir da mal hin.

Die Anfahrt ist problemlos, und der Platz ist tatsächlich so, wie er beschrieben ist. Bei einem Bürogebäude auf dem Parkplatz, grosszügig eingezeichnet und eine tolle Sicht auf den Vierwaldstättersee. Es sieht wirklich mega aus bei diesem blauen Himmel. Es gibt eine schöne Gartenlounge, die Anita natürlich gleich ausprobiert, dazu hat es Holzbänke und Tische, und sogar einen Feuerkorb mit bereitgestelltem Holz. Der Hit aber ist die Aussendusche mit direkter Sicht auf den See und die umliegenden Berge. Ideen muss man haben und morgen werden wir die ausprobieren.

Als wir alles ein bisschen angeschaut haben, packen wir unsere Velos und fahren auf schönen Velowegen 10km nach Stans. Wir müssen noch etwas bestimmtes einkaufen (ein neues Handy für meine Holde…) und fahren danach wieder zurück. Immerhin 20km fahren wir heute.

Am Stellplatz erwartet uns schon Ueli, der Besitzer des Platzes. Er heisst uns herzlich willkommen und so sind wir ganz schnell im Gespräch. Er zeigt uns alles, auch das top Sitzungszimmer mit grosser Glasfront und fast Rundumsicht auf den Vierwaldstättersee. Da muss sich der Vorstand von Wohnmobilland Schweiz unbedingt mal treffen, ein schöneres Sitzungszimmer inklusive Stellplatz gibt es gar nicht.

Und da die Gespräche immer weiter laufen, auch mit der inzwischen eingetroffenen Partnerin von Ueli, verliebe ich mich in ihren Übernahmen: Bergseefee! Was für ein Gedicht eines Übernamens! Sie bewanderte die meisten Seen in ihrem Wohnkanton Wallis (darum Begseefee), und schoss tausende Fotos. Und dank Corona hat sie nun auch ein Buch herausgegeben: Bergseensucht. Ich blättere das ganze Buch durch und bin total fasziniert. Viele Seen haben Anita und ich auf unseren Hochtouren und Wanderungen auch schon gesehen. Wir lächeln so brav und benehmen uns so artig, dass Bettina uns am Ende ein Buch schenkt und sogar eine Widmung hineinschreibt. So schnell findet man Freunde, wenn man die gleichen Interessen hat.

Der Abend geht so lange, bis es eben schon anderntags ist. Darum kommt dieser Blog auch etwas verspätet. Sorry


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Beckenried am Samstag 27.3.2021

Wir laufen einige Kilometer

Während der Nacht wissen wir schon, dass wir ausschlafen werden. Der Regen prasselt aufs Womodach, genau wie es der Wetterbericht vorausgesagt hat. Darum machen wir am morgen fast ncihts, chillen im Womo, bereiten das Frühstück zu, und warten ganze einfach, bis der Regen aufhört. 

Es tut richtig gut, in Ruhe Mails erledigen und nicht die ganze Zeit das Gefühl haben, etwas zu verpassen. Aber dann gegen 13 Uhr wird es uns dann doch zu ruhig. Wir schnellen unsere Schuhe um die Füsse und marschieren Richtung See los. Dann durchqueren wir Beckenried und laufen immer weiter einfach dem See entlang. So lange, bis wir fast ganz hinten bei der Freizeitanlage Rütenen ankommen. Da hat sich die Gemeinde überlegt, einen Womo-Platz zu erstellen. Es wäre wunderschön gewesen, direkt am See, idyllisch und einfach perfekt. Aber ob es zustande kommt, hängt leider noch immer in den Sternen.

wäre ein schöner Platz

Auf dem Heimweg tun uns dann schon ein wenig die Füsse weh, auch haben wir Halluzinationen von Cremeschnitten, Birchermüesli und anderen feinen Sache. Nicht mal die Mietvelos ganz hinten können wir ordern, wir haben beide keine Handys dabei. Also laufen wir wieder zurück. Hätten wir nicht besser die Velos genommen? Immerhin sind es 8 Kilometer, bis wir wieder beim Womo sind. 

Dazwischen kaufen wir uns aber tatsächlich noch zwei Cremeschnitten in der Dorfbäckerei, damit wir wieder etwas zu Kräften kommen. Im Womo sind wir kaputt wie nach einem Marathon. Wir sollten unbedingt mehr trainieren.

fast wieder zu Hause

Inzwischen stehen wir auch nicht mehr alleine auf dem Stellplatz, es sind noch drei andere Womos hier angekommen. Nur das Wetter ist immer noch sehr bewölkt und nix mit Sonnenuntergang. Aber morgen soll es einen sehr schönen Sonnenaufgang geben, nur nicht gerade um die Zeit, wo ich schon topfit bin. Wobei, wir können ja eine Stunde länger schlafen diese Nacht, also könnte es damit dann schon noch klappen.

Anita kocht nun im Knutschi Zürigeschnetzeltes mit Rösti, fast wie in einem WomoDinner.

Morgen geht es dann wieder weiter und wir werden Beckenried verlassen.


Sonntagmorgen 28.3.2021

In Beckenried

Die Sonne scheint direkt in unser Schlafzimmerfenster und wir haben einen fantastischen Blick auf den Vierwaldstättersee. Wir geniessen den Ausblick im Liegen und können uns nicht satt sehen. Danach meint Anita trocken: «das wäre doch jetzt der Augenblick, um eine Aussendusche zu geniessen.» 

Super Idee, also schnell aus dem Pyjama, Badetuch umwickeln und die 20m barfuss über den Teerplatz spazieren. Sofort Wasser laufen lassen, natürlich sehr warmes, und dann geht der Genuss los. Viel Wasser, warm, grosszügig Platz und erst noch einen fantastischen Ausblick. So eine Dusche ist wirklich einzigartig. Bei diesem Wetter lohnt sich dieser Platz nur schon wegen diesen 5 Minuten. Und natürlich lasse cih das Wasser etwas länger laufen, wie unbedingt nötig.

Sogar Anita lässt sich hinreissen und geniesst diesen Augenblick nach mir auch noch ausgiebig. Der Tag hat nun sehr gut begonnen, auch wenn uns eine Stunde fehlt. 

Gestern habe ich dies im Blog natürlich falsch geschrieben, ich wollte nur testen, wer es merkt…

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Klewenalp 28.3.2021

Winterspaziergang

Wir erwachen bei schönstem Wetter und können von der Aussicht nicht genug bekommen, so dass wir sogar mit Aussicht duschen…

Dann überlegen wir lange, was wir heute machen könnten. Die Auswahl ist nämlich recht gross. Von einer Schifffahrt nach Luzern bis zum Besuch des Rütlis liegt alles in kurzer Reichweite. Wir entschliessen uns aber, die Klewenalp zu besuchen, schliesslich fährt die Bahn quasi vor unserem Stellplatz weg. An der Kasse fragen wir, wie lange man hätte, von oben nach unten zu wandern, nach der Antwort von 3 ½ Stunden kaufen wir auch ein Ticket für die Rückfahrt. Uns wird es nämlich erst bewusst, als wir oben aussteifen, dass wir 1200 Höhenmeter zurückgelegt haben und hier oben tiefer Winter ist und alle am Ski fahren sind. Und wir mit kurzen Ärmeln und Wanderschuhen im Schnee stehen.

Also schnell auf einen Aussichtspunkt und vom grünen Tal mit dem blauen Vierwaldtstättersee ein Foto machen. Dabei kommen wir bei einem kleinen Skilift vorbei, der von Jost überwacht wird. Wir kommen schnell ins Gespräch und der Bauer erzählt uns in breitesten Nidwaldner Dialekt von der Klewenalp. Auf alles hat er eine Antwort und noch viel mehr. Er empfiehlt uns einen Rundweg zum Tannibüel und weiter um den Berg und dort mit Sessellift zur Stockhütte. Der Sessellift sei nämlich in unserem Bilett enthalten. Und dort hinten das Haus mit super Aussicht war das Ferienhaus von Hitler. Das weckt natürlich mein Interesse und ich hacke da nach. Das Haus sei 1942 von einem Strohmann in Auftrag gegeben worden und wäre das Rückzugverstecke von Hitler gewesen, falls er es benötigte. Er war dann aber zum Glück niemals hier und jetzt sei seit vier Jahren kein Mensch mehr dort gewesen, die Läden wurden nie mehr geöffnet. Also nix wie hin und wir laufen die 200m durch den Schnee zum Haus, das Privat-Schild schreckt uns nicht ab, denn es wird ja nicht gerade heute jemand dort sein. Es sieht wirklich aus wie eine kleine Festung an bester Lage mit wahnsinniger Aussicht. Schon ein vergeudeter Platz, den niemand benützt, sehr schade.

Hitlers Ferienhaus

Aber dann laufen wir im bestens präparierten Winterwanderweg zwischen Skifahrern bis zur Tannibüehl-Hütte, essen dort zwei Stück Apfelkuchen auf dem Boden der Terrasse und wandern dann weiter durch den Schnee bis zum Sessellift.

unsere Verpflegung

Nach der Bergfahrt geht es hinten zu Fuss der Skipiste steil nach unten bis zur Klewenalp. Es ist eine fantastische Runde bei allerschönstem Wetter und wir sind total zufrieden. Im tiefen Schnee legen wir alles kurzärmlig zurück und werden richtig braun.

auf dem Sessellift

Dann fahren wir mit der Schwebebahn und vielen Skifahrern wieder hinunter in die grüne Landschaft und sind kurze Zeit später wieder beim Knutschi.

Was jetzt, fahren wir noch an ein WomoDinner? Na klar, ab zum Hasenstrick!

WomoDinner Hasenstrick 29.3.2021

im Zürcher Oberland ob Dürnten

Wir fahren auf den sehr grossen Parkplatz und uns fällt sofort auf, dass man hier eine tolle Aussicht hat. Aber schon werden wir vom Kellner herbeigewunken und er teilt uns einen Platz zu. Allerdings müssen wir wir im dann gestehen, dass wir ohne Voranmeldung kommen, schliesslich ist ja Sonntag Abend und sollte nicht so viel los sein. «Da hätten wir aber Glück, gestern standen 35 Womos hier und wir mussten einige Abweisen» meinte er «wenn wir sicher sein wollten, unbedingt vorher anrufen». Gut haben wir nicht getan, aber Platz haben wir ja noch, es stehen aber doch insgesamt 9 Womos hier. Toll, oder?


Schnell bekommen wir einen Korb mit Tischtuch, Besteck, Weingläser, Kerze, Blümchen und Speisekarte. Da es so schönes Wetter und tolle Aussicht ist, nehmen wir noch unsere Stühle nach vorne und studieren die Speisekarte. Schnell haben wir uns entschieden, zur Vorspeise ein gemischter Salat und ein Tartar. Danach zweimal Schweinsfilet im Speckmantel an einer Rotweinjus, serviert mit Rösti Pastetli und Saison-Gemüse.

Wir machen es uns bequem, reden mit unseren Nachbarn über Womoreisen und sind dann erstaunt, als das Essen schon ziemlich zügig kommt. Anita schwärmt vom Tartar, das ziemlich scharf ist, aber sie habe noch nie so ein gutes gegessen, wie hier. Ich kann das weniger beurteilen, beim Essen hat meine Holde den besseren Geschmack.

wirklich extrem gut

Aber der nachfolgende Hauptgang hat es mir angetan: das Schweinsfilet mit dem Speck und der Rotweinsauce war wirklich sensationell gut. Der Speck und die Sauce waren total aufeinander abgestimmt.

Danach dauert es etwas, bis unsere bestellten Dessert «geliefert» werden. Und da gab es vielleicht den einzigen kleinen Kritikpunkt: beim Coup Hasenstrick gab es wohl drei sehr feine Glacekugeln mit Rahm, aber das war es dann auch schon. Na gut, es war in der Speisekarte auch nicht anders beschreiben, aber als Coup war es dann schon etwas einfallslos. (Irgendwas muss ich ja auch mal kristisieren). Dafür ist das Personal sehr, sehr freundlich und immer für ein Spässchen zu haben. Auch der Preis inklusive Getränke mit allem drum und dran und Übernachtung ist mit 135.- mehr als fair.

Geschlafen haben wir dann wirklich sehr gut und die Aussicht auf dem Parkplatz ist einfach der Hammer. 

Unser Fazit ist klar: wir kommen wieder!

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1. April 1.4.2021

Scherze und sonstiges

Heute wäre der 1. April. Genau der richtige Zeitpunkt, um Scherze zu veröffentlichen. Aber dieses Mal kommt von uns nix derartiges.

Genau vor einem Jahr bei unserem Aprilscherz, war dies einer der Auslöser, dass Wohnmobilland Schweiz gegründet wurde. Die Reaktionen auf den damaligen Scherz mit dem Wildcampen fand unter den Lesern so viel Zuspruch, dass ich mir ernsthaft darüber Gedanken machte, wie so etwas zu realisieren wäre. Nach vielen Gesprächen, Abklärungen und weitere Ideen folgte aufgrund jenes 1. Aprils die Gründung von Wohnmobilland Schweiz am 15. Mai 2000. 

Was folgte, war ein unglaublicher Boom. Wir kratzen jetzt am 1100. Mitglied, es gibt über 100 neue Stellplätze und 130 Restaurants, die bei WohnmobilDinner mitmachen.

Nur unser Kleber, die Idee des damaligen 1. Aprils, haben wir noch nicht realisiert. Dazu wird es noch viele weitere Gespräche und Verhandlungen nötig sein. Einige Tourismusregionen würden diesen Kleber sehr begrüssen, aber das können wir momentan als Verein einfach noch nicht alleine bewerkstelligen. Der Verein hat schon einiges erreicht, aber eben, die erste Idee ist erst im Konzept vorhanden.

Ganz ohne kleinen Scherz mit unserer Beteiligung bleiben wir aber nicht. Die Wiler Nachrichten haben uns angefragt, ob wir bei so einer Fake-Meldung dabei wären. Man muss aber wissen, dass diese Wiese, die nun zubetoniert werden sollte, fast das Herzstück der gesamten Wiler Altstadt ist, ein Top-Naherholungsgebiet.

Ach ja: An jenem 1. April vor einem Jahr wurde die Seite womoblog.ch von rund 7000 Leuten aufgerufen, einsamer Rekord bis heute.


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