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Reisebericht

Italien: Parken ist nicht campen 12.8.2021

Einige interessante Fakten

CC BY-NC-ND

Ich habe mich durch die Strassenverkehrsordnung von Italien gekämmt, weil ich in der Presse gelesen habe, dass in Italien eine Busse droht, wenn man nicht beide Hände am Lenkrad hat. Dieses habe ich zwar nicht gefunden und kann es nicht bestätigen, dafür bin ich auf ganz interessante Gesetze gestossen, die für uns Wohnmobilisten wichtig sind.

Articolo 185,  paragrafo 2
Circolazione e sosta delle auto-caravan

(ich zitiere nun nur die Übersetzung und nicht den italienischen Text)

Das Parken von Wohnmobilen auf dem Straßenkörper gilt, wo es erlaubt ist, nicht als Campen, Zelten oder Ähnliches, wenn der Kraftwagen nur mit den Rädern auf dem Boden steht, keine Flüssigkeiten außer die durch den mechanischen Antrieb entstehenden abfließen lässt und den Straßenkörper nicht über das eigene Ausmaß hinaus besetzt.

Articolo 185,  paragrafo 3

Auf gebührenpflichtigen Parklätzen werden für Wohnmobile Tarife angewandt, die um 50 % höher sind als die Tarife, die auf gleichen Parkplätzen in der Gegend für Personenkraftwagen erhoben werden.

Articolo 185,  paragrafo 4

Es ist verboten, auf Straßen und öffentlichen Flächen organische Abfälle und Abwässer außerhalb der eigens dafür eingerichteten Entsorgungsanlagen zu entsorgen.

Articolo 185,  paragrafo 6

Wer gegen Absatz 4 oder 5 verstößt, muss eine verwaltungsrechtliche Geldbuße zwischen 87 und 344 Euro zahlen.


Und nochmals zur Erinnerung: Aufgepasst, wenn man mit einem geliehenen Fahrzeug nach Italien fährt.

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Teppich reinigen 15.8.2021

Wie neu

Wir haben seit 6 Jahren einen hochflorigen, farbigen Rasenteppich in unserem Wohnmobil. Ursprünglich vor allem für den Winter gedacht, blieb er bisher einfach immer drin. Das Gefühl an den Füssen immer schön angenehme und das Beste: der Teppich frisst Schmutz ohne Ende. Egal ob Sand vom Strand, andere Dreck oder Brotkrümel, alles verschwindet im Teppich, ohne je wieder hervor zu kommen.

Nun haben wir den Teppich endlich mal aus dem Wohnmobil genommen und gereinigt. In andern Beiträgen zu diesem Teppich habe ich jeweils geschrieben, dass man diesen Teppich mit Hochdruck abspritzen kann. Getan haben wir es allerdings nie, jedes Jahr vielleicht einmal vor dem Womo ausgeschüttelt, mehr nicht.

Nun war es aber soweit. Da wir nächstes Weekend in Regensdorf an den CaravaningDays sein werden und Camping-Neulingen unser Knutschi zeigen, soll alles schön sauber sein. Also Teppich in 3 Minuten raus, Hochdruckgerät geholt, Putzmittel beigegeben und Anita und ich spritzen zu zweit abwechselnd den Teppich ab.

Uns wird es in der ersten Minuten fast schlecht. Es läuft so eine richtig dreckige Sauce hinunter! Jedes unsere drei Stücke müssen wir ca 5 Minuten mit Hochdruck abspritzen, bis nur noch klares Wasser aus dem Teppich läuft. Nach einer Viertelstunde sind die Teppiche also alle wieder sauber, im Gegensatz zu unserem Vorplatz: Da sammelt sich Sand aus Marokko, Dänemark und Frankreich an, eine riesige Wanderdüne, die wir dann mit Wasser zum wandern in den Abwasserschacht animieren.

Echt jetzt, wir sind echt erschrocken, als wir sahen, wieviel Dreck es aus unserem Teppich geschwemmt hat, und wir den vorher nicht wirklich gesehen haben.

Nach dem trocknen auf unserem Wäscheständer verlegen wir in in 5 Minuten wieder im Womo und sind echt erfreut. Es sieht wirklich aus wie neu, auch die Teppichborsten stehen wieder schön sauber nach oben.

Dieser Teppich war bei der Anschaffung etwas teurer als andere, hat sich aber total gelohnt. Ein guter Kauf!


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Neues Womodesign 6.9.2021

Wir sind auf der Suche

Unser Knutschi bekommt ein neues Kleid, jetzt nach über 120'000 km absolut verdient. Ein Teil der alten werkseitigen Folierung löst sich langsam in die Bestandteile auf. Wir müssen also etwas neues machen. Aber was?

Wir entscheiden uns auf etwas individuelles, einmaliges. Aber da es dies nicht gibt, müssen wir es selber konstruieren. Aber wie macht man das? Zuerst müsste ich einen genauen Umriss unseres Womos haben, haben wir aber nicht. Pläne sind auch nicht aufzutreiben. Also muss ich unser Womo über einem Foto selber zeichnen. Das geht ja noch. Aber was kommt nun drauf?

Da haben wir uns Bilder um Bilder angeschaut, hin und her geschoben, diskutiert und wieder gewechselt. Und jetzt sind wir einigermassen soweit, dass es uns gefällt. Nun geht es an den Feinschliff.

Wie gefällt es euch? Wer hat noch eine Idee im selben Style für die Rückwand?

Entfolieren 26.9.2021

Unser Knutschi ist nackt

nackt, mit ein paar Leimresten

Die letzten paar schönen Tage habe ich benutzt, um unser Knutschi vollständig von der Folierung zu befreien. Nicht gerade eine Traumarbeit an unserem Wohnmobil. Es sind wahrscheinlich werkseitig die billigsten Folien benützt worden, die es gibt. Einige waren vom Sonnenlicht so zerfressen, dass ich sie Millimeter um Millimeter von der Womowand entfernen musste, nicht ohne mindestens 1000 Flüche auszustossen. Und das erstaunlichste: es wurden drei Qualitäten von Folien benützt, je nach Farbe. Auf der Rückwand war es ganz extrem, die gleiche Folie linksseitig war eine völlig andere Beschaffenheit wie die auf der rechten Seite. Schon erstaunlich, was alles gemacht wird, damit man nochmals ein paar Rappen einsparen kann.

gleiche Folie Rückwand, links und rechts

Klar ist aber auch, dass die Folierung nun nach 7 Jahren einfach hinüber ist. Sie ist vom UV-Licht zerfressen, das merkt man eindeutig an der Sonnenseite des Womos, dort wo die Aufbautüre liegt, ist die Folie in einem viel schlechteren Zustand. Man muss aber auch sagen, dass unser Womo Tag und Nacht, Sommer und Winter draussen steht. Es wäre übrigens wichtiger, wenn das Womo vor der Sonne geschützt wäre, Regen und Schnee manchen weniger aus.

Lack verbrannt

Unser Knutschi hat auf den Seitenwänden eine Aluhaut, die wie bei einem PW lackiert ist. Auf diesem Lack beim Schlafzimmerfenster hatte es ein ziemlich grosse Fläche dunkelgrauer Folie. Anscheinend wurde dieses Stück dunkle Folie so heiss, dass sich darunter der Lack verbrannt und gelöst hat. Ich musste da die Folie in allerkleinsten Stücken entfernen und jetzt sitzt da ein richtig unschöner Fleck mitten in der Seite. In allen anderen Bereichen gab es keine Probleme, die Folie auf der Schattenseite ging aber wesentlich besser weg.

Lackschaden

Ich habe verschiedenste Dinge ausprobiert, das Einzige das wirklich half, war Hitze. Aber auch wieder je nach Folientyp: bei den meisten Stücken reichte es, wenn ich das Womo an die Sonne stellte und einfach etwas wartete, dadurch erwärmte ich die dunkle Folie so, dass man sie eher einfacher von der Seitenwand lösen konnte. Bei anderen Stellen musste ich mit dem Föhn von Anita nachhelfen, um die Folie heisser zu machen, bis sie sich optimaler lösen liess. Das musste man jeweils etwas ausprobieren.

mühsam

Auf den Seitenwänden blieb dann aber meistens viel Leimrückstände übrig. Um diesen Leim zu lösen, habe ich verschiedenste Mittel ausprobiert, gekauft von der Migros bis zum spezialisierten Lackierwerkstätten. Das Mittel, das sich mit Abstand am besten bewährt hat, bekam ich von einer Lackierwerkstatt. Power Lemon Cleaner PLC 202, das roch übrigens auch ziemlich gut. Allerdings fand ich nicht heraus, wo man das normal kaufen kann. Eine Sprühdose muss ich also unbedingt als Vorrat in der Lackier-Werkstatt noch kaufen gehen…

Für die Leimrückstände war dann noch viel Haushaltspapier nötig. Zuerst Leimrückstände ein sprayen, ein paar Sekunden einwirken lassen und mit dem Haushaltspapier abwischen. Man muss einige Male den Vorgang wiederholen, aber so war dann unser Womo ohne viel Kraftaufwand von dem Leimresten befreit und ziemlich sauber.

Jetzt habe ich nur noch an der Rückwand eine Fläche von ca, 15cm2, wo ich die Folierung wieder Millimeter um Millimeter wegkratzen muss. Hoffentlich ist darunter nicht auch ein Lackschaden…

Ach ja, unsere neues Foliendesign ist toll und nicht mehr so, wie im letzten Beitrag abgebildet. Schliesslich hat es nun auch ein Profi gemacht… Dazu aber im nächsten Mal.

Reparatur Remifront 28.9.2021

Unsere Magnetstreifen halten nicht mehr

Was habe ich mich seit Monaten aufgeregt, weil die Frontscheibenverdunkelung in unserem Knutschi nicht mehr richtig hält. 10x versuchen, bis ich endlich Glück habe, und die Verdunkelung geschlossen bleibt. Warum halten diese Magnetstreifen nun plötzlich nicht mehr? Nimmt die Kraft von Magneten mit der Zeit ab? Im Web finde ich nichts darüber, aber irgendwie muss es so sein. Es fehlt zwar ein kleines Stück des Magnetstreifens, aber der Rest hält eben auch nicht.

Nun finde ich endlich Zeit, mich diesem Thema anzunehmen. Schliesslich soll nächstes Wochenende am Mitgliedertreffen von Wohnmobilland Schweiz unser Knutschi voll funktionsfähig sein.

Magnetstreifen hielt nicht mehr

Ich grüble eine Stunde in unserem Womo rum, klappere einige Onlineshops ab, aber nirgends ist ein neuer Magnetstreifen verfügbar. Wie könnte ich denn diesen Magnetstreifen zu mehr Kraft verhelfen? Ich bin am Ende meines Lateins als Anita ins Knutschi kommt und meint, ich solle doch mal den Magnetstreifen umkehren. Wieso umkehren? Aber ich gebe nach und trenne den Magnetstreifen von der Remifront, klebe ihn kurze Zeit später andersrum wieder hin. Und man Staune: die beiden Teile halten wie eine eins! Und da habe ich mich ein Jahr lang aufgeregt? Für nichts und wieder nichts?

Mir fällt ein, dass vor geraumer Zeit bei uns dieser Magnetstreifen ein paar Mal runtergefallen, da der Leim nicht mehr an der Verdunkelung hielt. In der Folge haben ich anscheinend den Magnetstreifen verkehrt montiert und seit da hielten die beiden Teile nicht mehr richtig zusammen.

Zum Glück habe ich Anita, die manchmal einfach die praktische Denkweise hat und nicht immer so weit sucht, wie ich dies mache… Und schon klar, ihr Leser habt dies natürlich gewusst. Nur ich bin der Dumme. Aber jetzt im Nachhinein ist mir das auch alles klar…

alles wieder ok

Designe ist nun fertig 5.10.2021

Wie findet ihr das?

Unser neues Design ist nun fertig und wir versuchen, das Womo selber zu folieren. Folien sind bestellt, und dann muss zugeschnitten und geklebt werden. Wir sind gespannt, wie das läuft.

Das Design hat uns übrigens Manuela Buechler von aiDesign aus Luzern gemacht und das war ganz cool. Es gibt ein Designerportal (designen-lassen.ch), wo man seine Projekte beschreiben kann, was man gerne möchte. Danach setzt man ein Preisgeld aus und stellt das Projekt online. Nun können sich alle Designer, die Interesse haben, daran beteiligen und von den eingegangenen Designs wählt man eines aus und erklärt es zum Sieger. Dieser Designer erhält dann das ausgeschriebene Preisgeld.

Ich habe mein selber gemachtes Design hochgeladen und erklärt, was ich so ungefähr möchte. Als Preisgeld habe ich 580€ ausgeschrieben, da ich dachte, es ist ja wirklich viel Arbeit, so etwas zu machen. Je höher das Preisgeld, desto mehr Designer machen mit. Ich wollte die beiden Seiten nicht gleich, auf der Markisenseite Schweizer Motive, auf der anderen Seite internationale. Die Rückwand musste wieder mit Schweizer Motiven voll sein denn sonst passt der Wohnmobilland Schweiz Kleber nicht....

Das erste Design bekam ich nach 48 Stunden aus Amerika, aber das war Schrott und nicht nach meinen Wünschen. 24 Stunden später hatte ich das Design von Manuela vor Augen und das hat mir den Ärmel gleich reingezogen. So hatte ich noch zwei/drei Änderungen, die Manuela gleich erledigte und nun ist es perfekt. Ich finde es einfach toll so.

Da ich so begeistert und zufrieden war, habe ich die Ausschreibung abgebrochen und Manuela zum Sieger erklärt. Ich fand es nicht fair, die Ausschreibung einfach nur aus Gwunder weiter laufen zu lassen, obwohl ich mich innerlich schon entschieden habe. So ein Design ist ja nicht innerhalb einer Stunde gemacht.

Da die Offerte für die Folierung dann ziemlich hoch war, probiere ich es nun zuerst einmal selber. Die Folie kostet mich 300 CHF und wenn es in die Hosen geht, kann ich es immer noch machen lassen.

Mal schauen, wie es dann rauskommt….

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Nachtrag Mitgliedertreffen Altstätten 14.10.2021

Es war einfach toll

Eigentlich hätte ich darüber schon lange schreiben sollen, aber momentan läuft grad so viel, da komme ich fast nicht zum Schreiben. Aber vorletztes Weekend war wirklich ausserordentlich schön.

Da ich als Präsident von Wohnmobilland Schweiz für das erste Mitgliedertreffen viel Mitorganisiert habe, war ich sehr gespannt, ob alles funktionieren wird und alle 140 angemeldeten Wohnmobile mit deren Besatzung auch erscheinen. Donnerstagabend waren schon ca. 25 Womos auf Platz und gegen Freitag Mittag begann dann die Anfahrt der restlichen. Zuerst fahren die Womos auf die Waage, danach kontrollieren Anita und Ruth das Covid-Zertifikat und dann werden alle Womos von This zu ihrem Stellplatz begleitet und von Axel eingewiesen. Alles klappt wie am Schnürchen, es gibt keine Warteschlange oder Stau und das allerbeste: auch unsere ausstudierte Platzeinteilung bewährt sich total. Wir platzieren die Womos längs der Wege des grossen Stellplatzes, so können alle hintereinander parken, ohne zu rangieren und jeder kann die Markise zum Weg hin hinausdrehen. Alle schauen auf den Weg, können mit den Nachbarn reden und zusammensitzen, keiner schaut direkt an eine andere Womowand. Wir rechneten mit 120 so platzierte Womos, bis das erste Parkfeld voll ist, 117 waren schlussendlich platziert.

Mir geht es diesen Freitagnachmittag wirklich super, innerlich platze ich fast vor stolz, weil alles so fantastisch läuft und die Stimmung unter den Teilnehmern einfach hervorragend ist. Das hat ganz sicher mit dem strahlend blauen Himmel und ein ganz klein wenig mit der Platzeinteilung zu tun, keiner sitzt nur für sich alleine.

In der Nacht auf Samstag geht es dann plötzlich Anita immer schlechter, sie erbricht, hat Durchfall und Kopfweh und dazu ist ihr so richtig schlecht. Die Diagnose hat sie sich schnell selber gemacht: Sonnenstich! Schliesslich kontrollierte sie an der prallen Sonne 6 Stunden lang die ankommenden Womos. Sie liegt den ganzen Samstag im Womo und macht keinen Schritt nach draussen. Ich berichte ihr zwischendurch, was so läuft. Und ich kann nur gutes Berichten.

Vormittags mache ich mich auf den Weg, durch alle Womos zu spazieren. Ich habe über 2 ½ Stunden, bis ich die 9 Wege à 85m abgeschritten bin. Überall ergeben sich interessante Gespräche, Tipps oder einfach freundliche Worte.

Ich hätte nie gedacht, dass mir ein Wohnmobiltreffen solchen Spass machen würde, bisher habe ich eher einen grossen Bogen um solche Events gemacht. Aber ich freue mich an diesem Samstag schon auf das von nächstem Jahr.

Am Nachmittag höre ich noch dem einen oder anderen Fachvortrag zu, wo mir vor allem die Ausführungen zum Bau des Stellplatzes in Hasle Eindruck macht. Es ist schon enorm, was ein neu gebauter Stellplatz alles bezahlen muss von Anschlussgebühren, Baukosten etc. 

Dann vor dem Abendessen stelle ich im Festzelt noch den Vorstand vor und gebe noch die eine oder andere Infos an die Teilnehmer. Den Leuten hats glaub gefallen, denn danach erhalte ich einige Kompliment, was natürlich immer gut tut.

Aber auch diesen Abend verlässt der Kapitän als letzter das Schiff, das heisst, ich gehe als letzter ins Womo schlafen… Anita geht es inzwischen auch wieder etwas besser, aber noch nicht ganz gut.

Sonntag wütet dann der Föhne und ein draussen sitzen ist nicht mehr so gut möglich. Die Teilnehmer beginnen die Heimreise und um 16 Uhr, wieder als letzte, machen auch Anita und ich uns langsam auf nach Hause.

Es war für mich eines der besten Weekends dieses Jahr, ein Dank allen Teilnehmern und Helfern. Danach brauchte ich aber zwei Tage Erholung, irgendwie ausgelaugt, auch von der Anspannung vorher.

140 Womos, 260 Personen, ich glaube, das war das grösste Womotreffen der Schweiz!

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Zeichnen, schneiden, kleben 17.10.2021

Folieren als Anfänger

Wir haben es getan, die ersten Folienstücke sind auf dem Womo aufgeklebt. Ohne viele Hilfsmittel und dafür viel Handarbeit.

Wir haben das Design digital bekommen, aber nicht genau massstäblich, da ich unser Womo nicht digitalisiert habe. Also zerlege ich das Design am Computer in einzelne Folienstücke, nicht nur nach Farbe, auch nach Schnittstellen von Fenster, Türen etc. So kann ich am Womo jeweils messen, wie gross so ein Folienstück sein muss. Dann geht es an den Computer und drucke dieses Teil aus. Da ich nicht so grosses Papier bedrucken kann, gibt es jeweils unzählige A4-Blätter, die ich zusammenklebe und dann ausschneide. So bekomme ich einen Prototyp, den ich schon mal ans Womo halten kann. Wenn es passt, lege ich auf unserem grossen Stubentisch die Klebefolie aus und fahre den Umrissen an diesem Prototyp nach. Danach schneide ich mit Schere und Cutter die nun übertragene Form auf der Folie sorgfälig aus. 

Prototyp

Es geht besser wie erwartet und die Teile werden auch ziemlich schön. Nur bei grossen Rundungen bringe ich sie von Hand nicht ganz perfekt hin. Ist aber nicht so schlimm, man sieht es kaum.

Als Folie nehme ich übrigens die 3M Scotchcal Farbfolie 80 in 1.22m Breite. Von diesen habe ich 12m in zwei Farben, hellgrau und antrazit, letzte Woche bestellt und prompt geliefert bekommen.

Wenn die Folie ausgeschnitten ist, brauche ich Anita zur Hilfe. Alleine die Folienteile aufkleben geht nur bei den kleinen Abschnitten. Eine Person zieht die Folie von der Trägerschicht ab, die andere Person sprüht reichlich Seifenwasser drauf und hält die Trägerschicht. Es braucht wirklich viel Seifenwasser, die Folie darf ruhig davon triefen. Auch die Womowand, wo die Folie hinkommt, wird damit eingesprayt. Je nasser alles ist, desto besser kann die Folie auf der Wand verrutscht und platziert werden. Sobald sie richtig sitzt, wird mit dem Rakel von der Mitte aus das Wasser unter der Folie zum Rand gedrückt. So bringt man bei sorgfältiger Arbeit alle Luft- und Wasserblasen unter der Folie weg. 

ausgeschnittene Folie

Ich hätte schon einige Male die Folie wegen hoffnungslosen Blasen wieder weggerissen, aber Anita ist die Rakelmeisterin. Sie bringt jede Luftblase weg, besprüht immer wieder die Folie mit Seifenwasser und in einer unendlichen Geduld sitzt sie danach perfekt und blasenfrei (die Folie, nicht Anita). Kein Teil müssen wir zweimal machen, alle kann Anita retten. 

Nur mit dem zuschneiden beim Radkasten und bei den anderen Öffnungen wird es nicht ganz perfekt. Schneiden an der Seitenwand auf dem Lack habe ich noch nicht wirklich perfekt im Griff. Dazu fehlt mir auch etwas die ruhige Hand.

Aber wir sind nach der fast fertigen 1. Seite sehr zufrieden und auch stolz. Zu zweit haben wir die Seite foliert, ohne Erfahrung damit zu haben und mit einem wirklich bescheidenen finanziellen Aufwand, da wir ja nur die Folien einkaufen mussten. Und sieht toll aus, oder?

letzte Vorbereitungen vor dem Kleben

Allerdings habe ich über 100 A4 Blätter beklebt und bedruckt. Irgend ein grosser Drucker und eine Schneideplotter würde die Arbeiten schon vereinfachen…

Aber es liegt noch viel Arbeit vor uns, selbstverständlich haben wir mit der einfacheren Seite begonnen und den Teil mit dem Fahrerhaus lassen wir auch noch weg, da es dort doch einige Ecken und Rundungen mehr drin hat.

Leider haben wir von den Arbeiten am Womo noch nicht mehr Fotos, da wir da jeweils alle Hände voll zu tun hatten. Aber es geht in Kürze weiter. Der nächste Schritt ist das Entfernen der Zeichnungen auf der Rückwand…

GFK-Rückwand schleifen 18.10.2021

Zeichnung von Marokko entfernen

Wir haben auf der weissen Rückwand unseres Womos in Marokko zwei Zeichnungen machen lassen. Zum einen eine Wüstenlandschaft, zum anderen die Nordkapkugel. Die Nordkapkugel war nicht wirklich super geglückt, aber sie passte vom Styl her zur Wüstenlandschaft. Zum neuen Design passen aber nun beide Zeichnungen nicht mehr. Aber wie kann ich diese entfernen? Mit Lösungsmittel hätte es mir wahrscheinlich mein Womo aufgelöst, aber nicht die Zeichnungen. Also entschliesse ich mich zu einer radikalen Methode: ich schleife sie ab!

Der erste Versuch mit einem Schleifpapier der Körnung 180 bringt schon ganz gute Ergebnisse, aber ich schleife mich ab wie blöd. Also schnell in die Migros und einen Exzenterschleifer für 44.- kaufen, dazu verschiedene Schleifpapiere.

Wieder zu Haus sofort anschliessen und mit der Maschine losschleifen. Wow, das geht ja ziemlich gut weg und viel besser, wie erwartet. Mit der Papierkörnung 120 geht es wirklich perfekt. Als die Zeichnungen weg sind und die Wand dort wieder ganz weiss ist, weiss ich, dass ich die ganze Wand schleifen muss. Von den 8 Jahren in Wind und Wetter ist sie ziemlich vergilbt und sie hat viele kleine Flugrostflecken drauf. Sieht schrecklich aus.

Also nehme ich Körnung 240 und schleife mit der neuen Maschine die gesamte Wand ab. Ich komme ziemlich schnell vorwärts, nur als Anita rauskommt und sagt, dass das ja nicht wirklich gesund sein kann, merke ich, dass ich vom Staub einen weissen Kopf habe. Aber es läuft grad so schön. Als ich fertig bin, Körnung 320 drauf und nochmals schleifen. Danach mit 420 auch noch. Blöd, zur dieser Exzentermaschine gibt es kein feineres Papier, also von Hand zuerst mit einer Körnung von 600, dann 800 und am Schluss mit 1000. Die Rückwand sieht nun super aus, strahlend weiss und extrem fein. Sie glänzt auch schon ein wenig, aber noch nicht so, wie im Originalzustand, als sie neu war.

Leider habe ich momentan grad kein Foto von der neuen, weissen Rückwand...

Was jetzt, wie kann ich sie noch glänzender machen? Wie soll ich das polieren? Ich probiere einige Dinge, aber wirklich so wie im Original bringe ich es noch nicht hin. Wer hat einen Tipp? Wie bringt man GFK wieder richtig glänzend?

Allerdings bin ich schon ein wenig stolz, denn sie ist so richtig weiss! Und ich will sie vollflächig folieren und so statt weiss eine grau-metallisierte Farbe haben will, so wie die Seitenwände. Da macht es nichts, dass sie nicht so glänzt.

Aber weiss jemand, wie man GFK wieder glänzend hinbringen kann? Und wie man diese untere Fahrradträgerhalterung wegbringt? Innen an der Garage sind keine Schrauben...

Fertig Scherenschnitt 19.10.2021

Jetzt wird geplottert

geschnittene Folie

Lange hat es nicht gedauert, nämlich genaue eine Seite der Wohnmobilfolierung. Eine Seite die Folie mit der Schere ausgeschnitten und dann habe ich mich nach einem Schneideplotter umgesehen. Wäre eben schon cool, wenn die Rundungen exakt rund werden und nicht mit kleinen Ecken drin von der Schere oder nicht genaues ansetzen des Cutters.

Also habe ich mich umgesehen und informiert, was für Schneideplotter es fürs Hobby gibt, die kein Vermögen kosten. Schlussendlich habe ich mich für ein Geschäft in Gelterkinden entschieden, ich will nicht einfach etwas im Internet kaufen, sondern auch etwas Beratung geniessen. Also Womo starten und ab Richtung Basel. Wir parkieren direkt vor dem Geschäft (fenta.ch).

Christian empfängt uns, da ich mich vorgängig telefonisch angemeldet habe und schaut direkt unsere einseitig folierte Womo an. Er spricht uns ein dickes Kompliment aus, das Anita und mir innerlich wie Honig runter geht. Also haben wir nicht alles falsch gemacht.

Der Plotter bei der Arbeit

Danach im Geschäft werden wir über die zwei für uns interessanten Schneideplotter beraten. Schlussendlich entscheiden wir uns für den günstigeren Redsail RS1360 (136 cm) Ständermodell für 999.- . Das liegt ja wirklich noch drin, wenn ich an die Offerte von 5000.- denke, die das Folieren gekostet hätte...

Danach bekommen wir eine kurze Schulung und das Plotterprogramm wird auf meinem Laptop installiert, der Plotter kalibriert und danach wieder verpackt. Auch eine Einführung über die verschiedenen Folierungen bekommen wir, bevor wir dann noch ein paar Farben kaufen.

Wir sind echt zufrieden und freuen uns schon, bis wir wieder zu Hause sind und die ersten Folien schneiden können.

Kaum zu Hause wird der Plotter im Büro aufgestellt, das Programm ausprobiert und die erste Folie geschnitten. Zuerst nur kleine Versuche mit ein paar Schriften, dann geht es an ein paar Teile der Folierung und natürlich ein ganz grosses Teil für die Rückwand. Es läuft, oder besser gesagt, es schneidet wie geschmiert und ich strahle über das ganze Gesicht. Auch im mitgelieferte Programm VinylMaster finde ich mich sehr schnell zurecht. Meine massstabsgetreue Foliendesign in Photoshop habe ich mit VinylMaster sehr schnell und einfach vektorisiert und einzelne Teile an den Plotter geschickt. Ich habe schon einige Programme getestet, die Logos oder Bilder vektorisieren, aber so einfach und präzis wie dieses Programm habe ich echt noch keines gefunden.

Der Plotter schneidet dann nur die ganz dünne Folie und nicht das Trägerpapier. Also kein Problem, auch bei komplizierten Teilen. Die Rundungen sind perfekt und präzise, auch meine zu schneidenden Tannen sind geschnitten scharf.

Ich hätte diesen Plotter schon früher kaufen sollen…

Allerdings muss ich doch noch erwähnen, was ich schon gemerkt habe: mit dem Plotter bracht es mehr Folie, die einzelnen Teile mit der Schere geschnitten geben weniger Abfall…

Falls jemand auch noch ein Design schneiden lassen will, ich bin bereit, denn es macht wirklich noch Spass!

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